Lein­bur­ger Künst­ler gestal­tet Info­stand gegen Stromtrassen

v.l.n.r.: Olaf Lüt­tich (Spre­cher der BI Leinburg),

Bür­ger­meis­ter Joa­chim Lang, Künst­ler Wer­ner Knaupp

Auch wenn die „Mons­ter­tras­se“ Sued­Ost­Link inzwi­schen in den Osten Bay­erns ver­legt wur­de, ist die Regi­on Nürn­ber­ger Land nach wie vor vom Tras­sen­bau betrof­fen. Dar­über infor­mier­te die Bür­ger­initia­ti­ve Lein­burg auf der Gewer­be­schau in Diepers­dorf am 22. und 23. April mit einem Info­stand. Die ein­drucks­vol­len Pro­test­ban­ner dazu wur­den von dem über­re­gio­nal bekann­ten Künst­ler Wer­ner Knaupp gestaltet.

Dem Maler und Bild­hau­er Wer­ner Knaupp ist es ein gro­ßes Anlie­gen, die wert­vol­le Natur der Regi­on Nürn­ber­ger Land zu erhal­ten. Des­halb unter­stützt er das Akti­ons­bünd­nis der Tras­sen­geg­ner immer wie­der mit sei­ner ein­präg­sa­men Pro­test­kunst. Nach sei­nem Ban­ner mit dem Schrift­zug „Strom­tras­se zer­stört bru­tal“, das 2014 ent­stand, hat Knaupp kürz­lich Gra­fi­ken ent­wor­fen, die nun auf drei hohen Wän­den eine Ein­heit bil­den. Die kraft­vol­len Schrift­zü­ge KOHLETRASSELÜGE sol­len auf­rüt­teln und auf­zei­gen, dass der geplan­te mas­si­ve Aus­bau der Strom­tras­sen nicht, wie oft behaup­tet, der Strom­ver­sor­gung dient, son­dern vor­ran­gig dem Han­del mit Kohlestrom.

Die soge­nann­te „P44mod“, eine Frei­lei­tung, die durch Schnaitt­ach, Otten­so­os und das Gemein­de­ge­biet von Lein­burg bis nach Luders­heim bei Alt­dorf füh­ren könn­te, wird von der Bür­ger­initia­ti­ve Lein­burg und ihren Bünd­nis­part­nern abge­lehnt, da sie für die Strom­ver­sor­gung Bay­erns unnö­tig ist. Um Anwoh­ner und Natur vor den mas­si­ven Beein­träch­ti­gun­gen zu schüt­zen, die eine Strom­tras­se mit Mas­ten von über 70 Metern Höhe mit sich bringt, kämp­fen zahl­rei­che Bür­ger­initia­ti­ven in der Regi­on nach wie vor gegen den mas­si­ven Netz­aus­bau. Sie for­dern statt­des­sen den Aus­bau der Ener­gie­wen­de vor Ort mit regio­na­ler Wertschöpfung.

dh/25.04.2017

3 Gedanken zu „Lein­bur­ger Künst­ler gestal­tet Info­stand gegen Stromtrassen“

  1. Wie abwer­tend die­ser Satz: „Auch wenn die „Mons­ter­tras­se“ Sued­Ost­Link inzwi­schen in den Osten Bay­erns ver­legt wurde“,
    Als ob der Osten Bay­erns Men­schen 2. Klas­se wären. Und das Nürn­ber­ger Land Vor­tei­le verdient.
    Mir wird schon ganz übel, wenn ich dar­an den­ke, dass ich gera­de auch die­se BI mit so vie­len Bei­trä­gen zur Ana­ly­se der Zusam­men­hän­ge mit unterstützte.
    So erhält der Osten Bay­erns schon den Ersatz­neu­bau „Ost­bay­ern­ring“ er kann 4,5Gigawatt beför­dern, das ist die Leis­tung von 4 Atom­kraft­wer­ken, es wird ein 2x380kV Sys­tem, die­se Brei­te und Höhe muss man sich erst ein­mal vor­stel­len, im Ver­gleich dazu wäre die P44mod, wenn sie über­haupt kommt, ver­schwin­dend klein.
    „Kein St. Flo­ri­an Prin­zip“, mei­ne Nai­vi­tät in der Sache muss ich ein­ge­ste­hen, bes­ser gesagt mei­ne Dumm­heit an so etwas zu glau­ben. Alle wol­len in ers­ter Linie die Tras­se ver­schie­ben, hat man das geschafft, dann ver­liert sich schnell das Interesse.
    Und wenn da eine Regi­on ist die nicht ver­schiebt, son­dern sagt: „Einer muss es ja neh­men, dann bekommt sie das Geschenk auch, und die HGÜ Süd­ost­link noch als Zuga­be, da liegt als Über­ra­schungs­ef­fekt in der Schub­la­de der trans­eu­ro­päi­schen Netz­be­trei­ber sogar noch der Antrag das Volu­men auf 4 Giga­watt zu erweitern.
    Ja die Mons­ter­tras­sen sind „in den Osten Bay­erns ver­scho­ben!“ Alle kön­nen befreit aufatmen.

  2. Lie­be “Fest­stel­lung”,

    wie unge­nau kann man lesen, um das so zu ver­ste­hen? Dass der Sued­Ost­Link in den Osten ver­scho­ben wur­de, ist ein Fakt, kei­ne Wertung. 

    Ihre Stel­lung­nah­me fin­de ich abso­lut inakzeptabel.

    Ver­tre­ter der BI Lein­burg sind noch immer unver­än­dert aktiv in ganz Bay­ern unter­wegs, um die in den Osten ver­scho­be­ne Tras­se zu ver­hin­dern. Wo genau waren Sie? 

    Es fin­den wei­ter­hin Kopf­stel­len­tref­fen und Stra­te­gie­tref­fen statt, bei denen je nach Treff­punkt min­des­tens die Hälf­te der Ver­tre­ter von Bür­ger­initia­ti­ven kom­men, die nicht am Tras­sen­ver­lauf woh­nen. Wir wer­den auch bei der Antrags­kon­fe­renz in Wei­den sein. 

    Wir kämp­fen im Akti­ons­bünd­nis aber nun mal auch gegen die für den Sued­Ost­Link geplan­ten Ersatz­tras­sen, egal, wo sie ver­lau­fen. Eine davon ist die P44mod. Die Mas­ten wer­den über 70 Meter hoch, es sind 380 kV-Tras­sen, die in einem Kor­ri­dor nahe und an man­chen Stel­len sogar direkt durch Ort­schaf­ten füh­ren. Ihre Bewer­tung “ver­schwin­dend klein” ist Unfug und zeugt von Unkennt­nis. Dass die P44mod und ande­re Fol­ge­pro­jek­te der HGÜ-Tras­sen nicht kom­men, dafür set­zen wir uns recht­zei­tig ein, denn es nützt wenig, den abseh­ba­ren Pla­nun­gen taten­los zuzuschauen. 

    Der oben ste­hen­de Bericht ist übri­gens eine Pres­se­mit­tei­lung, die kon­kret für die regio­na­len Zei­tun­gen und ihre Leser ver­fasst und heu­te im Nürn­ber­ger Land abge­druckt wur­den. Des­halb steht hier der ört­li­che Bezug selbst­ver­ständ­lich im Vordergrund. 

    Wenn sie ande­re, über­re­gio­na­le Pres­se­mit­tei­lun­gen der ver­gan­ge­nen Mona­te lesen, wer­den Sie bemer­ken, dass hier ande­re Schwer­punk­te gesetzt wurden.

  3. Hal­lo Feststellung, 

    Ihren Kom­men­tar kann ich jetzt nicht nach­voll­zie­hen. Der Arti­kel sagt doch, auch wenn die HGÜ-Tras­se ver­scho­ben ist, wir ste­hen noch da mit unse­rem Stand! Und pro­tes­tie­ren immer noch. Und fan­gen wir jetzt nicht mit unglaub­li­cher Unkennt­nis a la Rudi Amanns­ber­ger an, der hat mir doch glatt in Nürn­berg gesagt, bei der P44 mod. geht es nicht mehr um HGÜ-Tras­sen. Über­neh­men wir jetzt das Niveau unse­rer Grü­nen HGÜ-Tras­sen­freun­de aus Lan­des- und Bun­des­ebe­ne? Und uns ist doch allen bewusst, dass die Auf­rüs­tun­gen im Wech­sel­strom­be­reich, aus­fall­si­che­rungs­be­dingt für HGÜ-Tras­sen ist (n‑1). Da ist es doch völ­lig egal, ob wir am Ost­bay­ern­ring, an der P44, P44mod, P43, P53 usw. direkt betrof­fen sind von den HGÜ-tras­sen­be­ding­ten Auf­rüs­tun­gen. Wir haben ein gemein­sa­mes Ziel: gegen über­di­men­sio­nier­ten Netz­aus­bau – pro Dezen­tra­le Ener­gie­wen­de. Kom­men die HGÜ-Tras­sen nicht, brau­chen wir auch kei­ne aus­fall­si­che­rungs­be­ding­ten Auf­rüs­tun­gen im Wechselstrombereich.
    Also der BI Lein­burg ist das klar…

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