Von: Anita Dieminger (Megatrasse-VG-Nordendorf@gmx.
Lohnt es sich trotz gesunkener Einspeißevergütung eine Photovoltaikanlage auf´s eigene Dach zu bauen? Die Antwort des Referenten Michael Vogtmann von der DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie), wurde mit einem klaren JA beantwortet. Schauen Sie einfach mal auf Ihre Stromrechnung, wieviel Sie für 1 KWh bezahlen. Je nach Anbieter und Vertrag wird das bei einem Privathaushalt durchschnittlich zwischen 25–30 Cent ausmachen. Mit einer eigenen PV-Anlage können sie ihren eigenen Strom für ca. 13 Cent/KWh (netto) produzieren. Zur Zeit bekommen sie 12,31 Cent Einspeißevergütung pro KWh auf 20 Jahre garantiert. Zwar ist die Vergütung in den letzten Jahren stark gesunken, betrachtet man aber die Kosten für eine PV-Anlage, dann wird man feststellen, daß innerhalb der letzten Jahre der Preis pro KWh von ca. 4000 Euro auf ca. 1500 Euro gesunken ist. Das bedeutet: Sie bekommen die gleiche Anlage für viel weniger Geld. Zudem sind auch die Module noch leistungsfähiger und qualitativ besser geworden. Nimmt man nun noch eine jährliche Strompreissteigerung von “NUR” 2% an, so lassen sich mit einer PV-Anlage durchaus Renditen von 6% erzielen. Wieviel bekommen Sie zur Zeit für ihr Erspartes auf der Bank? Dies ist sicherlich keine Investition, die sich nach 3 Jahren amortisiert, betrachtet man das Ganze aber auf 10–15 Jahre, so könnte man dieses Modell sogar als eine Art Altersvorsorge oder Zusatzeinkommen ansehen.
Natürlich kam in diesem Zusammenhang auch das Thema Speicher nicht zu kurz.Denn viele der interessierten Zuhörer sind bereits selbst stolze Besitzer einer PV-Anlage. Diese bringt nicht nur Geld, sondern bringt dem Eigentümer auch ein Stück Autarkie, wenn er seinen produzierten Strom selbst verbrauchen kann. Da aber die Sonne nicht 24 Stunden am Tag scheint, muß man zu Zeiten von viel Sonnenschein, die Energie zwischenspeichern, um sie z.B. am Abend/Nachts wieder abrufen zu können. Die Preisentwicklung der Speicher ist ähnlich wie bei den PV-Anlagen. Kostete die KWh Speicherkapazität noch vor einiger Zeit 3000 Euro, so gibt es heute schon Speichersysteme für 1400 Euro pro KWh (netto). Ende 2015 wurden in Deutschland bereits 25000 Speicher installiert. Nach heutigem Wirtschaftlichkeitsstand rentiert sich ein Speicher bereits ab einem Stromverbrauch von ca. 3500 KWh pro Jahr. Amortisiert hat er sich ca. nach 20 Jahren. Zudem hilft er durch den Direktverbrauch die Netze auf der Verteilebene zu entlasten. Auch ein dazu von der Bundesregierung aufgelegtes Speicherförderungsprogramm in Kombination mit einem KFW-Kredit, evtl. sogar in Kombination mit dem 10000 Häuser-Programm (Neubauten und Renovierungen) können in Anspruch genommen werden. Wie hoch der Autarkiegrad ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren, wie z.B. PV-Anlagengröße, Speicherkapazität und dem eigenen Verbrauchsprofil ab. Einen schnellen Überblick kann folgender kostenloser Rechner geben:http://pvspeicher.htw-berlin.
Ein paar Steuertipps gab´s noch obendrauf. Für Anlagen unter 10KW fällt keine EEG-Umlage an. Es gibt die Möglichkeit seine Anlage als Kleinunternehmer (Jahresumsatz max. 17500 Euro) zu deklarieren, was aber zur Folge hat, daß keine Vorsteuerstattung mehr möglich ist. Die besten Renditen versprach die Variante, inder man die ersten 5 Jahre auf die Kleinunternehmerregelung verzichtet, das heißt man ist Umsatzsteuerpflichtig und danach wieder wechselt. Das geht indem man bei seinem Finanzamtsachbearbeiter Bescheid gibt und es auch seinem Netzbetreiber mitteilt. Wer mit dem Finanzamt gar nichts zu tun haben will, der kann seine Anlage mit negativer Wirtschaftlichkeitsprognose ausrechnen und als Liebhaberei deklarieren. So hat jeder die Möglichkeit, sein Lieblingsmodell zu wählen.
Ganz besonderer Dank gilt dem Solarenergie-Förderverein Nordbayern (SFV), der diesen Vortrag kostenlos ermöglicht hat und seinen Mitgliedern mit Rat und Tat in Sachen Photovoltaik und CO zur Seite steht. (http://www.sfv-nordbayern.de/
Abschließend bleibt zu Sagen: Lassen Sie sich ein Angebot von einem Solarteur für Ihre eigene PV-Anlage mit oder ohne Speicher erstellen, denn es lohnt sich nicht nur für Ihren Geldbeutel, sondern hilft auch aktiv, die BürgerEnergiewende voranzubringen!
und da wird immer noch behauptet, daß es noch keine Möglichkeit gibt, Strom zu speichern! (wurde kürzlich erst in einem Artikel im Norbayerischen Kurier behauptet). So eine öffentliche Meinungsäußerung eines Journalisten erreicht ja viele Menschen, die das dann auch noch glauben. Sicher ist die Speichertechnologie noch verbesserungsbedürftig, wird aber im Laufe der Zeit bei ernsthaft gewollter Markteinführung wie jede neue Technologie effektiver und preiswerter werden. Dieser Technologie gehört auf jeden Fall die Zukunft!
Wolfgang Kohl