Jetzt red i”: Mei­nung statt Wis­sen zur bes­ten Sendezeit?

Das Akti­ons­bünd­nis gegen die Süd-Ost-Tras­se wird vor der Sen­dung „Jetzt red i“ am 11.09.2019 in Neustadt/WN ein not­wen­di­ges Zei­chen Pro­tes­tes gegen unnö­ti­ge und für die Ener­gie­wen­de kon­tra­pro­duk­ti­ve Strom­tras­sen set­zen. Wir sagen: Ener­gie­wen­de hier! Ener­gie­wen­de jetzt! Der Kli­ma­wan­del war­tet nicht!

Wann:  Ab 18.45 Uhr

Wo: am Park­platz vor der Stadt­hal­le in Neu­stadt, Am Hof­gar­ten 1, 92660 Neu­stadt an der Waldnaab

Dass es ziel­füh­rend ist, in einer Talk­show dar­über zu dis­ku­tie­ren, ob die Ver­sor­gungs­si­cher­heit im Bereich der lei­tungs­ge­bun­de­nen Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät in Bay­ern nach dem Atom­aus­stieg gewähr­leis­tet ist, bezwei­feln wir. Wir sehen, dass es in der der­zei­ti­gen öffent­li­chen Dis­kus­si­on ekla­tan­te Wis­sens­lü­cken gibt, die aber nicht mit Fak­ten geschlos­sen, son­dern die wei­ter­hin beharr­lich auf­recht­erhal­ten wer­den und die die öffent­li­che Mei­nung nach­hal­tig beein­flus­sen. Es kann nicht die Auf­ga­be einer Fern­seh­sen­dung sein, dazu beizutragen.

Jetzt red i” fragt: “2022 wird das letz­te AKW abge­schal­tet, der Koh­le­aus­stieg 2038 ist beschlos­sen. Woher soll der Strom also kom­men? Der­zeit liegt der Anteil erneu­er­ba­rer Ener­gien an der baye­ri­schen Strom­erzeu­gung gera­de mal bei 44 %. Also doch die Strom­tras­se?“ Sicher ist: Wenn 2022 die in Bay­ern die weni­gen letz­ten ver­blie­be­nen Atom­kraft­wer­ke abge­schal­tet wer­den, wird es noch min­des­tens acht Jah­re dau­ern, bis auch nur ein Ampere Strom über den Süd­ost­link fließt. Die­se Tras­se ist sicher nicht vor 2030 in Betrieb. Die Fra­ge, ob man mit ihr den Atom­aus­stieg 2022 kom­pen­sie­ren kann, stellt sich nicht. 

Bay­ern ist bereits jetzt an das euro­päi­sche Strom­netz angeschlossen

Man muss beden­ken, dass Bay­ern bereits in einem euro­päi­schen Strom­ver­bund ein­ge­bun­den ist. Bay­ern ist kei­ne Strom­in­sel und Bay­ern ist nicht autark.

Der Moni­to­ring-Bericht des BMWi zur Ver­sor­gungs­si­cher­heit im Bereich der lei­tungs­ge­bun­de­nen Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät „kommt durch den Ver­gleich des gewünsch­ten Ver­sor­gungs­si­cher­heits­ni­veaus mit den Modell­be­rech­nun­gen unter den beschrie­be­nen Prä­mis­sen zu dem Ergeb­nis, dass die Strom­ver­brau­cher in Deutsch­land mit Blick auf Ange­bot und Nach­fra­ge bis 2030 jeder­zeit sicher ver­sorgt wer­den kön­nen (trotz des geplan­ten Aus­stiegs­pfads aus Kern­kraft­nut­zung und Kohleverstromung).“

Auch beim baye­ri­schen Ener­gie­gip­fel wur­de durch den Spei­cher-Exper­ten Pro­fes­sor Micha­el Ster­ner fest­ge­stellt: “Bay­ern hat genü­gend Poten­ti­al an erneu­er­ba­ren Ener­gien, um sich selbst zu ver­sor­gen. Wind- und Solar­strom sind die kos­ten­güns­tigs­ten Ener­gie­quel­len in Bay­ern mit dem größ­ten tech­ni­schen Poten­zi­al und gerings­tem Flächenverbrauch.”

Es gibt kei­nen Wind­strom­über­schuss im Norden

Tat­sa­che ist auch, dass auch mit einer Ver­dop­pe­lung des Wind­ener­gie­aus­baus in Nord­deutsch­land bis 2030 nicht ein­mal der Strom­be­darf in Nord­deutsch­land gedeckt ist, wie man im Netz­ent­wick­lungs­plan nach­le­sen kann. Bay­ern kann sich des­halb nicht aus der Ver­ant­wor­tung für einen schnel­len und effek­ti­ven Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien her­aus­neh­men. Der dezen­tra­le Aus­bau ist alternativlos.

Das Akti­ons­bünd­nis sieht bei „Jetzt red i“ eine gute Gele­gen­heit, um in der Dis­kus­si­on auf­zu­zei­gen, dass eine unnö­ti­ge Tras­se, die der Ener­gie­wen­de mit dem Han­del von fos­sil-ato­ma­rem Strom scha­det, nir­gend­wo erwünscht ist – auch nicht an der Auto­bahn, wie dies vom Neu­städ­ter Land­rat Andre­as Mei­er gewünscht wird.

Bei Rück­fra­gen ste­hen Josef Lang­gärt­ner von der „BI Neustadt/WN und Wei­den gegen die Tras­se“ oder ich Ihnen ger­ne zur Verfügung.

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