In Altdorf besteht auch nach über drei Jahren Trassenkampf großes Interesse an Informationen zum Netzausbau, denn der Netzknotenpunkt Ludersheim ist nach wie vor von Planungen für drei massive Stromtrassen-Verstärkungsmaßnahmen betroffen.
So herrschte am Samstag, den 25.02.2017, beim gemeinsamen Infostand der Bürgerinitiativen Altdorf/Burgthann und Leinburg auf dem Altdorfer Bauernmarkt reger Andrang. Es konnten rund 500 Unterschriften gegen geplante Baumaßnahmen laut aktuellem Netzentwicklungsplan 2030 gesammelt werden. In Gesprächen wurde deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger sich von der Stadt Altdorf nicht ausreichend informiert fühlen. Diese Arbeit müssen weiterhin die Mitglieder der Bürgerinitiativen in ihrer Freizeit leisten. Unverständlich bleibt deshalb, dass die Stadt Altdorf hier nicht für mehr Rückhalt sorgt, zumal Stadträte von Grünen und SPD die Gelegenheit zum Austausch nutzten und weitere Unterstützung zusagten.
Eine merkliche Verunsicherung gibt es weiterhin aufgrund der widersprüchlichen Aussagen führender CSU-Politiker zum Thema Stromtrasse P44mod. Diese Leitung betrifft von Norden kommend die Gemeinde Leinburg und die Altdorfer Ortsteile Röthenbach und Ludersheim. In einem Interview war die Stromtrasse kürzlich von Wirtschaftsministerin Aigner als bessere Variante im Vergleich zu der Leitung P44 von Altenfeld nach Grafenrheinfeld deklariert worden, da so eine Überlastung von Grafenrheinfeld verhindert werde. CSU-Vertreter der Region Nürnberger Land dagegen sprechen davon, die Staatsregierung fordere einen Verzicht beider Trassen, was auf einen Ministerratsbeschluss aus dem Jahr 2015 basiere.
Netzbetreiber Tennet dringt jedoch auch in seiner aktuellen Stellungnahme auf den Bau einer der P44-Varianten: „Wir brauchen die Verbindung. Auch die zweitbeste Lösung ist besser als gar keine Lösung.“ Daher sei dringend weitere Transparenz und glaubwürdige Information seitens der Politik und des planenden Übertragungsnetzbetreibers Tennet gefordert, so die Kernbotschaft der am Infostand anwesenden Bürgerinnen und Bürger.