Ich bin sehr unzufrieden

Von: Rein­hold Deu­ter (Reinhold.Deuter@web.de)

Der bay­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent Horst See­ho­fer ist sehr zufrie­den mit dem Ener­gie­kom­pro­miss der in Ber­lin ver­ein­bart wur­de. Ich bin es nicht, ganz im Gegen­teil ich bin sehr unzu­frie­den. Legt es dar­an das ich ein Que­ru­lant bin der nie mit etwas zufrie­den ist? Ich glau­be nicht, und zwar aus fol­gen­den Gründen.

Koh­le­ver­stro­mung und CO2 Reduk­ti­on:
Ursprüng­lich kam aus den Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um der Vor­schlag beson­ders schmut­zi­ge Braun­koh­le­kraft­wer­ke mit einer Son­der­ab­ga­be zu bele­gen. Was kam? Eini­ge Kraft­wer­ke wer­den in die sog. Reser­ve genom­men. Dafür erhal­ten die Strom­kon­zer­ne meh­re­re 100 Mio. Euro. Und wer bezahlt es? Wir Strom­ver­brau­cher. Ob damit die gewünsch­te CO2 Reduk­ti­on erreicht wer­den kann ist mehr als frag­lich. Außer­dem wird dadurch der not­wen­di­ge Struk­tur­wan­del in den Braun­koh­le­re­gio­nen wei­ter verzögert.

Gas­kraft­wer­ke:
Zwei neue Gas­kraft­wer­ke mit je 600 MW Leis­tung sol­len in Leip­heim und in Hai­ming gebaut wer­den.
Wenn ich an das Kraft­werk in Irsching den­ke das 2014 kein ein­zi­ges mal gelau­fen ist dann fra­ge ich mich wozu die­se neu­en Gas­kraft­wer­ke. Das Gas­kraft­werk in Irsching ist heu­te schon nicht ren­ta­bel und wird von uns Strom­kun­den sub­ven­tio­niert damit es nicht zuge­sperrt wird. Wer soll also die zusätz­li­chen Gas­kraft­wer­ke bau­en und wie sieht ein Kon­zept für einen wirt­schaft­li­chen Betrieb aus?
Aber die Rech­nung wer­den eh wie­der wir Strom­kun­den bezah­len müssen.

Strom­tras­sen:
Die Mons­ter­tras­sen sind weg heißt es. Aber nach wie vor wer­den zwei HGÜ-Tras­sen gebaut. Nur das man jetzt eine ande­re Stre­cken­füh­rung hat und teil­wei­se eine Erd­ver­ka­be­lung macht. Aber es wur­de immer noch nicht offen­ge­legt wie der angeb­li­che Bedarf für die­se HGÜ-Tras­sen ermit­telt wur­de. Das ist und bleibt anschei­nend ein „Staats­ge­heim­nis“. Aber hat man als „mün­di­ger Bür­ger“ viel­leicht nicht einen Anspruch sol­che Din­ge zu erfah­ren oder ist die in letz­ter Zeit immer wie­der beschwo­re­ne Trans­pa­renz in der Poli­tik doch nur etwas für Sonntagsreden?

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