Pres­se­mit­tei­lung: Bür­ger­initia­ti­ve Berg­rhein­feld e.V. nun aner­kann­ter Umwelt-Klageverband

             

Pres­se­mit­tei­lung : 20.06.2023

Bür­ger­initia­ti­ve Berg­rhein­feld e.V. nun aner­kann­ter Umwelt-Kla­ge­ver­band für Bay­ern, Hes­sen und Thüringen

Mit Schrei­ben vom 08. Juni 2023 hat das Umwelt­bun­des­amt in Des­sau nun dem Antrag der Bür­ger­initia­ti­ve Berg­rhein­feld e.V. vom 30.03.2023 statt­ge­ge­ben und die Aner­ken­nung als Ver­ei­ni­gung zur Ein­le­gung von Rechts­be­hel­fen nach dem Umwelt-Rechts­be­helfs­ge­setz gem. § 3 UmwRG erteilt. Damit erhält die Bür­ger­initia­ti­ve Berg­rhein­feld e.V. die Mit­wir­kungs- und Kla­ge­rech­te eines aner­kann­ten Umwelt-Kla­ge­ver­bands, ver­gleich­bar mit dem Bund Natur­schutz in Bay­ern oder der Deut­schen Umwelthilfe.

Die Bür­ger­initia­ti­ve Berg­rhein­feld e.V. setzt sich für eine wei­test­ge­hend dezen­tra­le Ener­gie­wen­de mit fai­rer Teil­ha­be der Bür­ger­schaft in der Regi­on sowie für bezahl­ba­re Ener­gie ein. Wesent­li­ches Ziel ist hier­bei eine dezen­tra­le Ener­gie­pla­nung im Ein­ver­neh­men mit Land­schafts- und Umwelt­schutz als trag­fä­hi­ger Alter­na­ti­ve zum geplan­ten völ­lig über­di­men­sio­nier­ten Stromübertragungsnetzausbaus. 

Die Bür­ger­initia­ti­ve kann damit sämt­li­che Rechts­feh­ler in Beschei­den und bei sons­ti­gem Behör­den­han­deln vor Gericht brin­gen, soweit gegen ein­schlä­gi­ge Umwelt­be­stim­mun­gen bei Infra­struk­tur­vor­ha­ben und ande­ren umwelt­be­las­ten­den Pro­jek­ten ver­sto­ßen wird, ganz gleich ob der Staat oder ein sons­ti­ger Hoheits­trä­ger wie die Kom­mu­nen han­deln. Anders als bis­her muss die Bür­ger­initia­ti­ve nicht mehr in eige­nen Rech­ten betrof­fen oder beein­träch­tigt sein. Der Rechts­feh­ler muss sich nur auf das Aner­ken­nungs­ge­biet ungüns­tig aus­wir­ken. Mit der Aner­ken­nung durch das Umwelt­bun­des­amt ist die BI Berg­rhein­feld e.V. nun ein aner­kann­ter kla­ge­be­rech­tig­ter Umwelt­ver­band, nicht nur in Bay­ern, son­dern auch in Thü­rin­gen und Hessen.

Ein­ga­ben an die Bun­des­netz­agen­tur, Stel­lung­nah­men bei Antrags­kon­fe­ren­zen, Demos und Kund­ge­bun­gen vor Ort wur­den bis­her nicht ernst genom­men. Die logi­sche Kon­se­quenz für die Bür­ger­initia­ti­ven ist daher auf­grund ihrer neu­en Funk­ti­on und Rechts­po­si­ti­on der Kla­ge­weg. Damit kann die Bür­ger­initia­ti­ve neue effek­ti­ve­re Wege beschrei­ten im grenz­über­schrei­ten­den Kampf gegen einen über­di­men­sio­nier­ten Über­tra­gungs­netz­aus­bau und für das Gelin­gen der Energiewende. 

Hin­ter­grund der Aner­ken­nung als Umwelt-Klageverband

Das wesent­li­che Argu­ment für den mas­si­ven Strom­über­tra­gungs­netz­aus­bau war bis­her immer, dass dann der Wind­strom aus dem Nor­den in den Süden trans­por­tiert wird, der hier gebraucht wird. Aber der­zeit arbei­tet der Frei­staat Bay­ern mit Hoch­druck dar­an, dass der Wind­kraft­aus­bau auch in Bay­ern sehr schnell und in sehr gro­ßem Umfang erfolgt. Rea­lis­tisch wer­den in weni­gen Jah­ren auch im Nor­den Bay­erns um die 1.000 Wind­rä­der neu gebaut werden.

Zusätz­lich erfolgt in hoher Geschwin­dig­keit der Zubau der Pho­to­vol­ta­ik. Aus heu­ti­ger Sicht ist allei­ne in Nord­bay­ern bis zum Jahr 2030 mit einem Zubau von Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik von weit über 15.000 Mega­watt zu rech­nen. Das ent­spricht der Leis­tung von rund 12 Atomkraftwerken.

Und der in die­sen und den vor­han­de­nen Wind- und Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen in der Regi­on erzeug­ten Strom wird aus­rei­chen, alle pri­va­ten Haus­hal­te und die gewerb­li­chen Betrie­be der Regi­on zu versorgen.

Der Strom­netz­aus­bau muss auf das ener­gie­wirt­schaft­lich Not­wen­di­ge und volks­wirt­schaft­lich Sinn­vol­le begrenzt wer­den. Denn sicher ist, dass der Aus­bau der Strom­net­ze im Wesent­li­chen von den pri­va­ten Haus­hal­ten und den mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men über die Strom­rech­nung bezahlt wer­den muss. Ein voll­kom­men über­zo­ge­ner Strom­netz­aus­bau belas­tet den Geld­beu­tel der Men­schen unnö­tig und leis­tet auch kei­nen wesent­li­chen Bei­trag für Kli­ma­schutz und Energiewende.

Für Fra­gen ste­hen wir Ihnen ger­ne zur Verfügung.

BI Berg­rhein­feld e.V. – 20.06.2023

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