Von: Werner Roßkopf (werner.rosskopf@gmx.de)
Zur Ehrenamtskartenverleihung kam unser Ministerpräsident Horst Seehofer am vergangenen Mittwoch nach Neuburg/Donau. Die Bürgeinitiativen der Kopfstelle Donau-Lech haben es sich nicht nehmen lassen, ihm dort zu empfangen und kundzutun, dass der Widerstand gegen diese Stromtrassen noch voll im Gange ist. Weit über hundert Stromtrassengegner waren dazu gekommen.
Wir wollten ihm auffordern im Kampf und Einsatz gegen diese Trassen nicht nachzulassen. Bei einem kurzen Gespräch mit Horst Seehofer haben wir ihn für seinen Einsatz gegen die Stromtrasse bedankt. Wir munterten ihn auf, nicht nachzulassen und zu seinem Wort zu stehen. Der Ministerpräsident erläuterte uns, dass noch nichts entschieden sei, aber er ist guter Dinge, dass diese Trasse nicht kommt. Er bat auch uns, im Kampf gegen diese Stromtrassen nicht nachzulassen und ihn weiterhin zu unterstützen. Das haben wir ihm zugesagt.
Wir überreichten ihm einen offenen Brief im Namen aller BI,s. Eine Stromtrassengegnerin aus der BI Neuburg-Nord übergab ihm ein Durchhalte-Packet mit BI Weste.
Offener Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer
Betreff: HGÜ-Gleichstrompassage Süd-Ost, Korridor D
29. April 2015
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Seehofer,
wir die Bürgerinitiativen aus dem Bereich Donau-Lech, vom Aktionsbündnis der Trassengegner der HGÜ-Gleichstrompassage Süd-Ost, Korridor D, danken Ihnen, das Sie an Ihrem Wort festhalten, das Sie uns vor gut einem Jahr am 4. April 2014 in Bergen gegeben haben. Das diese Trasse so nicht kommen wird, bzw. gar nicht, da sie nicht gebraucht wird für Bayern. Dies hat auch der Energiedialog in München aufgezeigt:
Rein technisch ist es möglich, die Versorgung Bayerns ohne die umstrittenen Trassen Südlink und Südostpassage sicherzustellen.
Im Energiedialog trat immer mehr heraus, was auch im NEP2014 steht, diese Stromtrassen dienen dem europäischen Strom-
handel, was unserer Sichtweise nach nichts mit der Versorgungssicherheit für Bayern zu tun hat. Wir Bürgerinitiativen wollen und stehen für eine echte Energiewende, dezentral regional mit erneuerbaren Energien, mittelfristig
als Übergang mit Gaskraftwerken ( Irsching darf nicht sterben ), langfristig aber mit Speichertechnik auf allen Ebenen des Stromnetzes für die fluktuierende Wind- und Sonnenenergie zwingend erforderlich!
Leider Herr Seehofer sind für diese Energiewende bzw. CO² – Wende, die Rahmen der Politik noch nicht entsprechend gestaltet, hier ist in unseren Augen auch die 10H-Regelung für Windräder nicht förderlich, ebenso wie die Änderungen des EEG, wir bitten Sie dies zu bedenken!
Die großen Konzerne, Gewerkschaften und Übertragungsnetzbetreiber halten jedoch weiterhin an diesen Trassen fest. Die Bundesnetzagentur hat uns am 21.04.2015 in München ebenfalls von der Notwendigkeit der Trassen –vordergründig für die Versorgung von Bayern – überzeugen wollen! Auf mehrmaliges Nachfragen wurde dann der europäische Strommarkt als oberstes Ziel zugegeben.
Wir stehen stellvertretend, für über 70 Bürgerinitiativen entlang der Stromtrasse Süd-Ost, mit rund
300.000 Mitstreitern, dies haben wir auch mit einer symbolischen Scheck-übergabe im Rahmen des Energiedialogs an Frau Aigner gezeigt.
Werter Herr Seehofer, wir stehen hinter Ihnen wenn Sie Ihre Meinung in Berlin vertreten und sich gegen die Stromtrassen einsetzen, stehen Sie auch
weiterhin zu uns, wie vor gut einem Jahr nicht weit von Neuburg in Bergen
ausgesprochen. Zeigen Sie in Berlin allen möglichen Mitteln auf, wie eine echte Energiewende für Bayern sein muss: Ohne Stromtrassen, mit einer dezentralen regenerativen Energie mit Speichertechnik in die Zukunft, für einen nachhaltigen Schutz und Erhalt unserer schönen Heimat, unseres Bayernlandes! Am Ende muss gemäß der Formel: 2 – x , für das x eine 2 stehen!