Das Treffen von Bürgerinitiativ-Vertretern aus dem Aktionsbündnis Trassengeger und Ludersheimer Landwirten mit dem Bauernverband hatte ein klares Statement gegen die Juraleitung zur Folge.
Dazu gab es einen Bericht des Bauernverbandes:
Bauernverband Mittelfranken im
Gespräch mit Betroffenen vor Ort
Ludersheim (bbv) – Der Bayerische Bauernverband (BBV) Mittelfranken hat sich kürzlich mit betroffenen Landwirten, Vertretern der Bürgerinitiative und Vertretern der Stadt Altdorf in Ludersheim getroffen, um sich vor Ort ein Bild über das Gesamtprojekt zu machen und gemeinsam über den geplanten Ersatzneubau der Juraleitung und das geplante zweite Umspannwerk zu sprechen, das laut den aktuellen Planungen voraussichtlich direkt an der Ortsgrenze entstehen soll.
Keine Aufrüstung des bestehenden
Übertragungsnetzes nötig
„Wir alle sind der Meinung, dass es keine Aufrüstung des bestehenden Übertragungsnetzes braucht“, sagt Günther Felßner, BBV Bezirkspräsident Mittelfranken. „Viel mehr soll die bestehende Juraleitung weiterhin auf der aktuellen Spannungsebene gepflegt werden und die regionale Stromerzeugung über Erneuerbare Energien, mit Ausbau des Verteilnetzes, weiter vorangebracht werden.“
Bauernverband bietet fachliche
Hilfestellung und juristische Beratung
Bauernverband, Bürgerinitiative und die Stadt Altdorf wollen in dieser Sache gemeinsam arbeiten, um Landwirte und Anwohner in Ludersheim, sowie Betroffene entlang der gesamten Stromtrasse zu unterstützen. Neben der fachlichen Hilfestellung bietet der Bauernverband auch juristische Beratung an, um Grundbesitzer und Bewirtschafter zu unterstützen.
Wertvolle Flächen würden
unwiederbringlich zerstört
Landwirte befürchten durch das Projekt auf ihren Flächen vor allem langfristige Schäden an der Bodenstruktur und dem Grundwasserhaushalt. Gerade beim Neubau des Umspannwerkes Ludersheim würden wertvolle Flächen verloren gehen und unwiederbringlich zerstört werden. Ebenso droht der Verlust von Bann- und Lärmschutzwald entlang der Autobahn. Eine geplante Erdverkabelung könnte außerdem zu einer Erwärmung des Oberbodens führen, die erhöhte Verdunstungs- und Austrocknungsraten nach sich zieht und den Anbau landwirtschaftliche Kulturen beeinträchtigt. Bauern arbeiten tagtäglich mit der Natur, dabei spielt das Bodengefüge eine wichtige Rolle. Veränderungen an der Bodenstruktur haben deutlich negative Auswirkungen auf die weitere Bewirtschaftung und Ertragslage.
Kosten-Nutzen-Analyse zu dem
Gesamtprojekt liegt bis heute nicht vor
Alle Teilnehmer des Treffens forderten in ihren Stellungnahmen im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, eine Kosten-Nutzen-Analyse zu dem Gesamtprojekt des Ersatzneubaus der Juraleitung mit Aufrüstung auf 380 kV ein. Diese wurde bis heute nicht vorgelegt. Darüber hinaus wird gefordert, dass der Bedarf für das Projekt neu überprüft werden muss. Gerade im Hinblick auf die drohende Energiekrise werden erneuerbare Energien, die regional erzeugt werden, wichtiger denn je. Hierfür ist der Ausbau des Verteilnetzes eine notwendige Stellschraube, um die Energieversorgung sicherstellen zu können. Der Bedarf der Leistungserhöhung der Juraleitung kann von allen Beteiligten nicht nachvollzogen werden.
„Der BBV ist seither und auch in Zukunft gegen überdimensionierte Planungen, die sich gegen Landwirtschaft, Natur und Landschaft, als auch gegen die Menschen richtet“, betont Felßner abschließend.