An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, die sich an der Massenbriefaktion beteiligt haben. Auf den Brief, den die Kopfstelle Nürnberger Land Süd vorausgeschickt hatte, gab es jetzt eine Antwort von der CDU. Hier für alle zum nachlesen:
Sehr geehrter Herr Merkel,
vielen Dank für Ihre Nachricht an Frau Dr. Angela Merkel, die ich mit Interesse gelesen habe. Aufgrund der Vielzahl von Anfragen konnten wir Ihnen leider nicht früher antworten.
Da unsere Bundeskanzlerin täglich Hunderte an Zuschriften und Anfragen erreichen, ist es ihr nicht möglich, auf diese stets persönlich einzugehen. Seien Sie aber versichert, dass wir stets bemüht sind, Frau Dr. Merkel über den Stand der Zuschriften auf dem Laufenden zu halten und in ihrem Sinne die Anfragen zu beantworten.
Ihre Hinweise haben wir aufmerksam gelesen und sind für Ihre offenen Worte und Ihre Anmerkungen sehr dankbar. Wir nehmen die kritischen Fragen und Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern sehr ernst.
Zu Ihrer speziellen Frage kann ich Ihnen empfehlen, sich am besten an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zu wenden:
https://www.bmwi.de/DE/Service/kontakt.html
Generell kann ich Ihnen mitteilen, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland erhebliche Fortschritte macht. Feststellen lässt sich das an Zahlen, Daten und Fakten. Die Erneuerbaren Energien tragen heute schon fast ein Viertel zur Stromerzeugung in Deutschland bei. Das ist nahezu eine Vervierfachung innerhalb von nur 12 Jahren. Gleichzeitig stieg die Energieeffizienz um durchschnittlich 2 Prozent pro Jahr und damit insgesamt um rund ein Viertel. Unter anderem dadurch ging auch der Energieverbrauch in Deutschland stark zurück – allein im Jahr 2011 um 4,9 Prozent trotz starker Konjunktur. Der Energieverbrauch in privaten Haushalten ging gegenüber 1996 um rund 11 Prozent zurück – trotz eines Anstiegs der Wohnfläche um gut 14 Prozent. Auch der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase konnte zwischen 1990 und 2011 um fast 27 Prozent vermindert werden.
Auch den Atomausstieg treiben wir voran. Acht von 17 Kernkraftwerken – Brunsbüttel, Krümmel, Unterweser, Neckarwestheim 1, Isar 1, Biblis A, Biblis B und Philippsburg 1 – sind seit der Reaktorkatastrophe in Fukushima abgeschaltet. Im Jahr 2015 wird das nächste Kernkraftwerk vom Netz gehen. Der weitere schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie erfolgt innerhalb von zehn Jahren bis zum Jahr 2022.
Bei der Frage der Energieabhängigkeit von Russland Bundeskanzlerin geht Angela Merkel davon aus, dass es wegen der Ereignisse in der Ukraine und auf der Krim “eine neue Betrachtung der gesamten Energiepolitik geben wird”. Zum Teil gebe es in der EU eine hohe Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland, sagte Merkel in Berlin. Europa werde einheitlich handeln, bekräftigte die Bundeskanzlerin erneut nach einem Gespräch mit dem kanadischen Premierminister Stephen Harper. Dazu gehöre auch eine neue Betrachtung der gesamten Energiepolitik.
Wir haben zum Teil – das betrifft gar nicht so sehr Deutschland, sondern eher andere EU-Länder – eine sehr hohe Abhängigkeit von Rohstofflieferungen aus Russland, was Gas und Öl anbelangt. Deutschland sei in Sachen Erdgas nur zu 35 Prozent von russischen Lieferungen abhängig. Wir haben sehr viel norwegisches und britisches Erdgas. Insofern ist die Abhängigkeit bei uns noch längst nicht die höchste in Europa. Es gehe hier aber auch um langfristige Orientierungen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie unsere Argumente in Ihre kritischen Überlegungen einfließen lassen würden.
Bei weiteren Fragen und Anregungen können Sie sich gern wieder an uns wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Kirow
CRM-Team
Bürgerservice der CDU-Bundesgeschäftsstelle
Schön zu sehen, dass es überhaupt eine Antwort auf den Brief der BI gab.
Was natürlich schmerzhaft auffällt, ist das völlige Ignorieren des Trassenthemas in der Antwort von Herrn Kirow. Nachdem es schon beim Gespräch der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten wohl kein Thema war, jetzt auch hier keine Reaktion. Aber vielleicht fällt denen einfach kein Argument mehr ein, um die Trasse schönzureden.
Gruß
Christine
Na ja, die Antwort ist so viel wie keine. Was unsere Befürchtungen belangt, wurde nichts dazu erwähnt. Erdgas und Erdöl interessiert uns derzeit nicht so wie die allgegenwärtige Bedrohung der Stromtrasse. Und die wird einfach unter den Tisch gekehrt. Sollten wir noch einmal eine Massenbriefaktion starten, in der wir in jedem Satz die Stromautobahn erwähnen. Diejenigen, die evtl. den Brief gelesen haben – das sind wohl die wenigsten, sonst hätte der gute Herr Kirow nicht ausdrücklich erwähnen müssen, dass manche Briefe doch gelesen werden – betrifft die Stromtrasse ja nicht und interessiert sie dann natürlich auch nicht. Die Wahlen sind ja vorbei und bis zu den nächsten ist noch eine lange Zeit, wo man sich – vom Wähler ungestraft – einfach als taub und unwissend hinstellen kann.
Wir müssen einfach noch massiver werden, bis denen da oben alles auf den Keks geht. Vielleicht schaffen wir alle miteinander doch noch was.
Das ist meine Meinung.
Monika