Die BI Altdorf/Burgthann hatte in der Vergangenheit die Gelegenheit Bundestagsabgeordnete zu Gesprächen über die Energiewende einzuladen.
Am 10.März hatten wir nun die Gelegenheit mit zwei Bundestagsabgeordneten Frau Bulling-Schröter und Herrn Lenkert von der Fraktion „Die Linke“ zu sprechen.
Die Veranstaltung fand in der Sportklause Altdorf statt und war gut besucht.
Die beiden Abgeordneten präsentierten sich als sehr engagierte und vor allen Dingen sachkundige Vertreter.
Herr Lenkert stellte an Hand einer Reihe von Folien dar, dass der geplante Netzausbau und hier speziell der HGÜ-Korridor D für die Sicherstellung der Versorgung nicht erforderlich ist.
Bei den anwesenden Trassengegnern stieß diese Aussage naturgemäß auf große Zustimmung.
Herr Lenkert beschränkte sich aber nicht nur auf allgemein gehaltene Hinweise, sondern untermauerte die Aussagen mit detaillierten Zahlen, die in dieser Form sicherlich nicht allen Trassengegnern zur Verfügung stehen.
So führte er aus, dass in Bayern 2013 eine gesicherte Kraftwerksleistung (Leistung die tatsächlich zur Verfügung steht) von 34 GW zur Verfügung stand. Die Jahreshöchstlast in Bayern lag 2013 aber bei 38GW. Es standen also lediglich 4GW Energie weniger zur Verfügung als benötigt. Das bedeutet, dass andere Bundesländer oder Nachbarstaaten lediglich 4GW nach Bayern transportiert haben.
In diesem Zusammenhang ist auch wichtig zu wissen, dass die zum gleichen Zeitpunkt (2013) vorhandenen Transportkapazitäten für Strom in Höhe von 21GW zur Verfügung standen.
Kurz und knapp formuliert bedeutet das, die heute installierten Leitungen reichen völlig aus!
Auch interessant ist, dass die 38GW Höchstlast in Bayern an lediglich 1 oder 2 Tagen im Jahr auftreten, typischer Weise an einem kalten vorweihnachtlichen Nachmittag.
Wie sieht die Welt aber 2023 aus?
In der Tat erhöht sich der Transportbedarf in Bayern von 4 auf 13 GW, da die gesicherte Kraftwerksleistung sinkt und die erneuerbaren Energien sich auf die Fläche von Bayern verteilen.
Wie wir gelernt haben standen aber bereits 2013 21GW Transportleistung zur Verfügung, sodass selbst der gestiegene Transportbedarf in 2023 von den aktuell installierten Leitungen abgedeckt werden kann.
Welche Erkenntnisse gewinnen wir aus den Zahlen?
Wir brauchen keine Trassen, sondern wir brauchen Kraftwerke, die den in wenigen Stunden des Jahres Spitzenbedarf an Energie liefern können !
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Die Präsentation wurde uns von Herrn Ralph Lenkert freundlicherweise zur Veröffentlichung freigegeben. Download 2015–03-02_Lenkert-Praesentation-Netze.pdf (1,65MB)
Bilder: © Uwe Schlick / pixelio.de
Vielen Dank für die Info und auch Herrn Lenkert für das Bereitstellen seines Vortrags! Ich würde mir mehr solche engagierte, gut informierte Politiker wünschen!!!!!