Tennet, einer der vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), die für den Stromnetzneubau und auch den Ausbau zuständig sind, hat erstmals Klartext gesprochen. Lex Hartman, Geschäftsführer von Tennet gab eine Pressekonferenz in München und warnte Bayern davor, statt der neuen Gleichstrompassagen neue Gaskraftwerke zu bauen. Steigende Strompreise und Versorgungslücken seien die Folge, denn in zehn Jahren müsste Bayern 30% seines Stromes importieren und das sei mit den derzeitigen Netzen nicht zu schaffen. Hartman wörtlich „… und wenn dann etwas schiefgeht, dann wird´s dunkel.“
Hartman scheint zwar ein Hellseher zu sein, der in die Zukunft schauen kann, nur eins kann er nicht leisten: in der Gegenwart die genauen Grundlagen der Trassenplanung offenlegen. Diese existieren gar nicht. Hartman sagt, man habe zwar gerechnet, aber nicht exakt gerechnet. Es stehe aber fest, dass es beide Trassen, SüdLink und Gleichstrompassage Süd-Ost brauche.
Hartman gibt den energiepolitischen Gutmenschen, den nur die Sorge um die Zukunft Bayerns umtreibt. Er will doch nur umsetzen, was schon längst diskutiert und beschlossen ist: die Energiewende. Den Einwand, er wolle nur Geld verdienen tut er ab. Tennet habe genügend „Projekten“, es würde ohne die Trassen kein Risiko für Tennet geben.
Ilse Aigner kann da beruhigen, sowohl bei den Befürchtungen eines Blackouts als auch bei der Verteuerung des Stroms. Das müsse die Bundesnetzagentur beschließen und da seien sie und Gabriel dagegen.
Hartman geht wohl auch von der Spiegel-Meldung aus, die besagt, dass ohne die geplanten Trassen, welche den Windstrom aus dem Norden abtransportieren sollen, Deutschland die Aufteilung in zwei Stromzonen droht. Der Spiegel und viele andere nach ihm meldeten, dass eine EU-Studie aus dem Energiekommissariat Oettinger dies besage. Im Norden billiger Windstrom und im Süden teurer Gasstrom.
Die Tatsache, dass diese Behauptung von Oettingers Sprecherin postwendend dementiert wurde, scheint bei den großen Blättern und Magazinen keiner hören zu wollen. Zudem ist besagte Studie nicht neu sondern existiert bereits seit Oktober 2013.
Dem denkenden Bürger stellen sich nun folgende Fragen
Was treibt Lex Hartman wirklich um?
Befürchtet er, die Notwendigkeit beider Trassen, von denen Tennet nur eine bauen soll, nicht zweifelsfrei belegen zu können?
Der Ministerpräsident hat diesen Nachweis unmissverständlich eingefordert, bedarfsorientierte Berechnungen liegen aber laut Hartman nicht vor. Da ist guter Rat für die ÜNB teuer.
Wie kommt es immer wieder zu der Aussage, dass Deutschland in zwei Strompreiszonen aufgeteilt werden kann?
Warum wird immer noch die Süd-Ost Passage als Windstromtrasse bezeichnet?
Es werden wohl die schwindenden Renditeaussichten sein, wodurch die ÜNB unter Druck geraten. Ihre Eigentümer sind Versicherungen, die auf die fantastischen garantierten Renditen von 9,05% setzen und diese nicht so schnell aufgeben wollen. Die fehlenden Bedarfsberechnungen, die jetzt endlich einmal eingestanden werden, tun ein Übriges dazu.
Deshalb werden nach dem Angstszenarium einer drohenden Deindustrialisierung durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung weitere Schreckgespenster aufgebaut. Das sind der Blackout, die Strompreiszonenlüge und die Strompreisexplosion.
Ob die wohl besser wirken?
Es gibt für alles Statistiken.Wie hoch ist der Stromverbrauch
2014 in Bayern,wieviel und welche Kraftweke produzieren
in Bayern noch Strom. Grundschulrechnung : Überschuß oder
wieviel Minus?Wenn das einzige Kernkraftwerk in der Schweiz
“Gösgen” seine Leistung reduzieren mußte, da aus Bayern
zuviel“billig” subventionierter Windmühlenstrom aus
Norddeutschland ins Schweizer Netz eingespeist wird heißt
unsere Grundschulrechnung: Kein Mangel und kein Black Out
“Neuenglisch” in Bayern. Keine Gasse für die Trasse.
Danke Hildebrandt Norbert, für den Hinweis.
Das Neuenglische ist inzwischen schon so verbreitet, dass einem kaum noch was anderes einfällt.
Keine Gasse für die Trasse kling da schon besser