“Unser Wald bleibt!”
Demo gegen Juraleitung und Umspannwerk mit großem Banner-Drop
Durch den unnötigen Neubau der Juraleitung und dem damit verbunden zweiten, rund 15 Hektar großen, Umspannwerk sind massive Eingriffe in die Natur verbunden. Allein im Nürnberger Land müssten mindestens 24 Hektar Wald für eine neue Trasse gerodet werden. (Quelle: Bund Naturschutz). Für die Anwohner geht damit die Lebensqualität in einem hohen, unzumutbaren Ausmaß verloren und die Gesundheitsgefahren steigen.
Gegen die massive Waldabholzung im Raum Ludersheim/Winkelhaid setzen die Bürgerinitiativen des Aktionsbündnis Trassengegner ein starkes Zeichen des Widerstands. Höhepunkt der Aktion ist die Bannerenthüllung durch einen Baumkletterer. In den kommenden Wochen werden an weiteren Stellen in den von Rodungen bedrohten Waldgebieten rund um Ludersheim und Winkelhaid Banner aufgehängt, um auf die Gefahr für Natur und Menschen aufmerksam zu machen.
Grußworte gibt es unter anderem vom Altdorfer Bürgermeister Martin Tabor, der Ludersheimer Landwirtin Carmen Brunner, Hans-Dieter Pletz vom BUND Naturschutz und Andreas Geistmann vom Bayerischen Bauernverband (angefragt). Die Musik stammt vom Ludersheimer Singer-Songwriter Liederdieter.
Wann: Samstag, 15. März 2025
Wegen Vollsperrung Anreise möglichst bis spätestens 14.15 Uhr
Beginn der Kundgebung um 14.30 Uhr
Wo: Auf der Ludersheimer Straße am Ortsausgang in Richtung Winkelhaid
Achtung: Teilnehmer, die mit dem Auto anreisen, werden nur bis ca. 14.15 Uhr durchgelassen. Aus Sicherheitsgründen wird die Durchfahrt Ludersheimer Straße von 14:20 Uhr bis 15:30 Uhr voll gesperrt. Polizei und Feuerwehr sorgen für die Sicherheit der Teilnehmenden. Traktoren werden gebeten, sich um 14:15 Uhr vor Ort einzufinden. Die Parkeinweisung erfolgt durch Ordner vor Ort.
Hintergrund:
Juraleitung steht nur auf dem Papier
Die meisten Stromtrassen-Neubauprojekte, so auch die Juraleitung, existieren weiterhin nur auf dem Papier. Keine der großen Parteien hatte im Bundestagswahlkampf eine vernünftige und realistische Antwort auf die Frage, wie die Strompreise künftig stabil gehalten werden können, wenn die im offiziellen Netzentwicklungsplan (NEP) genannten Leitungen tatsächlich gebaut werden würden. Der NEP benötigt dringend eine Überarbeitung. Dafür ist es nicht zu spät.
Fehlende Antworten in Krisenzeiten
Die Stromkosten können nicht stabil gehalten werden, wenn die Stromnetzplanung nicht auf den Prüfstand gestellt wird. Vor allem hat sich auch die politische Sicherheitslage fundamental verändert, auf die Bedrohungslage durch Angriffe auf die kritische Infrastruktur muss endlich effektiv reagiert werden. Ein “Weiter so” gefährdet die Versorgungssicherheit.
Der Bau der Juraleitung bedeutet eine neue und intensive Belastung für die betroffenen Menschen, da das zweite Umspannwerk in Ludersheim und die damit verbundenen neuen Leitungen in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung geplant sind. Diese Planung ist unzumutbar. Die Häuser der Ludersheimer stehen dort seit Generationen und sind nicht nachträglich unter bestehende Leitungen gebaut worden. Der Bau der Juraleitung bedeutet zudem, dass allein im Reichswald für neue Strommasten 24 Hektar Wald gerodet werden würden. Ein bestehender, alter Wald ist durch nichts zu ersetzen. Die Begründung, Ausgleichsflächen wären hier eine angemessene Lösung, verkennt die Tatsache, dass dies ausgerechnet in Zeiten mit massiven Dürreperioden hochproblematisch werden kann. Die wichtige Kühlfunktion des Waldes ist durch die beabsichtigten Rodungen jahrzehntelang außer Kraft gesetzt.
Die Juraleitung ist ein aus der Zeit gefallenes, unnötiges und völlig überdimensioniertes Projekt. Für diese Infrastrukturmaßnahmen fehlt das Geld. Wie problematisch die finanzielle Situation beim Netzausbau weiterhin ist, zeigt die Tatsache, dass die Firma Tennet noch immer vergeblich einen Käufer sucht, mit dem das Problem der extrem hohen Investitionskosten gelöst werden könnte.
Als positiv betrachten es die Trassengegner-Bürgerinitiativen, dass die Firma Tennet mit ihren überdimensionierten Plänen gerade auch in der Region um Altdorf massiv in der Zeitplanung zurückliegt. Das ist unter anderem auch der Tatsache zu verdanken, dass es dem Übertragungsnetzbetreiber dort noch immer nicht gelungen ist, die notwendigen Grundstücke für das Megaprojekt zu erwerben.
Das Aktionsbündnis Trassengegner fordert beim Thema neue Stromtrassen und neue Umspannwerke die öffentliche, ergebnisoffene Diskussion!
Weiterer Protest gegen das überdimensionierte und veraltete Projekt findet am gleichen Tag auch in Moorenbrunn statt: Am Samstag, 15.03.25 ab 14:00 Uhr ruft die örtliche Bürgerinitiative am Brunnen gegenüber der REWE zur Demo auf.
Foto: Christine Vasse
Abgebildet: Konrad Schötz aus Winkelhaid bei der Demo-Vorbereitung