Wider­stand wirkt!” – Trak­tor­de­mo gegen Jura­lei­tung und Umspannwerk

Pres­se­be­richt Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner 10.11.24

Wider­stand wirkt!” – Trak­tor­de­mo gegen Jura­lei­tung und Umspannwerk

 Gut 200 Teil­neh­mer und 35 Trak­to­ren pro­tes­tier­ten am ver­gan­ge­nen Sams­tag, 9. Novem­ber 2024, mit drei Pro­test­zü­gen unter dem Mot­to “Wider­stand wirkt!”. In einer anschlie­ßen­den Kund­ge­bung vor dem Rat­haus in Win­kel­haid gab es viel Kri­tik an der Fir­ma Ten­net, die neue Strom­lei­tun­gen und ein zwei­tes Umspann­werk in unmit­tel­ba­rer Nähe von Luders­heim und Win­kel­haid bau­en möchte.

Win­kel­haids Bür­ger­meis­ter Micha­el Schmidt zeig­te sich in sei­nem Gruß­wort ent­täuscht über die man­gel­haf­te Infor­ma­ti­ons­po­li­tik des Über­tra­gungs­netz­be­trei­bers. Die Erd­ver­ka­be­lung bei der Jura­lei­tung über­ra­schend zu strei­chen und damit den Schutz der Men­schen wei­ter zu ver­rin­gern, sei kei­ne Basis für eine ver­trau­ens­vol­le Zusammenarbeit.

BM M. Schmidt

Akti­ons­bünd­nis-Spre­che­rin Dör­te Hamann appel­lier­te an die anwe­sen­den Poli­ti­ker, die aktu­el­len poli­ti­schen Ver­än­de­run­gen dafür zu nut­zen, Jura­lei­tung und Umspann­werk erneut auf den Prüf­stand zu stel­len. “Wir leh­nen die Jura­lei­tung nicht aus einer unbe­grün­de­ten Angst her­aus ab, son­dern wir leh­nen die Jura­lei­tung aus Ver­nunft ab”, beton­te Hamann. Der Fokus müs­se in unsi­che­ren Zei­ten ver­stärkt auf eine siche­re, preis­güns­ti­ge und sau­be­re Ener­gie­ver­sor­gung gelegt wer­den, die auch die wach­sen­de Gefahr von Unwet­tern und Ter­ror­an­schlä­gen mit einbeziehe.

Hans Mar­tin Grötsch, stell­ver­tre­ten­der Lan­des­vor­sit­zen­der der Frei­en Wäh­ler und Berufs­sol­dat, beton­te als Demo-Haupt­red­ner, wie zen­tral das The­ma Sicher­heit bei der Strom­ver­sor­gung sei. Er warn­te ein­dring­lich vor  “Angrif­fen auf die kri­ti­sche Infra­struk­tur, Netz­kno­ten und Umspann­wer­ke” und sprach sich des­halb für eine dezen­tra­le Ener­gie­wen­de aus, die “tech­no­lo­gie­of­fen ohne ideo­lo­gi­sche Bril­le” geplant und gezielt umsetzt wer­den müs­se. Her­bert Krü­ger von der Bür­ger­initia­ti­ve Win­kel­haid zeig­te sich “geschockt”, dass man nicht erken­nen kön­ne, dass im Ent­schei­dungs­pro­zess für die Jura­lei­tung auf die­se not­wen­di­gen Sicher­heits­vor­keh­run­gen Rück­sicht genom­men wer­de. Umspann­wer­ke und neue Lei­tun­gen wür­den in Luders­heim und Win­kel­haid in unmit­tel­ba­rer Nähe der Wohn­be­bau­ung geplant werden.

Andre­as Geist­mann stell­te sich als Ver­tre­ter des Bau­ern­ver­bands hin­ter die betrof­fe­nen Land­wir­te und beton­te, dass eine mög­lichst regio­na­le Ver­sor­gung in allen Berei­chen an Bedeu­tung gewinne.

Schon vor Abschluss des Ver­fah­rens zu Jura­lei­tung und Umspann­werk dro­he Ten­net mit Zwangs­ent­eig­nung, schil­der­ten betrof­fe­ne Land­wir­te die für sie belas­ten­de Situa­ti­on. “Wenn mei­ne Vor­fah­ren mit dem Land auch so lum­pert umge­gan­gen wären, hät­ten wir nichts mehr, wo wir unser Essen anbau­en kön­nen”, schimpf­te Land­wirt Peter Schmidt. Hubert Galo­zy vom Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner for­der­te alle Grund­stücks­ei­gen­tü­mer dazu auf, ihr Land nicht ver­früht zu ver­kau­fen. Damit schaf­fe man voll­ende­te Tat­sa­chen. “Das Ver­fah­ren ist längst nicht abge­schlos­sen und noch nicht in tro­cke­nen Tüchern!”

Hans-Die­ter Pletz und Miran­da Bell­cham­bers berich­te­ten von Kar­tie­rungs­ar­bei­ten der Orts­grup­pe des Bund Natur­schutz Altdorf/Winkelhaid, mit der ent­lang der geplan­ten Tras­sen­füh­rung der Jura­lei­tung viel Schüt­zens­wer­tes erfasst wur­de. Auch sei eine der größ­ten Amphi­bi­en­po­pu­la­tio­nen im Nürn­ber­ger Land durch den Bau des Ten­net-Umspann­wer­kes gefährdet.

Die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ralph Edel­h­äu­ßer (CSU) und Jan Plob­ner (SPD) reih­ten sich in die Demo-Züge ein. Es sei jetzt wich­tig, im Wider­stand nicht nach­zu­las­sen: “Kämpft wei­ter!”, for­der­ten sie die Pro­tes­tie­ren­den auf.

Link zu den Vide­os der BI Winkelhaid:
Wider­stand wirkt! Demo am 09.11.2024

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