Pres­se­mit­tei­lung: BI Berg­rhein­feld ver­lässt Erör­te­rungs­ter­min zum Süd­Link unter Protest

Berg­rhein­feld, den 08.10.2024

Pres­se­er­klä­rung

BI Berg­rhein­feld ver­lässt Erör­te­rungs­ter­min zum Süd­link unter Protest 

Die Bun­des­netz­agen­tur hat­te für Diens­tag 08.10.2024 zum Erör­te­rungs­ter­min zum Strom­aus­bau gem. § 22 NABEG für das Vor­ha­ben Sued­Link in die Stadt­hal­le nach Bad Neu­stadt geladen. 

Schon nach einer Stun­de hat die Bür­ger­initia­ti­ve Berg­rhein­feld e.V. den lau­fen­den Erör­te­rungs­ter­min zum Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren für die Höchst­span­nungs­lei­tung Süd­link (Vor­ha­ben 3 und 4) ver­las­sen. Das Vor­stands­mit­glied Chris­ti­an Göb hat gegen­über der Ver­hand­lungs­lei­tung Pro­test ein­ge­legt. Er bean­stan­det, die Bun­des­netz­agen­tur habe die wesent­li­che The­ma­tik des aktu­el­len Bedarfs der Strom­tras­se und auch Fra­gen zur Rechts­wid­rig­keit der Bun­des­fach­pla­nungs­ent­schei­dung, also zum rele­van­ten Kor­ri­dor, nicht zuge­las­sen. Hier wer­de ein­schlä­gi­ges Euro­pa­recht missachtet. 

Elek­tri­zi­täts­bin­nen­markt­re­form 2024
Bereits davor hat­te der Rechts­an­walt der Bür­ger­initia­ti­ve Wolf­gang Bau­mann (Würz­burg) deut­lich gemacht, dass die Argu­men­ta­ti­on der Ver­hand­lungs­lei­tung, die Erfor­der­lich­keit von Süd­link sei durch die gesetz­li­chen Rege­lun­gen des Bun­des­be­darfs­plan­ge­set­zes schon vor Jah­ren ver­bind­lich fest­ge­stellt wor­den, auf­grund neu­er euro­pa­recht­li­cher Vor­ga­ben nicht mehr halt­bar sei.

Die höher­ran­gi­gen Vor­schrif­ten der EU-Elek­tri­zi­täts­bin­nen­markt­re­form 2024 müs­sen zu einer Neu­be­wer­tung des Bedarfs für Süd­link füh­ren. Nach die­sen Vor­schrif­ten sind Umwelt­fra­gen und die Sozi­al­ver­träg­lich­keit ver­stärkt ein­zu­be­zie­hen. Aber auch die Mög­lich­kei­ten Neu­er Tech­no­lo­gien, wie zum Bei­spiel gro­ße Strom­spei­cher, die zu einer gerin­ge­ren Trans­port­ka­pa­zi­tät füh­ren kön­nen, sind stär­ker in den Blick zu nehmen. 

Neue EU-recht­li­che Regelungen
Rechts­an­walt Bau­mann führ­te in die­sem Zusam­men­hang eine neue Recht­spre­chung des Euro­päi­schen Gerichts­hofs aus dem Jah­re 2021 an, wonach in wesent­li­chen Berei­chen des Ener­gie­wirt­schafts­rechts nicht mehr auf die bun­des­deut­schen Rege­lun­gen zurück­ge­grif­fen wer­den darf. Allein maß­geb­lich sei­en die uni­ons­recht­li­chen Vorschriften.

Rechts­wid­rig­keit des Erörterungstermins
Da die Bun­des­netz­agen­tur die neu­en EU-recht­li­chen Rege­lun­gen nicht berück­sich­tigt und auch nicht wil­lens ist, deren Aus­wir­kun­gen erör­tern zu las­sen, ist die Sinn­haf­tig­keit des gesam­ten Erör­te­rungs­ter­min infra­ge zu stellen.

Rechts­an­walt Bau­mann: „Die Unkennt­nis der Ver­hand­lungs­lei­tung der neu­en Rechts­la­ge kann nicht zur Beschrän­kung der The­men des Erör­te­rungs­ter­mins füh­ren.“ Nach Ansicht der Bür­ger­initia­ti­ve Berg­rhein­feld macht die Vor­ge­hens­wei­se der Anhö­rungs­be­hör­de nicht nur den Erör­te­rungs­ter­min rechts­wid­rig, son­dern das gesam­te Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren und damit auch einen even­tu­el­len spä­te­ren Planfeststellungsbeschluss. 

BI Berg­rhein­feld e.V.
Chris­ti­an Göb

im Namen der Vorstandschaft


Die Bür­ger­ini­ti­tia­ti­ven in Unter­fran­ken (BI Berg­rhein­feld e.V. und BI A7 Strom­tras­se NEIN e.V.) gehö­ren dem Bünd­nis gegen Über­zo­ge­ne Über­tra­gungs­net­ze an.Als Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner arbei­ten die Bür­ger­initia­ti­ven des Bun­des­ver­band der Bür­ger­initia­ti­ven gegen Sued­Link, das Akti­ons­bünd­nis gegen den Sued­ost­link und das Akti­ons­bünd­nis Ultra­net ver­eint als Bünd­nis für dezen­tra­le Ener­gie­lö­sun­gen und gegen über­zo­ge­ne Netz­aus­bau­pla­nun­gen zusammen.
Das Akti­ons­bünd­nis stellt den Zusam­men­schluß der Bür­ger­initia­ti­ven (bun­des­weit) gegen über­zo­ge­ne Netz­aus­bau­pla­nun­gen dar.
Der Akti­ons­kon­sens lau­tet: Für eine dezen­tra­le Ener­gie­wen­de ohne über­di­men­sio­nier­ten Netzausbau !
Das Akti­ons­bünd­nis ist ein locke­rer Zusam­men­schluss von Mit­glie­dern, die den Akti­ons­kon­sens akzep­tie­ren und aktiv vertreten.
Wir sind über­par­tei­lich und demokratisch.

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