Bericht: Doris Klapp, Burgthann
Am sonnigen Sonntag, den 18. Juni 2023 hatte die „BI Raumwiderstand Winkelhaid – keine Trasse, kein Umspannwerk“ zum 1. Energiewende-Fest in der Region Mittelfranken eingeladen. Viele Freiwillige hatten das Fest mit großem Einsatz professionell vorbereitet. Die Gemeinde Winkelhaid sponserte Wasser und Strom und war zudem durch etliche Gemeinderäte vertreten.
Spitzenmäßig waren Redebeiträge, Info-Stände und das Programm
Ca. 250 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Winkelhaid und der näheren und sogar weiteren Umgebung waren der Einladung der BI gefolgt. Sie alle wurden nicht enttäuscht. Sonnenschirme und Pavillons schützten die Besucher vor der Mittagssonne, kühle Getränke erfrischten sie. Und so gab es trotz des ernsten Themas lachende Gesichter und viel Lob von den Gästen. Nicht nur die Redebeiträge und die Info-Stände waren spitzenmäßig – auch das Rahmenprogramm bot über vier Stunden Information und Lebensfreude zugleich: Essen, Trinken, Kinderprogramm und Samba-Gruppe luden zum Verweilen und zum anregenden Austausch miteinander ein.
Durch das Programm führte professionell und kurzweilig Nicole Krüger, eine Sprecherin der BI Raumwiderstand Winkelhaid. Aufmerksam folgte das Publikum trotz der 30 Grad über eineinhalb Stunden lang den informativen und zum Denken anregenden Beiträgen der geladenen Redner.
Die geplanten, riesigen Trassen machten nur die Konzerne reich
Landrat Armin Kroder berichtete von seinem inzwischen 10-jährigen Engagement für eine bürgernahe und klimafreundliche Energiewende. Die geplanten neuen, riesigen Trassen und im Verbund hiermit die entsprechend großen Umspannwerke würden aus seiner Sicht nicht gebraucht und machten nur die Konzerne reich, die Bürgerinnen und Bürger aber arm. Der dezentrale Netzausbau für die regionale „Erzeugung“ von erneuerbarer Energie sei vielmehr das Gebot der Stunde.
Andreas Geistmann, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, betonte, dass der BBV schon vor Jahren die Klimakatastrophe als Bedrohung wahrgenommen und sich daher für eine dezentrale Energiewende eingesetzt habe.
Dörte Hamann und Hubert Galozy vom Aktionsbündnis Trassengegner machten den Zuhörern sehr deutlich, dass es Konzernen wie Tennet nur um Gewinnmaximierung und letztlich um Ausbeutung von Natur und Mensch gehe.
Gewinne in die Taschen der Bürger
Dieter Stephan, Vorstand der Bürgerenergiewerke Offenhausen, erntete viel Beifall für das Energiekonzept „Energie in Bürgerhand“. Seine Gemeinde Offenhausen zeige, dass der von Bürgern geplante und bezahlte Energieumbau die Selbstversorgung zur Folge habe und zudem die Gewinne in die Taschen der Bürger und der Gemeinde fließen lasse.
Thomas Koch, Gemeinderat in Winkelhaid, lud zu einer von ihm organisierten Informationsfahrt zur Gemeinde Wildpoldsried am 4.11.2023 ein. Nur durch Information aus erster Hand könne man lernen, wie es „geht“.
Trommelwirbel im Ohr, wenn es um die Energiewende
Die Sambagruppe Vincivi rundete das gelungene Energiewende-Fest ab. Der lateinamerikanische Trommel-Rhythmus ging in Ohr und Beine. Zugleich aber zeigte die Gruppe den Besuchern, dass die Zusammenarbeit vieler im gleichen Takt auch bei anderen Menschen Hände, Beine, Hüften und Herzen zum Schwingen bringen kann.
So wird Winkelhaid den Trommelwirbel wohl im Ohr behalten, wenn es um die Energiewende geht.