Kämp­fen bis zum Schluss“

Ener­gie­kri­se –
Aus­wir­kun­gen und Lösun­gen, wer soll das bezahlen?“
Mon­tag, 17. Novem­ber 2022
Ver­an­stal­tungs­ort: ESKARA Kul­tur­are­na Lands­hut, Essenbach

Ener­gie­wen­de und Süd­Ost­Link führ­ten 200 Men­schen nach Essenbach

Land­rat Peter Berek (Wun­sie­del):
„Kämp­fen bis zum Schluss“

Essenbach.Regensburg.Wunsiedel.

Mit einem neu­ar­ti­gen For­mat hat der Arbeits­kreis Süd­Ost­Link Ost­bay­ern, eine Initia­ti­ve Ost­baye­ri­scher Kom­mu­nen, die vom Süd­Ost­Link betrof­fen sind, auf sich auf­merk­sam gemacht. Sowohl die Alli­anz aus Kom­mu­nen, Bund Natur­schutz, VdK, Stadt­wer­ken, Unter­neh­men und Bür­ger­initia­ti­ven, als auch der Ver­an­stal­tungs­ort, die ESKARA-ARENA in Essen­bach wur­den bewusst gewählt.

Wäh­rend der beglei­ten­den Mes­se berie­ten die SWW Wun­sie­del GmbH, BtX ener­gy GmbH Hof, die Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern e.V., Plan­a­ener­gie GmbH – Regens­burg, Sole­no GmbH – Regen­stauf, OSTWIND Erneu­er­ba­re Ener­gien GmbH – Regens­burg, Wind­power Gesell­schaft zur Nut­zung Rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien mbH – Regens­burg, Con­so­lin­no Ener­gy GmbH – Regens­burg, Bünd­nis für den Atom­aus­stieg und erneu­er­ba­re Ener­gien (Büfa Regens­burg), die Bür­ger Ener­gie Regi­on Regens­burg eG – BERR eG, die Bür­ger­En­er­gie Nie­der­bay­ern eG, die Ener­gie­agen­tur Regens­burg e. V. sowie die Kli­ma­schutz­ma­nage­ments der Land­krei­se Regens­burg und Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge alle Inter­es­sier­ten vor Ort und gaben kom­pe­tent Aus­kunft zur Energiewende.

Im Anschluss folg­ten Impuls­re­fe­ra­te und eine Podi­ums­dis­kus­si­on sowie Zuschau­er­fra­gen in einem zeit­lich straf­fen Rahmen.

Neben stellv. Land­rat Fritz Witt­mann konn­te der Mode­ra­tor Harald Hil­le­brand auch Bür­ger­meis­ter Die­ter Neu­bau­er aus Essen­bach, samt sei­nen Stell­ver­tre­tern sowie Land­rä­tin Tan­ja Schwei­ger (Regens­burg), Land­rat Peter Berek (Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge), die Spre­che­rin des Arbeits­krei­ses Süd­Ost­Link Ost­bay­ern, Bür­ger­meis­te­rin Irm­gard Saue­rer (Brenn­berg) sowie Kili­an Har­bau­er (Bür­ger­dia­log Strom­netz) und die Refe­ren­ten Hel­mut Ple­nk (VdK Bay­ern e.V.), Rai­ner Klee­dör­fer (N‑ERGIE) und Richard Mer­gner (BUND Natur­schutz) begrüßen.

Irm­gard Saue­rer mach­te dar­auf auf­merk­sam, dass die betrof­fe­nen Kom­mu­nen ihren Teil zur Ener­gie­wen­de beitragen.
„Aller­dings brau­chen wir Ener­gie in Bür­ger­hand und zwar in ihrer gan­zen Brei­te.“ Kom­mu­nen sind nicht ein­fach gegen eine Sache, sie wol­len Alter­na­ti­ven aufzeigen.

Land­rä­tin Tan­ja Schwei­ger ver­wies auf die Bau­stei­ne in ihrem Land­kreis zu mehr Eigen­ver­sor­ung in den eige­nen Lie­gen­schaf­ten und die Pro­zes­se, für die der Land­kreis den „euro­pean ener­gie award“ ver­lie­hen bekam.
Mit dem Ener­gie­mo­ni­tor des Bay­ern­werks wer­de sicht­bar, dass sich der Land­kreis Regens­burg rech­ne­risch bereits zu über 90 Pro­zent selbst mit Storm ver­sor­gen kön­ne. Das Ziel muss eine wei­test­ge­hend dezen­tra­le Ver­sor­gung mit Wert­schöp­fung vor Ort sein, inklu­si­ve Spei­che­rung für Spitzenlasten.

Hel­mut Ple­nk vom VdK warn­te ein­dring­lich: „Nied­ri­gein­kom­mens­be­zie­her wer­den beson­ders schwer belas­tet. Wir haben davon etwa sie­ben Mil­lio­nen in Deutsch­land, las­sen Sie uns zusam­men­hel­fen und machen wir kei­ne Panik dar­aus.“ Die­se Men­schen hät­ten kei­ne Erspar­nis­se, um die stei­gen­den Kos­ten abzu­fe­dern. Sie müs­sen täg­lich ent­schei­den, wo sie noch Ein­spa­run­gen machen kön­nen. Die Abschlä­ge der Ener­gie­ver­sor­ger hät­ten sich zum Teil ver­viel­facht. Bei vie­len Men­schen sei die Angst groß und sie sei­en sehr beun­ru­higt, wie sie das in der Zukunft finan­zi­ell alles noch stem­men sollen.

Aktu­ell bezah­len wir im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes für die ver­schlepp­te Ener­gie­wen­de.“ ergänz­te Richard Mer­gner vom BUND Naturschutz.
Umso mehr sei­en erneu­er­ba­re Ener­gien „Frei­heits-Ener­gien“. Er plä­dier­te für ein bes­se­res baye­ri­sches Kli­ma­schutz­ge­setz und warn­te vor der Kli­ma­kri­se, die auch zum Schmel­zen der letz­ten Baye­ri­schen Glet­scher auf der Zug­spit­ze führe.

Land­rat Peter Berek aus Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge appel­lier­te an die Anwe­sen­den: „Wir müs­sen jetzt gemein­sam noch stär­ker anpa­cken denn je. Wir müs­sen anders an das The­ma Ver­sor­gung her­an­ge­hen. Eine Lei­tung von Nord nach Süd allein kann kei­ne Lösung sein. Wir haben erst kürz­lich gese­hen, wie leicht es ist, eine Lei­tung zu kap­pen und dann ist es vorbei.“

Der Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien ist rich­tig. Aber die­ser Aus­bau ergibt nur Sinn, wenn par­al­lel auch das Strom­ver­teil­netz aus­ge­baut wird und Spei­cher in gro­ßer Zahl ins Ener­gie­sys­tem inte­griert wer­den,“ ist Rai­ner Klee­dör­fer über­zeugt und wei­ter: „Zudem haben wir in Deutsch­land viel zu wenig gesi­cher­te Kraft­werks­leis­tung, ohne die eine siche­re Ver­sor­gung der Men­schen und Unter­neh­men in der Rea­li­tät schlicht nicht mög­lich ist. Die kom­mu­na­len Stadt­wer­ke sind dabei – gemein­sam mit ihren Kom­mu­nen und Bür­gern vor Ort – die wich­tigs­ten Part­ner der Ener­gie­wen­de”. Ohne sie wer­de es nicht funk­tio­nie­ren. Dabei müs­se man in der Dis­kus­si­on ehr­lich blei­ben und kei­ne Ideo­lo­gien ein­brin­gen, dann ist die Ener­gie­wen­de grund­sätz­lich machbar.

Das Publi­kum wünsch­te sich eine Wie­der­ho­lung ähn­li­cher Ver­an­stal­tung in ver­schie­de­nen Land­krei­sen. Die Fra­ge, die wohl die meis­ten Gäs­te beschäf­tig­te – „wie geht es wei­ter mit dem Süd­Ost­Link und der Ener­gie­wen­de?“ beant­wor­te­te Land­rat Peter Berek abschlie­ßend mit den Wor­ten: „Wir kämp­fen bis zum Schluss“

Arbeits­kreis Sued­Ost­Link Ostbayern

Ener­gie­kri­se Titelbild: 
Wich­ti­ge State­ments und Ant­wor­ten auf Fra­gen des Publi­kums folg­ten auf dem Podium.
v.l.n.r. Harald Hil­le­brand, 1.Bgm. Irm­gard Saue­rer, Land­rat Peter Berek, Land­rä­tin Tan­ja Schwei­ger, Rai­ner Klee­dör­fer (N‑ERGIE), Hel­mut Ple­nk (VDK), Richard Mer­gner (BUND Naturschutz)
Foto­nach­weis: Hein­rich Inkoferer

 

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