Der gesundheitliche Aspekt ist bei vielen Bürgerinitativen (BI) ein großes Thema, das ist verständlich. Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Dieses Gut steht jetzt auf dem Spiel. Die gesundheitlichen Folgen der Gleichstrompassage Süd-Ost sind nicht erforscht. Die Grünen schreiben in ihren Positionspapier über “sehr niedrige gesundheitliche Beeinträchtigungen” (siehe Beitrag: Die Grünen sind für den Bau der Trasse).
Woher kommt dieses Wissen?
Das Aktionsbündnis der Trassengegner fordert die Netzbetreiberschon länger auf, die gesundheitlichen Folgen vor dem Bau einer Trasse zu erforschen und die Ergebnisse zu veröffentlichen.
Die Gleichstrompassage Süd-Ost ist als Pilotprojekt deklariert. Als Pilotprojekt bezeichnet man allgemein Großversuche, die bei wirtschaftlich, technisch und gesellschaftlich risikobehafteten Entwicklungen vor die allgemeine Einführung gesetzt werden, um Fragen der Akzeptanz, der Wirtschaftlichkeit, des Marktpotentials und der technischen Optimierung im Feldversuch zu erproben. Heißt nichts anders als WIR SIND VERSUCHKANINCHEN!
So ein Pilotprojekt bietet somit viele Vorteile für die Netzbetreiber, Der Wirtschaftliche Aspekt dürfte da die größte Rolle spielen, die technische Optimierung wird sich für die Zukunft sicher auch auszahlen, denn die Strompassage Süd-Ost ist nicht die einzige Trasse, die gebaut wird.
Nun wird teilweise damit argumentiert, das es doch schon sehr viele andere Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungspassagen (HGÜ) gibt. Das ist auch richtig, Weltweit sogar, in China, USA und auch in Deutschland gibt es das solche HGÜ-Verbindungen. Keine davon wird aber mit der noch jungen VSC-Technik betrieben. Die meisten HGÜ-Trassen sind mit der LCC-Technik realisiert worden (Erklärung dazu im Beitrag Was ist VSC-HGÜ?). Diese bei der Gleichstrompassage Süd-Ost geplante VSC-Technik wir weltweit nur in der Wüste von Namibia eingesetzt, dort allerdings “nur” mit einer Stärke von 300 Megawatt. Die Gleichstrompassage Süd-Ost wird mit einer Übertragungskapazität von 2 Gigawatt geplant. Im Entwurf des Netzentwicklungsplan 2014 ist sogar von 4 Gigawatt die Rede.
Ich möchte hier mal darauf hinweisen, dass nicht ALLE GRÜNEN grundsätzlich für die Trasse sind. Nur weil die Landtagsfraktion in Bayern sich bei der Entscheidung enthalten hat und nun Positionspapiere für die Trasse herausgeben, heißt das noch lange nicht, dass die Basis der GRÜNEN auch geschlossen dafür ist. Ich bin selbst bei den GRÜNEN und kämpfe dennoch gegen die Trasse. Ich bin davon überzeugt, dass die Stromversorgung mit erneuerbaren Energien auch mit intelligenten, kleinen Verteilernetzen und dem Ausbau der regenerativen Energien in Bayern möglich ist.
Ich bitte auch zu beachten, dass die GRÜNEN aus dem Landkreis Roth sogar eine Stellungnahme im Konsultationsverfahren abgegeben haben.