Freie Bahn dem „grü­nen“ Atom­strom – und für die nächs­te Flutkatastrophe

Nein, das sind kei­ne his­to­ri­schen Bil­der von Kyrill, auch kei­ne aktu­el­len Bil­der von der Auf­ar­bei­tung des Borkenkäfer-Schadholzes.

Es ist der Kahl­schlag für die neu­en Mons­ter­strom­tras­sen mit denen der neu­er­dings grü­ne Atom­strom durch unser Land gelei­tet wird. Was sich nicht nur hier bei Markt­leu­gast, zwi­schen Hohen­berg und Neu­en­sorg abspielt ist augen­schein­lich umwelt­schä­di­gend und behin­dert die Ener­gie­wen­de durch För­de­rung des euro­pa­wei­ten Strom­han­dels, jetzt auch noch mit „grü­nen“ Atomstrom.

Die Netz­be­trei­ber wol­len bis 2040 rund 100 Mil­li­ar­den Euro allein für den Aus­bau des Über­tra­gungs­net­zes inves­tie­ren. Das bedeu­tet 2,8 Mil­li­ar­den zusätz­li­che jähr­li­che Ren­di­te für Trans­net BW, 50 Hertz, Ampri­on und Tennet.

Pri­va­te Haus­hal­te, Hand­wer­ker und Klein- und Mit­tel­be­trie­be aber müs­sen dann 4 Cent pro Kilo­watt­stun­de mehr an Netz­ent­gel­ten bezah­len. Statt über­bor­den­den Netz­aus­bau braucht es eine dezen­tra­le Netz­steue­rung mit direk­ter Ver­knüp­fung der Regio­nal­ver­teil­net­ze, auch mit unse­ren Stadt­wer­ken und ande­ren regio­na­len Akteu­ren, Grü­nen Was­ser­stoff und Bio­gas als Spei­cher­en­er­gie für Zei­ten der Dun­kel­flau­te, Auf­bau von Tages‑, Wochen- und sai­so­na­len Spei­chern, Zusam­men­be­trach­tung von Strom- Gas und Wär­me­net­zen und Nut­zen von Gas- und Wär­me­net­zen als Energiespeicher.

Natür­lich brau­chen wir auch einen Aus­bau der Solar- und Wind­ener­gie und dafür den Weg­fall der 10H Rege­lung. Aus­ge­rech­net die Brach­flä­chen, die der Bor­ken­kä­fer um Markt­leu­gast hin­ter­las­sen hat, lie­gen in etwa dort wo vor 10 Jah­ren Wind­rä­der­ge­plant waren. Man­che glau­ben schon an ein Marienwunder.

Neben den Weg­fall des CO2 Spei­chers Wald ist der Kahl­schlag für die Strom­tras­sen ein wei­te­rer Fak­tor für die Ver­schlech­te­rung der Was­ser­spei­cher­fä­hig­keit unse­rer Böden. Bei sin­ken­dem Grund­was­ser­spie­gel in den letz­ten Jah­ren mit sei­nen nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen für die Was­ser­ver­sor­gung ist gleich­zei­tig ein stär­ke­res Abflie­ßen statt Ver­si­ckerns von Regen und vor allem des Schmelz­was­sers im Früh­jahr die Fol­ge. Über­schwem­mun­gen – nicht nur am Main son­dern Kata­stro­phen wie im Ahrtal sind auch bei uns mög­lich. Vor allem im Sch­or­gast­tal, da ist Wirs­berg betrof­fen, und im Stei­nach­tal in Unter­stein­ach sind sie zu erwarten.

Die neue Mana­ge­rin der ILE Frän­ki­sches Mark­gra­fen und Bischofs­land muss da  nicht nur ein Nie­der­schlags­ab­fluss­mo­dell ent­wi­ckeln, son­dern auch Was­ser­rück­hal­te­flaÅN­chen zur Ver­mei­dung von Hoch­was­ser und Ver­si­cke­rungs­flä­chen zur Erhö­hung des Grund­was­ser­spie­gels konzipieren.

Noch sehe ich nicht, wie sich hier unser Land­kreis auf­stellt, um Gefah­ren für Leib und Leben sowie für Hab und Gut sei­ner Bewoh­ner abzuwenden.

Oswald Greim
Markt­leu­gast 1.2.2022
Kreis­rat für DIE LINKE

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