Neue Strom­tras­sen oder doch nicht und sowie­so völ­lig anders

Mög­li­che Tras­sen­füh­run­gen im Münch­ner Nor­den, an der A93 durch die Ober­pfalz und in Ober­fran­ken im Gespräch.

Die Spe­ku­la­tio­nen über neue Strom­tras­sen rei­sen nicht ab.

Aus CSU-Krei­sen wur­de jetzt bestä­tigt, dass es sogar mög­lich ist, einen Teil der Süd-Ost Tras­se durch den Münch­ner Nor­den zu füh­ren. Betrof­fen wären dann die Land­krei­se Erding, Frei­sing und Dach­au.  Über ver­schie­de­ne Model­le wird dabei noch nach­ge­dacht. Mög­lich wäre eine Direkt­ver­bin­dung zwi­schen Grund­rem­min­gen und Ingol­stadt oder die erwähn­te Abzwei­gung Rich­tung Lands­hut, über Erding und Freising.

Bis­her kam aus den Regio­nen um Mün­chen mehr Kri­tik an See­ho­fers skep­ti­scher Mei­nung zu den geplan­ten Strom­tras­sen. Das wird sich nun hof­fent­lich ändern, denn neue betrof­fe­ne Regio­nen bedeu­tet auch, dass wei­te­re Bür­ger sich mit der Ener­gie­wen­de genau­er Aus­ein­an­der­set­zen und die schein­hei­li­gen Machen­schaf­ten der Ener­gie­lob­by durch­schau­en werden.

Dis­kus­si­on über eine mög­li­che Tras­sen­füh­rung ent­lang der Bun­des­au­to­bahn A93 ent­fach­te der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Flo­ri­an Post (SPD) .  Post brach­te die­se Vari­an­te ins Spiel. Der CSU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Albert Rup­p­recht reagier­te prompt auf die Aus­sa­gen von Post und wen­de­te sich an die Mün­che­ner Staats­kanz­lei und das Baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um, um zu erkun­den, ob es poli­ti­sche Vor­fest­le­gun­gen gibt. Da wur­de die­ses ein­deu­tig ver­neint. Es wur­de ver­si­chert – es gibt noch kei­ner­lei Fest­le­gun­gen zum Trassenverlauf.

Auch die Ober­frän­ki­sche Regi­on rund um Bay­reuth war The­ma die­se Woche. Ein Spre­cher des Netz­be­trei­bers Ampri­on bestä­tig­te gegen­über dem Baye­ri­schen Rund­funk das durch eine gesetz­li­che Ände­rung eine Tras­sen­füh­rung durch Bal­lungs­räu­me in Fra­ge kommt. Die gesetz­li­che Ände­rung bezieht sich dabei auf die Mög­lich­keit der teil­wei­sen Erd­ver­ka­be­lung. Durch die ver­än­der­ten Start­punk­te der Süd-Ost Pas­sa­ge müs­sen Bal­lungs­räu­me wie Bay­reuth nicht mehr zwangs­läu­fig umgan­gen wer­den so der Amprion-Sprecher.

Sicher­lich wird es wei­ter­hin zu Spe­ku­la­tio­nen über mög­li­che Tras­sen­ver­läu­fe kom­men. Eines liegt aber auf der Hand, jeder Bür­ger ist betrof­fen, denn die unnö­ti­gen Strom­tras­sen bezah­len alle. Und jede Regi­on kann auch noch vom Tras­sen­ver­lauf betrof­fen sein.

Bil­der: © photofranz56-fotolia.com

3 Gedanken zu „Neue Strom­tras­sen oder doch nicht und sowie­so völ­lig anders“

  1. Vie­len Dank für die­sen klar­stel­len­den Bei­trag. Spe­ku­la­tio­nen allent­hal­ben, aber ich hof­fe auch, dass der Münch­ner Nor­den jetzt anfängt, über die ver­schie­de­nen Vari­an­ten der Tras­sen­füh­rung nachzudenken.

    1. Lie­be Maria,
      ja, Du siehst das rich­tig: Es sind Spe­ku­la­tio­nen und die haben ein­zig den Zweck, unser Akti­ons­bünd­nis aus­ein­ader zu divi­die­ren. Das hat­ten wir bereits.
      Im Inter­view hat der Prä­si­dent der BNA Hoh­mann bekannt gege­ben, dass die HGÜ Süd-Ost neu geplant wird.
      Ich bin schon mal gespannt, wie sich Ampri­on dem­nächst positioniert.

      1. Lie­be Rena­te, ist schon gesche­hen, sie­he letz­ten Link des BR im Anhang des Bei­trags von Frank Ambros. Die Fran­ken­post hat­te am 29.04. den Titel “Ampri­on plant Tras­se kom­plett neu” und begann: “Mög­li­cher­wei­se wird kei­ne Hoch­span­nungs­lei­tung durch das Fich­tel­ge­bir­ge füh­ren.” Lei­der ist der Arti­kel online nur bezahlt ganz zu lesen. Ich habe aber mit Teil­neh­mern des Gesprächs mit drei Ampri­on-Ver­tre­tern im Kreis­aus­schuss gespro­chen, die sag­ten sie müss­ten auf einer ande­ren Ver­an­stal­tung gewe­sen sein. Beto­nung, ob die Tras­se anders geplant wird, liegt auf einem dop­pelt unter­stri­che­nen “viel­leicht”. Von einem “Nicht­kom­men” der Tras­se ist nicht die Rede.

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