Das Tennet-Kaltwasser-Büro, das bezüglich des Stromtrassenausbaus mit den Bürgern Kontakt pflegen soll, lud am 23.02.2023 zum Thema “Wohnumfeld- und Gesundheitsschutz“ ein.
Als Referenten waren ExpertInnen des Bürgerdialog Stromnetz, aus der Wissenschaft, vom TÜV SÜD sowie dem Bundesamt für Strahlenschutz angekündigt.
Es gab zwei Termine im Tennet-Kaltwasser-Büro. Es wurde aufgefordert, sich persönlich anzumelden.
Nach ihrem persönlichen Besuch nahm Ingrid Schmidt aus Ludersheim folgendermaßen dazu Stellung.
Eine sehr bedrängte Situation
Es waren höchstens 14 Gäste in jeder Vorstellung, – entgegen dem Zeitungsbericht des Boten, der von 50 Gästen sprach. Allerdings waren unheimlich viele Mitarbeiter, – die Vortragenden eingeschlossen – da. Ebenso Frau Bernardi von Tennet. Man konnte sich nicht frei bewegen und es war immer ein Mitarbeiter hinter einem. Wir durften nicht fotografieren, aber eine Mitarbeiterin des Bürgerbüros hat das getan. Allgemein eine sehr bedrängte Situation.
Standard-Vortrag über elektromagnetische Strahlung
Auch war das keine Informationsveranstaltung für die Juraleitung, sondern ein Standard-Vortrag über elektromagnetische Strahlung, Gezeigt wurden Standardfolien. Nach dem Hauptvorträgen konnte man sich noch an Einzeltischen informieren, so dass man die Fragen der anderen Gäste nicht mitbekommt. Ein sehr unglückliches, aber wahrscheinlich beabsichtigtes, gewähltes Format der Veranstaltung. Eine Diskussion in großer Runde wäre sinnvoller gewesen. Zu erfahren war, dass nicht vor Ort gemessen wird, sondern nur über ein Computerprogramm. Zeit war dann nur noch für einen Tisch.
Die Zeit war um und wir sollten das Bürgerbüro verlassen
Meine Fragen an Prof. Wuschek waren, ob auch alle Wechselwirkungen hier vor Ort in Ludersheim zwischen zukünftig zwei Umspannwerken, einer oder mehreren HDÜ/HGÜ-Leitungen, vielen anderen Leitungen, Bahnstrom, Autobahn usw. berücksichtigt werden und wie sich das auf den Menschen auswirkt? Kann man hier überhaupt noch die Grenzwerte einhalten bei so vielen Faktoren? Oder ob er mir versichern kann, dass wir hier in Ludersheim keinen gesundheitlichen Schaden nehmen werden?
Antwort: Er kennt Ludersheim nicht. Er schaute mich etwas traurig an, blickte auf Frau Bernardi hinter mir und gab leider keine weitere Antwort. Man schob es darauf, dass jetzt die Zeit um ist und wir das Bürgerbüro verlassen sollen. Schade.
Tennet droht jetzt über den “Feuchter Boten”, die Eigentümer zu enteignen, – ein Unding. Tennet sollte jetzt endlich mal vor Ort informieren, sich den Sorgen der Bürger stellen und nicht ständig drohen. Alle Eigentümer wollen nicht verkaufen. Auch ist der Standort des Umspannwerkes weiterhin offen. Das ist nur der Wunsch-Standort von Tennet.
Ludersheim ist kein Standard-Fall
In Ludersheim leben und arbeiten Menschen, die genauso ein Recht auf ein gesundes Wohnumfeld haben, wie anderswo. Warum man so ein riesiges Mega-Umspannwerk fast direkt an die Wohnbevölkerung baut, mit der Leitung durch Nadelöhre direkt an Wohnhäusern vorbei geht, ist unerklärlich.