Pressemitteilung 7. November 2024
Greenwashing ist keine Kunst – Panikmache ist kein Spiel!
Mahnwache des Aktionsbündnis Trassengegner vor dem Tennet-Bürgerbüro am Montag, 11.11.24 ab 9.30 Uhr in Altdorf bei Nürnberg, Oberer Markt 6.
Das Aktionsbündnis Trassengegner organisiert kurzfristig für den kommenden Montag eine Mahnwache vor dem sogenannten “Bürgerbüro Energiewende” der Firma Tennet. Damit wird auf gleich zwei angekündigte Veranstaltungen des Übertragungsnetzbetreibers Tennet reagiert, der versucht, sich ein positives Image zu verschaffen – auf bemerkenswert geschmacklose Art und Weise und ohne Gespür für die Sorgen und Ängste der vom Stromnetzausbau Betroffenen.
Greenwashing ist keine Kunst: Tennet-“Kunstausstellung” zur Juraleitung
Die Firma Tennet hat für Montag, 11.11.24, einen Pressetermin zur Ausstellungseröffnung zum Thema Juraleitung angekündigt, mit der die Themen Juraleitung und Stromnetzausbau “erlebbar” und in “künstlerischer Form” dargestellt werden sollen.
Diese Ausstellungseröffnung wird vom Aktionsbündnis Trassengegner mit einer kreativen Protestaktion vor dem Tennet-Büro kritisch begleitet.
Die Bürgerinitiativen im Aktionsbündnis Trassengegner fordern die Firma Tennet damit auf, ihre manipulative, verfehlte Kommunikationsstrategie zu beenden und auf das auf der Website ebenfalls angekündigte Escape-Room-Spiel zu verzichten. Damit wird ein Schreckensszenario verharmlost.
Bereits am 09.11.24 findet eine Protestveranstaltung in Winkelhaid mit drei Demozügen und zahlreichen Rednern bei der Kundgebung vor dem Rathaus statt (siehe Pressemitteilung vom 04.11.24). Auch dort wird auf die verfehlte Werbekampagne des Übertragungsnetzbetreibers eingegangen und zum Protest aufgerufen werden.
Panikmache ist kein Spiel: Geschmackloses Escape-Room-Szenario
Neben der Ankündigung für die Juraleitungs-Ausstellung ab dem 11.11.24 wirbt der Konzern auf der Website des “Bürgerbüro Energiewende” für eine Veranstaltung mit dem Slogan: “Escape-Room Black-Out: Die Rettung von Altdorf”. Die Stadt solle in dem Spiel vor dem “totalen Blackout” bewahrt werden, so die Idee. Dass bei dieser Veranstaltungs-Beschreibung Spielfreude aufkommen kann, vor allem angesichts der realen, zahlreichen Unwetter-Katastrophen mit vielen Todesopfern, ist zu bezweifeln: “Ein heftiger Sturm hat die Stromleitungen zerstört, und Altdorf steht kurz vor einer kompletten Energiekrise. Die Straßen sind dunkel, die Menschen verängstigt, und die Zeit läuft ab. […] Ihr habt nur begrenzte Zeit, bevor die Lichter für immer erlöschen”. Termine werden laut Tennet noch bekannt gegeben, aber die Veranstalter aus dem Bürgerbüro “freuen sich” schon mal auf das vergnügungsbereite Publikum.
Bei dieser Veranstaltung “spielt” Tennet direkt mit der Angst der Bevölkerung. Ein Katastrophenszenario zu bagatellisieren ist in den Augen der Bürgerinitiative nicht sachdienlich für die Auseinandersetzung mit einem wichtigen Thema, das auch mit dem heute verabschiedeten Entwurf zum KRITIS-Dachgesetz zunehmend in die politische Diskussion gerät. Angesichts der Kurzbeschreibung des Tennet-Spiels kommen erhebliche Zweifel an der fachlich korrekten Darstellung von Zusammenhängen und Fakten zum Thema Energieversorgung und Sicherheit kritischer Infrastruktur auf.
Genau hier setzt die Kritik der Trassengegner an: Wir fordern die Politik dazu auf, den Weg für eine krisensichere Energieversorgung zu ebnen. Dies kann durch einen Umbau zu einem dezentralen Energiezellen-System gelingen, das dem Geschäftsmodell des Übertragungsnetzbetreibers Tennet jedoch diametral entgegensteht.
Sollte es zu einem echten Blackout kommen, würde dies für Chaos und Leid sorgen. Dass die Firma Tennet daraus eine Werbekampagne für sich und ihr Geschäftsmodell machen möchte, ist unqualifiziert und unredlich. Es fragt sich, wie diese PR-Aktion finanziert wird – höchstwahrscheinlich soll der “Spaß” über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt werden.
Wir freuen uns, wenn Sie darüber berichten. Für O‑Töne stehen die Sprecher des Aktionsbündnisses gerne zur Verfügung.
Dörte Hamann
Sprecherin Aktionsbündnis Trassengegner
Für eine dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Netzausbau!
E‑Mail: pressestelle@stromautobahn.de
Webseite: www.stromautobahn.de
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