Am heutigen Mittag hatte sich Horst Seehofer in seinem Wahlkreis, Nahe seiner Heimatstadt, in Bergen angekündigt. Dieses mal nicht zu einer Wahlveranstaltung sondern, um über das zur Zeit immer weiter aufkommende Thema Stromtrasse Süd-Ost zu sprechen.
Pünktlich um 12 Uhr fand er sich am Veranstaltungsort ein. Als erstes begrüßte der Neuburger Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling die anwesende Bevölkerung und die geladenen Gäste. Dr. Gmehling sprach davon, dass den Trassengegnern der Klageweg noch offen stehen würde, schließlich sei man nicht in Timbuktu sondern in Deutschland. Soweit soll es nach Ansicht der BI’s natürlich erst gar nicht kommen.
Als zweiter Redner trat Franz-Joseph Braun, Mitglied der Bürgerinitative, auf die Bühne, er plädierte dafür, die Trasse komplett zu verhindern, auch eine Erdverkabelung komme nicht in Frage.
Anschließend kam Horst Seehofer auf die Bühne, er warb für seine Arbeit in Verbindung mit dem EEG, besonders nach der Katastrophe von Fukushima. Sein Ziel bis 2022 kein Atomkraftwerk mehr am Netz zu haben sei in Bayern sehr weit fortgeschritten.
“Ein Ausstieg aus der Atomenergie kann kein Einstieg in die Kohleenergie sein” so der Ministerpräsident. Wie auch schon bei vorherigen Reden stellte auch Seehofer auch in Bergen die Notwendigkeit der Trasse in Frage, wenn doch schon jetzt Leitungen vorhanden sind, wieso könne man die nicht weiter nutzen. Er stellte die berechtigte Frage, welche Funktion eine Stromtrasse haben kann, wenn sie in einem Braunkohlegebiet beginnt, in dem ein neues Kohlekraftwerk gebaut wird. Auch einen Import von Atomstrom aus dem Ausland lehnt Seehofer deutlich ab, das sei nicht seine Politik. Seehofer will keine Trasse, wenn sie gegen den Willen der Bevölkerung ist.
Am Ende der etwa 15 Minütigen Rede ermunterte er die gut 1000 Anwesenden, weiter gegen die Stromtrasse zu kämpfen. “Man muss solange kämpfen, bis man sein Ziel erreicht hat” sagte er dem zustimmenden Publikum.
Am Ende der Veranstaltung blieben viele Anwesende trotz aller Zuversicht des Ministerpräsidenten skeptisch, schließlich ist der Bau der Trasse ein Bundesgesetz, das auch ein Ministerpräsident nicht ohne weiteres verhindern kann.
Wir fordern, wie Ministerpräsident Seehofer auch, gegen die Trasse weiterzukämpfen um unsere Heimat vor so einem unnötigen Projekt zu schützen. Die Anhänger des “Aktionsbündnis der Trassengegner” wird auch nach dieser Veranstaltung weiter wachsen, neue Bürgerinitiativen beginnen sich zu gründen. Gemeinsam sind wir stark!