Direk­te Ein­drü­cke eines Teil­neh­mers des Energiedialogs

von: Uli Strauß

Mein Name ist Uli Strauß, ich stam­me aus der frän­ki­schen Schweiz und spre­che heu­te für alle Bür­ger­initia­ti­ven gegen die geplan­te Gleich­strom-Süd-Ost-Pas­sa­ge = Kor­ri­dor D.

[notice]Anm. d. Red.: Den ganz per­sön­li­chen Ein­druck von Uli Strauß über den Ener­gie­dia­log gibt es hier als Down­load: 141109 Ulis Bericht aus Mün­chen[/notice]

Herz­li­chen Dank, Frau Aigner, für die Ein­la­dung zum Dia­log, der hof­fent­lich vie­le offe­ne Fra­gen beantwortet.

Die Ver­sor­gung der Bür­ger unter ande­rem mit Strom ist eine hoheit­li­che Auf­ga­be. Unse­re ers­te Fra­ge bleibt, war­um die Grund­la­gen für den Netz­aus­bau, die soge­nann­ten Sze­na­ri­en, die Über­tra­gungs­netz­ber­tei­ber, d.h. pri­va­ti­sier­te Unter­neh­men mit Gewinn­ab­sicht, selbst ermitteln.

 Schon dies steht im Wider­spruch zur Markt­wirt­schaft. Wen wun­dert es, dass 4 nam­haf­te Gut­ach­ten zu ande­ren Ergeb­nis­sen kom­men, im uns betref­fen­den Fal­le der Süd-Ost Pas­sa­ge, die­se wäre gar nicht nötig, die Ver­sor­gungs­si­cher­heit in Bay­ern auch ohne sie gesichert!

Das wirft bei uns wei­te­re Fra­gen auf:
Ist die­se Tras­se wirk­lich nötig für Ener­gie­wen­de?  Oder für einen inter­na­tio­na­len Strom­han­del mit der Fol­ge, dass nach Abschal­ten der eige­nen Atom­kraft­wer­ke Atom­strom aus Ost­eu­ro­pa durch unse­re Net­ze fließt? Oder für stei­gen­den Net­to­ex­port aus Deutschland?

Wie ange­mes­sen sind 9,05 % staatl. garan­tier­te Ren­di­te? War­um ein Pilot­pro­jekt (die Bezeich­nung lau­tet so) auf 450 Km? Mit zehn­tau­sen­den Ver­suchs­ka­nin­chen mit einer erst­ma­lig in dicht­be­sie­del­ten Gebie­ten ange­wand­ten Tech­nik? War­um redet eigent­lich nie­mand über die Mil­li­ar­den Sub­ven­tio­nen in Kohle?

Es drängt sich die Erkennt­nis auf, dass ganz ande­re, näm­lich wirt­schaft­li­che Inter­es­sen im Vor­der­grund ste­hen, die sich unter dem Deck­män­tel­chen der Ener­gie­wen­de schnell und gut sub­ven­tio­niert durch­füh­ren lassen.

Daher sind wir auf der Stra­ße! Und nicht wegen des Mas­ten, der viel­leicht im eige­nen Vor­gar­ten stö­ren würde!

Daher kom­men wir aus  allen Schich­ten und allen Alters­grup­pen, sind wir ca. 70 Bür­ger­initia­ti­ven mit mehr als  20.000 Mit­glie­dern bzw. Unter­stüt­zern, wur­den bereits im Mai 130.000 Unter­schrif­ten an Hrn. Minis­ter Gabri­el über­ge­ben und ca. 23.000 Ein­wen­dun­gen bei der Kon­sul­ta­ti­on nur gegen die Süd-Ost-Pas­sa­ge eingereicht.

Daher haben wir vie­le Gleich­ge­sinn­te auch abseits geplan­ter Tras­sen, daher ist es zu bil­lig, uns als Wut­bür­ger zu dif­fa­mie­ren. Eher zie­he ich mei­nen Hut vor jedem, der für sich hier für demo­kra­ti­sche Grund­rech­te ein­setzt, die ein­fach aus­ge­he­belt wor­den sind.

Daher steigt unse­re Zahl nach wie vor an!

Wir sind nicht gegen, son­dern für: Eine nach­hal­ti­ge Energiewende!

Und wir wis­sen:
Es gibt nicht nur ein Stand­bein, son­dern es muss ein sich ent­wi­ckeln­der Mix sein, der intel­li­gent ver­netzt wird. Dann kann Deutsch­land zum Vor­rei­ter wer­den und die­ses Wis­sen spä­ter exportieren.

Und wir wol­len:
Die Gesund­heit unse­rer Kin­der, unse­ren Natur- und Kul­tur­raum, geschaf­fe­ne Wer­te und die Wert­schöp­fung vor Ort (u.a. im Tou­ris­mus) schüt­zen vor einem höchst­wahr­schein­lich sinn­lo­sen Großprojekt.

Frau Aigner, wir begrü­ßen einen fai­ren und trans­pa­ren­ten Dialog.

Mit angeb­li­chem Wind­strom, der plötz­lich zu Braun­koh­lestrom und sogar zu Atom­strom wird, wird es kei­ne Akzep­tanz geben. Dann droht eher eine zwei­te WAA und das wol­len wir nicht.

Die Ener­gie­wen­de ist ein hoch­ge­steck­tes Ziel, hin­ter dem eine rie­si­ge Mehr­heit in Deutsch­land steht. Daher sehe ich einen rich­ti­gen und guten Weg in die­sem Dia­log! Wol­len wir Bay­ern vom der­zeit belä­chel­ten Bun­des­land zum Vor­rei­ter machen?

Wir wol­len! Pack mers´ an! Danke!

3 Gedanken zu „Direk­te Ein­drü­cke eines Teil­neh­mers des Energiedialogs“

  1. Lie­ber Uli Strauß,
    vie­len Dank für die­sen fun­dier­ten Bericht. Da sind alle Grün­de, war­um unser Wider­stand so gut ver­netzt und auf­ge­stellt ist ein­mal zusam­men­ge­fasst. Es gibt uns halt ein sehr posi­ti­ves Gefühl für eine posi­ti­ve Sache zu strei­ten, die dezen­tra­le Ener­gie­wen­de näm­lich. Des­halb las­sen wir nicht nach und dar­aus zie­hen wir unse­ren Mut und unse­re Ener­gie und demas­kie­ren die Kon­zer­ne, denen wir das Geschäft ver­mie­sen. Die wie­der­um ver­su­chen alles, uns als Que­ru­lan­ten und Mies­ma­cher hin­zu­stel­len und die Pres­se macht zum über­wie­gen­den Teil mit. Wir sind jedoch Men­schen, die sich das Den­ken nicht abge­wöh­nen las­sen und die Kon­zer­ne ent­lar­ven und ihre Mani­pu­la­tio­nen offenlegen.

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