Ausnahmsweise gehts es beim Stichwort Kohle mal nicht um Geld, sondern um den Brennstoff Kohle.
Trotz Energiewende wird die Zukunft weiter mit Kohlekraftwerken geplant (Beitrag: Kraftwerk teuer abzugeben). Bis 2022 werden zwar alle deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet, vollständig aus erneuerbaren Energien werden wir uns aber erst ab 2050 versorgen können.
Eine immer wichtigere Rolle spielt dabei Steinkohle. In diesem Zusammenhang fällt immer wieder das Argument “Versorgungsssicherheit”. Für diese Versorgungsssicherheit sind weitere Kohlekraftwerke in Planung oder in Bau. Über 70 Prozent der Steinkohle bezieht Deutschland aus dem Ausland. In Deutschland selbst wird auch noch Kohle abgebaut. Wirtschaftlich ist das genauso sinnlos wie ein Gaskraftwerk.
Trotzdem wird Kohle in Deutschland abgebaut, aber warum? Die Antwort heißt Subventionen. Bis 2018 werden deutsche Kohlezechen finanziell subventioniert. Nach 2018 könnte der Anteil der importierten Kohle also schnell auf 100 Prozent steigen.
Danach könnte man statt Kohleabbau die sauberen Gaskraftwerke subventionieren, um deren Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Das wird aber nicht passieren. Kritiker von Gaskraftwerken argumentieren hier mit der damit verbundenen Abhängigkeit von Russland.
Mit ausländischer Kohle sind wir aber mindestens genauso abhängig von anderen Ländern, darunter auch Russland.
Woher kommt die Kohle? Kohle wird vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern abgebaut. Zur Zeit importiert Deutschland die meiste Steinkohle aus Kolumbien. Russland ist schon der zweitwichtigste Kohlelieferant für Deutschland.
Warum fließen also keine Gelder in Gaskraftwerke wie Irsching, die eine saubere Energieerzeugung garantieren. Die Abhängigkeit ist dabei ein ungewollter Nebeneffekt, wie bei Kohle auch. Wir profitieren aber von einer besseren CO2-Bilanz, weniger Naturzerstörung.
Gaskraftwerke haben gegenüber Kohlekraftwerken zusätzlich noch den Vorteil, dass sie sehr schnell hochgefahren sind, während Kohlekraftwerke stetig befeuert werden müssen. Würde also eine regenerative Stromerzeugung in Spitzenzeiten nicht mehr ausreichen den Bedarf zu decken, könnte ein Gaskraftwerk kurzfristig zugeschaltet werden.
Hallo Frank Ambros,
grundsätzlich hast Du recht, allerdings gilt es da auch die Vergangenheit zu berücksichtigen.
Der Steinkohlenbau war riesig und hatte viele Beschäftigte. Weiterhin gibt es Regionen in denen außer Steinkohlenabbau nichts anderes passiert. Das war auch der Grund weshalb eigentlich viel zu lange an den Subventionen für den Steinkohlenabbau festgehalten wurde.
Nachdem vor einigen Jahren beschlossen wurde aus der Förderung auszusteigen, wurde ein Programm beschlossen welches die Beschäftigten im Steinkohlenbau unterstützen sollte und trotzdem die Subventionen für den Abbau selber abschaffen soll.