Das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse lehnt den Bau des Südostlink grundsätzlich ab. Der Ausbau eines überdimensionierten Übertragungsnetzes ist unwirtschaftlich, umweltzerstörend und für die Energiewende kontraproduktiv. Deshalb ist es vollkommen unerheblich, wo diese Trasse verläuft – Bayern braucht den Südostlink nicht. Er dient nicht der Versorgungssicherheit, sondern dem europaweiten Handel mit Atom- und Kohlestrom und verhindert die Energiewende und die Einhaltung der Klimaziele.
Wir fordern die Vertreter der CSU auf, nicht länger nach dem Sankt-Florians-Prinzip zu handeln. Die Verschiebung des Südostlink reicht nicht. Er muss verhindert werden.
Seit einigen Wochen geistert wieder verstärkt die Information in der Öffentlichkeit umher, es sei wünschenswert, dass der Südostlink an die Autobahn verlegt werde. Dies sei nach Auffassung einiger Politiker eine gute Lösung. Damit erhofft man sich offensichtlich, den Protest gegen das Wahnsinnsprojekt zu befrieden.
Dabei wird übersehen: Die Naturzerstörungen durch erdverkabelte Stromtrassen sind enorm. Die hohen Kosten erdverkabelter Megatrassen wie dem Südostlink führen zu wachsenden gesellschaftlichen Problemen. Ohne eine regionale Wertschöpfung bei der Energieerzeugung wird Strom immer mehr zu einem Luxusgut, wie die massiven Preiserhöhungen der Netzentgelte durch die Übertragungsnetzbetreiber jetzt schon zeigen. Große Übertragungsleitungen sind in einem normalen Prozedere nicht vor 2028 fertiggestellt. Mit Klagen und Protesten wird das Verfahren aller Voraussicht nach wesentlich länger dauern. Rechtliche Fragen sind offen. Ein zügiger dezentraler Ausbau von EE ist für die Versorgungssicherheit und für eine kostengünstige Stromversorgung alternativlos. Nicht erforschte Gesundheitsrisiken machen eine Fokussierung auf den Schutz der Bevölkerung bei Aufrüstung und Neubau von Leitungen notwendig. Ausreichende, verpflichtende Abstandsregelungen fehlen. Deshalb fordern wir den sofortigen Stopp des aktuell zentralistischen und intransparenten Planungsverfahrens zur Netzentwicklung (NEP).
Unsere Informationen zeigen: Eine erdkverkabelte Stromtrasse, die komplett an der Autobahn verläuft, gibt es bislang nicht. Der Südostlink ist ein Pilotprojekt von nie dagewesener Größenordnung. Alle technischen Überprüfungen haben ergeben, dass die Autobahnvariante unrealistisch ist.
Es sind viele Fragen offen:
- Warum setzen sich diese Politiker nicht dafür ein, die Trassen vollkommen zu verhindern?
- Warum wird die dezentrale Energiewende mit einer Wertschöpfung für Bayern weiterhin blockiert?
- Selbst bei einer theoretischen Nutzbarkeit der Anbauverbots- bzw. der Ausbaubeschränkungszone kann nicht automatisch eine Vorzugswürdigkeit der Bündelung mit der Autobahn A93 abgeleitet werden.
- Durch das am 04.04.2019 im Bundestag beschlossene Netzausbaubeschleunigungsgeset
z (NABEG 2.0) besteht die Möglichkeit, beim Bau von Erdkabel-Trassen Leerrohre mit zu verlegen. Wir bezweifeln, dass die dadurch massiv verbreiterten Korridore ausreichend Platz entlang der Autobahn finden würden.
Die Bürgerinitiativen im Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse sagen deshalb klar NEIN zum Südostlink. Keine Trasse, nirgends
Resolution gegen die Autobahn-Variante und Verschiebung des Südostlink (pdf, 440KB)
Liebe Mitstreiter,
ich bin direkt über dem Grundstück in Winkelhaid durch eine Stromleitung betroffen.
Jedoch geht mir diese Forderung deutlich zu weit und gleichzeitig wird die Glaubwürdigkeit der ganzen Trassen-Gegner-Initiative durch überzogene Forderungen gefährdet.
Ich bin für eine sinnvoll gestaltete Trassenplanung mit ausreichend (z.B. 400m) Abstand zum Wohnraum.
Erdkabel sind wegen der Kosten und vor allem da sie die Feldstärken nicht reduzieren keine Alternative.
Das war es dann aber auch schon mit den Forderungen. Über die generelle Sinnhaftigkeit der Planungen kann man streiten, jedoch verwässert das nur unsere wichtigsten Forderungen bis zu dem Punkt, dass die Initiativen als “Die sind gegen Alles” sich selbst in die Ecke stellen.
Daher fordere ich alle Beteiligten auf sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Wenn die Marschrichtung zu weit vom ursprünglichen Ziel abdriftet, dann werde ich mich davon deutlich distanzieren.
Ich habe schon öfter nach solchen Mailings an die Aufkündigung der “Mitgliedschaft” gedacht.
Beste Grüße
Da haben Sie völlig Recht. Die P53 Allianz wäre auch nichts für mich. Da müsste ich ja beim Energiegipfel mit Tennet zusammenarbeiten und denen helfen den derzeit 61 Mrd. teuren Netzausbau durchzusetzen. Und wofür?
Sehr geehrter Betroffener des Grundstücks in Winkelhaid,
das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse hat gerade deshalb auch bei den Trassenplanern eine große Glaubwürdigkeit, weil es sich nicht von Sankt-Florians-Verschiebe-Spielchen beteiligt. An derartigen Diskussionen beteiligen wir uns nicht, das würde unsere Argumentation verwässern. Für uns gilt weiterhin, was eigentlich für jeden Menschen selbstverständlich sein sollte: Was ich nicht in meiner Nähe haben will, schiebe ich auch nicht anderen Menschen in meiner Nachbarschaft zu.
Wir lehnen den überdimensionierten Netzausbau grundsätzlich ab, weil wir sicher wissen, dass er der Energiewende schadet und nur dem Geldbeutel der Finanzinvestoren und Netzbetreiber nützt, die diese Projekte planen, durchführen und von ihnen profitieren. Für die Versorgungssicherheit ist diese massive Verstärkung des Netzes nicht notwendig, dezentrale Möglichkeiten müssen deshalb geprüft und durchgesetzt werden.
Dies ist seit Jahren die “Marschrichtung” des Aktionsbündnisses und wird es sicher auch bleiben. Mehr zu unserem Aktionskonsens hier: https://stromautobahn.de/wer-wir-sind/
Bei vorhandenen oder notwendigen Trassen sind wir für eine festgelegte Abstandsregelung von mindestens 400 Metern zur Wohnbebauung. Es gibt jedoch bislang kein Gesetz, dass Ihnen dies zusichert. Und es ist auch kein Gesetz dafür in Aussicht. Für die P53/Juraleitung ist eine feste Abstandsregelung von 400 Metern oder eine komplette Verlegung aus den betroffenen Orten nicht wahrscheinlich, vielleicht in Ausnahmefällen, das ist nur ein Wunsch der betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Die Abstandsregelungen werden Sie aber nicht durchsetzen, wenn Sie nicht ausreichend Protest gegen das Projekt zeigen, sondern sich nur brav in irgendwelche Gespräche verwickeln lassen.
Im Gegenteil: Das am 4. April 2019 beschlossene Netzausbaubeschleunigungsgesetz wird dafür sorgen, dass Tennet die Trasse in unmittelbarer Nähe des jetzigen Verlaufes aufrüsten kann, ohne groß zu fragen. Sie glauben noch an Bürgerbeteiligung? Wir wissen, dass das ein Mythos ist.
Mehr dazu hier: https://stromautobahn.de/gesetzgeber-beschleunigt-den-trassenbau/
Viele Grüße, zeigen Sie Widerstand, sonst wird´s bitter 😉