1000 Megawatt weniger Leistung wird der Energiekonzern RWE in das deutsche Stromnetz einspeisen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Aufsichtsratkreise. RWE will dabei mehr unrentable Kraftwerke als geplant vom Netz nehmen. Aufgrund von Überkapazitäten und den gesunkenen Großhandelspreisen für Strom hat RWE bereits seit Anfang 2013 mehr als 12600 Megawatt vom Netz genommen. Die Stromproduzenten fordern die Regierung jetzt zur Unterstützung auf, da bei den derzeitigen Marktbedingungen kein Geld verdient werden kann.
Auch Eon scheint sich sorgen um das Geld zu machen, denn sinkende Erträge durch Verkäufe von Unternehmensteilen und negativen Währungseffekten haben den Konzernüberschuß im ersten Halbjahr um satte 20 % sinken lassen. Der arme Energiekonzern Eon hat damit nur einen Gewinn von 1,525 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn soll demnach bei 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro liegen.
Die Gewinne der Energiekonzerne schmelzen nicht zuletzt an den Folgen der der Energiewende, immer mehr Sonnen- und Windstrom drängt in die Netze, die Handelspreise für Strom sinken. Der Vorstandsvorsitzendeder Kraftwerkssparte von RWE-Generation Matthias Hartung hat von der Bundesregierung gefordert den sog. Kapazitätsmarkt zu beschleunigen. Dieser Kapazitätsmarkt soll in Zukunft Kraftwerke dafür bezahlen, dass sie bereitstehen um Strom zu liefern. Völlig unabhängig davon, wieviel Strom tatsächlich produziert wird. Hier kann man Energieminister Sigmar Gabriel zu Gute halten, dass er der Meinung ist, dass der Kapazitätsmarkt keine Schutzglocke für nicht mehr benötigte Kapazitäten werden darf.
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