Ener­gie­au­to­no­mie für Altdorf

von Micha­el Falk <falk-michael@nefkom.net>

Die Aus­sa­gen unse­res 1.BM (Erich Odör­fer *d.Red.) im aktu­el­len Stadt­blick zu die­sem The­ma bedarf einer Reak­ti­on und  am bes­ten von unten, von den Bürgern!

Er hal­te die Ener­gie­wen­de für not­wen­dig und stellt sie nicht in Fra­ge aber er hält es wenig  hilf­reich dass ihm vor­ge­wor­fen wird, die Stadt Alt­dorf habe die Ener­gie­wen­de ver­zö­gert oder ver­hin­dert:Die Aus­sa­gen unse­res 1.BM im aktu­el­len Stadt­blick zu die­sem The­ma bedarf einer Reak­ti­on und  am bes­ten von unten, von den Bürgern!

2010 hat die Stadt Alt­dorf von der Regio­nal­pla­nung 10 Wind­kraft­an­la­gen in zwei Vor­rang­ge­bie­ten bei Klin­gen­hof und bei Eis­manns­berg zuge­spro­chen bekommen.

Die Stadt hat aus Eis­manns­berg eine ver­klei­ner­te Kon­zen­tra­ti­ons­flä­che von höchs­tens drei, wahr­schein­lich nur zwei Wind­kraft­an­la­gen gemacht und damit die 5 bei Klin­gen­hof ganz ver­hin­dert. Als die Regio­nal­pla­nung beschlos­sen hat, WK33 bei Klin­gen­hof wenigs­tens in eine Vor­be­halts­flä­che umzu­wan­deln und dazu ein aber­ma­li­ges, erwei­ter­tes Anhö­rungs­ver­fah­ren (18.Änderung des Regio­nal­pla­nes) star­te­te wur­de auch die­ses von der Stadt Alt­dorf abgelehnt.

Als man fest­ge­stellt hat dass schon Pacht­ver­trä­ge für Grund­stü­cke in der Kon­zen­tra­ti­ons­flä­che vor­la­gen hat man eine Ver­än­de­rungs­sper­re ver­hängt. Bis zum heu­ti­gen Tag ist nicht klar ob  über­haupt , wann und wie vie­le WKA,s  in Eis­manns­berg  gebaut wer­den, vor allem auch wegen der viel schlech­te­ren Rah­men­be­din­gun­gen als vor vier Jah­ren. Mög­lich gemacht hat so ein Desas­ter die voll­kom­men dubio­se Gesetz­ge­bung der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung die man nur als Ver­hin­de­rungs­stra­te­gie bezeich­nen kann.

Die N‑ERGIE  ist ein Kom­mu­na­les Unter­neh­men und kein Kon­zern:

Die N‑ERGIE ist eine Akti­en­ge­sell­schaft und sie will das was AG´s  wol­len, Ren­di­te nicht irgend­wann son­dern jetzt, das ist auch der Grund dafür dass es mit der N‑ergie kei­ne Strom­pro­duk­ti­on mit gleich­zei­ti­gen Ver­brauch in Alt­dorf geben wird, sie müss­te ihre Struk­tur ändern, denn der Strom der hier pro­du­ziert und ver­braucht wird braucht kein Netz und kei­ne Netz­nutz­uns­ge­bühr. Das Über­tra­gungs­netz der N‑ergie wäre nicht mehr aus­ge­las­tet und es gehen Netz­nut­zungs­gel­der ver­lo­ren, auch die Angst dass das Schu­le machen könn­te spielt eine Rol­le was sich ja jetzt schon in Röthenbach/Pegnitz und Hers­bruck zeigt, die bei­de einen Rück­kauf anstreben.

Einen Rück­kauf der 40% N‑ergie wird es mit Ihm nicht geben weil er meint, die­sen hohen Mil­lio­nen­be­trag auf die Strom­ab­neh­mer umle­gen zu müssen:

Er will also der Bevöl­ke­rung mit den Strom­prei­sen Angst machen!

Wer so argu­men­tiert hat ent­we­der kei­ne Ahnung, er heu­chelt oder er erliegt den Lob­by­is­ten und selbst­er­nann­ten Exper­ten der über­kom­me­nen Energiewirtschaft.

Vor die­sem Hin­ter­grund ist die Aus­sa­ge aller Par­tei­en im Alt­dor­fer Stadt­rat gegen­über der BI-gegen die Mons­ter­strom­tras­se. (   Wir wer­den alles tun was mög­lich ist um die­ses Wahn­sinns­pro­jekt zu ver­hin­dern) in einem völ­lig neu­em Licht zu betrachten.

Wer die Schaf­fung von Rah­men­be­din­gun­gen für Erneu­er­ba­re Ener­gien ver­säumt, ver­zö­gert oder ver­hin­dert, bekommt Lei­tun­gen“, die­se Aus­sa­ge hat der lei­der ver­stor­be­ne Her­mann Scheer bei sei­nem Besuch am 2.06.2006 in Alt­dorf bereits damals gemacht. Wie Recht er doch behal­ten hat!

Ich sage, der Rück­kauf wür­de auf jeden Fall bil­li­ger zu rea­li­sie­ren sein als eine neue Stadt­hal­le, mit dem fei­nen Unter­schied, dass die neue Hal­le auch nach dem Neu­bau Geld, viel Geld kos­ten wird.

Eige­ne Stadt­wer­ke, die nach dem Baye­ri­schen Gemein­de­ge­setz, kos­ten­de­ckend arbei­ten aber wären ein Segen für die Bür­ger. Man beden­ke auch das man den Strom­an­bie­ter wech­seln kann, den Trink­was­ser­an­bie­ter aber nicht. Man ver­glei­che auch mal die Was­ser­prei­se der umlie­gen­den Kommunen.

Hier noch eine klei­ne Rech­nung die jeder der der vier Grund­re­chen­ar­ten mäch­tig ist nach­voll­zie­hen kann.

Durch das Netz der Stadt­wer­ke Alt­dorf flie­ßen Heu­te 65.000.000 KWH Strom jährlich.

10 WKA betrie­ben von einer Bür­ger­en­er­gie­ge­sell­schaft, brin­gen jähr­lich 75.000.000 KWH.

Die­se ver­gü­tet mit 8 Cent per KWH kos­ten 6.000.000 Euro

Die­se von eige­nen Stadt­wer­ken zu heu­ti­gen 30 Cent per KWH ver­mark­tet brin­gen 22.500.000 Euro.

Ergibt einen Rein­erlös von 16.500.000 Euro Jährlich.

Das wich­tigs­te Faust­pfand ist unser eige­nes Netz, wir wol­len nicht das von uns, auf unse­rem Gebiet erzeug­ter Strom mit über­flüs­si­gen und  teue­ren , ja viel­leicht unmög­li­chen Lei­tungs­bau z.B. nach Hap­purg gelei­tet wird denn dann sind alle Schrit­te nach der Erzeu­gung wie­der in der Hand der N‑Ergie, die­se brau­chen wir gar nicht zu fra­gen, die sind aus den genann­ten Grün­den dagegen.

Wer behaup­tet der Bau einer eige­nen Über­nah­me­sta­ti­on und der Anfang zur Schaf­fung von Spei­cher­mög­lich­kei­ten sowie der eige­ne Betrieb sei­en damit nicht finan­zier­bar ist ent­we­der unwis­send oder er will sich nicht damit beschäf­ti­gen, in jedem Fall begüns­tigt er ein wei­ter so wie bis­her, aktu­ell den Bau der KGÜ-Tas­se und es wer­den noch wei­te­re Nach­tei­le folgen.

Natür­lich kann, ja muss über eine Preis­ga­ran­tie von 10 Jah­ren, über  den wei­te­ren Ein­satz von Erneu­er­ba­rer Ener­gie etwa in den Berei­chen Wär­me und Ver­kehr sowie den Ein­satz von Spei­cher­tech­no­lo­gie nach­ge­dacht wer­den. Das (Mit) den­ken ist nicht verboten.

Ich bit­te auch den geneig­ten Leser über fol­gen­de Fra­gen nachzudenken.

Wo sie­deln sich Leu­te und Unter­neh­men und damit Arbeits­plät­ze an?

An Orten wo sicher und auf lan­ge Frist kos­ten­güns­tig Ener­gie zu kau­fen ist.

Oder an Orten die nichts für die Ener­gie­wen­de getan haben, wo sie mit­tel­fris­tig mit 40 Cent für das KWH Strom berap­pen müs­sen und wo Gesund­heits­ge­fah­ren durch Stark­strom­lei­tun­gen dro­hen die aus jedem Fens­ter zu sehen sind.

Sol­len wir uns ein Nichts­tun  der GROKO im Alt­dor­fer Rat­haus gefal­len  las­sen oder wol­len wir das wenigs­tens im Stadt­rat dar­über gere­det wird ?.

Kann man nach der Amor­ti­sa­ti­ons­zeit über eine all­ge­mei­ne Strom­preis­sen­kung  reden ? Oder muss ver­hin­dert wer­den dass mit Gewin­nen der Stadt­wer­ke der Stadt­haus­halt quer­sub­ven­tio­niert wird ?

Es gibt noch vie­le Pro­duk­ti­ons u.Speichermöglichkeiten im Stadt­ge­biet über die ich hier nicht geschrie­ben habe, auch vor­ge­hens­wei­ßen wie Ver­brauchs­steue­rung durch Tarif­ge­stal­tung oder Ener­gie-Con­trac­ting  durch die Stadt­wer­ke um den Spei­cher­be­darf mög­lichst gering zu hal­ten wären hilf­reich, auch die Ver­mark­tung von über­schüs­si­gen Strom z.B. an Nach­bar­ge­mein­den ist einThema.

Man kann also treff­lich dar­über diskutieren.

Zunächst wäre es wich­tig dass im Stadt­rat wenigs­tens dar­über gere­det wird, denn die Ent­schei­dung ob unse­re Stadt in der Post­fos­si­len Zeit Erneu­er­ba­re Ener­gien will oder Strom­tras­sen ist eine poli­ti­sche, zu tref­fen von Poli­ti­kern die wir wäh­len dürfen.

Eines ist sicher die N‑ergie wird mit allen ihr zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln dage­gen kämpfen.

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