Der Widerstand gegen die Stromtrasse P44mod formiert sich: Auf Initiative der Trassengegner brachten Landrat Armin Kroder und die Neunkirchener Bürgermeisterin Martina Baumann Vertreter der betroffenen Kommunen, Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie Bürgerinitiativen an einen Tisch. Ziel beim Treffen in Lauf an der Pegnitz war es, eine gemeinsame Handlungsstrategie gegen den Trassenausbau zu besprechen.
Deutlich wurde: In diesem Bündnis dürfe es nicht um eine Verschiebung der Trassen gehen, sondern um deren Verhinderung. Für eine Versorgung Bayerns ist der geplante Netzausbau nicht notwendig. Das jetzt verschärfte Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) erhöht die Gefahr dramatisch, dass bestehende Trassen in kurzer Zeit aufgerüstet werden können, ohne dass die betroffenen Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger ein ausreichendes Mitspracherecht hätten. Besonders problematisch sind die fehlenden Abstandsregelungen zur Wohnbebauung, die die Gesundheit der Anwohner massiv belasten.
Die Hoffnung, dass vorhandene Trassen aus dem Ort verlegt würden, wenn eine neue Trasse gebaut wird, wurde von den Vertretern der Bürgerinitiativen als gefährlicher Mythos bezeichnet. Zu einer Verlegung der Stromtrassen ist der Netzbetreiber nicht verpflichtet. Tennet ist aber dazu verpflichtet, möglichst zeit- und kostensparend zu planen. Deshalb werden solche Regelungen die absolute Ausnahme bleiben.
Auch der Vortrag von Stefan Lochmüller von der N‑ERGIE zeigte: Für eine dezentrale Energiewende ist viel zu tun, aber sie bietet grundlegende Vorteile. Gemeinsamer Konsens ist: Gerade auch die Kommunen müssen vor Ort etwas für die Akzeptanz beim Ausbau der Erneuerbaren Energien tun, ein verstärkter und beschleunigter Ausbau ist alternativlos.
Damit ist ein erster Schritt gelungen, das Bündnis nach Norden auszuweiten. Eine weitere Zusammenarbeit von Franken bis Thüringen ist geplant. Das nächste Treffen findet auf Einladung von Landrat Sebastian Straubel in Coburg statt.
Bericht im BR mit Link zum Bericht im Frankenfernsehen:
Stromtrassen-Gegner: Nicht gegeneinander ausspielen lassen Stromtrassen-Gegner aus Bürgerinitiativen und Kommunen wollen sich nicht mehr gegeneinander ausspielen lassen. Das zeigte ein Treffen im Landratsamt Lauf gestern Abend. Gegen die Stromtrasse “P44mod” formiert sich derweil auch politischer Widerstand.