Die Grü­nen und der G7 Gipfel

Am 20.5.2015 fand in Mün­chen im Kon­fe­renz­saal des Baye­ri­schen Land­tags eine Ver­an­stal­tung zum The­ma „G7 und Kli­ma­schutz: Was jetzt zu tun ist“ statt. Ein­ge­la­den hat­ten die bei­den Grü­nen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Katha­ri­na Schul­ze und Mar­tin Stümp­fig. Neben den Ein­la­den­den nahm auch Clau­dia Roth von den Grü­nen und Sön­ke Kreft von Ger­m­an­watch e.V. an der Ver­an­stal­tung teil.

Soweit ich erken­nen konn­te waren von den BI’s nur Huberth Galo­zy und ich anwe­send. Geschätz­te Teil­neh­mer­an­zahl ca. 50.
Die Ver­an­stal­tung begann viel­ver­spre­chend, da Katha­ri­na Schul­ze in ihren ein­lei­ten­den Wor­ten u.a. detail­liert auf die Umwelt­schä­den in Elmau, ver­ur­sacht durch den G7 Gip­fel, ein­ging. Wei­ter­hin bean­stan­de­te Sie die Nicht­ein­bin­dung der Grü­nen durch die CSU und die hohe finan­zi­el­le Belas­tung Bay­erns durch die Ver­an­stal­tung (95 Mio Bay­ern, 40 Mio Bund).

2015-05-20_Grüne_MünchenIn der anschlie­ßen­den Rede von Clau­dia Roth wur­de, wie nicht anders zu erwar­ten, mehr der inter­na­tio­na­le Aspekt der G7-Ver­an­stal­tung in den Vor­der­grund gestellt. Dane­ben wur­den aller­dings auch die offen­sicht­lich sehr gro­ßen Ein­schrän­kun­gen hin­sicht­lich Besuchs der Regi­on um Elmau und von Ver­samm­lun­gen z.B. von Gegen­de­mons­tra­tio­nen ange­pran­gert. Kern­punkt der Aus­sa­ge von Frau Roth war, dass die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land eine Vor­rei­ter­rol­le über­neh­men muss, da vie­le Län­der uns beob­ach­ten um Leh­ren aus unse­rer Umset­zung der Ener­gie­wen­de zu zie­hen. Sie ging auch detail­liert auf die erneu­er­ba­ren Ener­gien ein und beton­te die Wich­tig­keit der Neu­ord­nung des Strom­mark­tes in Bezug auf den Netzausbau.

Anschlie­ßend erläu­ter­te Herr Stümp­fig „Das Modu­la­re Kli­ma­schutz­kon­zept Bay­ern“. Auf ins­ge­samt 3 Foli­en wur­den die Defi­zi­te in Bay­ern dar­ge­stellt und die aktu­ell noch brach­lie­gen­den Mög­lich­kei­ten zur Ver­bes­se­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz in Bay­ern erläutert.
Auch in sei­nem Vor­trag kamen die erfor­der­li­chen Strom­tras­sen zur Sprache.

Abschlie­ßend erläu­ter­te Sön­ke Kreft von Ger­m­an­watch e.V. wes­halb es so wich­tig sei die 2 Grad glo­ba­le Erwär­mung zu errei­chen, wel­che Maß­nah­men bis­her von ver­schie­de­nen Län­dern durch­ge­führt wur­den und wel­che Ergeb­nis­se erzielt wurden.
Zu die­sem Zeit­punkt waren von den ange­setz­ten 105 Minu­ten Ver­an­stal­tungs­dau­er bereits knapp 90 Minu­ten ver­gan­gen, sodass für die ca. 50 Teil­neh­mer für Fra­gen noch etwa 20 Minu­ten zur Ver­fü­gung standen.

Da Frau Schul­ze in ihren ein­lei­ten­den Wor­ten so schön auf die Umwelt­zer­stö­rung in Elmau ein­ge­gan­gen war, ver­such­te ich die­se Ein­flüs­se in den Zusam­men­hang zu den Strom­tras­sen zu brin­gen, da die Ver­an­stal­tung in Elmau ledig­lich 1 Woche dau­ert, die Strom­tras­sen und Kon­ver­ter­sta­tio­nen aber die nächs­ten Jahr­zehn­te bestehen werden.

Mei­ne Ein­wän­de wur­den von gro­ßem Kopf­schüt­teln der Grü­nen beglei­tet. Geant­wor­tet hat dann doch noch Herr Stümp­fig mit den sinn­ge­mä­ßen Wor­ten „Akzep­tie­ren Sie doch end­lich, dass die Tras­sen benö­tigt werden“.

Im Übri­gen wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es sich um kei­ne Tras­sen­ver­an­stal­tung han­de­le son­dern um eine Ver­an­stal­tung zum G7 Gipfel !
Von den ande­ren Teil­neh­mern kamen dann noch eini­ge all­ge­mei­ne­re Fra­gen zum G7 Gip­fel und auch zur Ener­gie­wen­de Strom, die aber bedingt durch den engen Zeit­rah­men nur sehr ober­fläch­lich beant­wor­tet wur­den. Zu einer offe­nen Dis­kus­si­on kam es nicht.

Im Nach­gang zur Ver­an­stal­tung stan­den die Grü­nen (nicht Frau Roth) noch zu Ein­zel­ge­sprä­chen zur Ver­fü­gung. Über die Inhal­te die­ser Gesprä­che habe ich an die­ser Stel­le aber ein­fach kei­ne Lust zu berichten.

Fazit:
Die Ver­an­stal­tung war ein Mono­log der Grü­nen, deren tie­fe­rer Sinn sich mir auch einen Tag nach der Ver­an­stal­tung nicht erschlos­sen hat und wes­halb Frau Roth des­halb extra nach Mün­chen kom­men muss­te bleibt mir schleierhaft.
Wäre da nicht die Fahrt nach Mün­chen, die Zeit für die Teil­nah­me an der Ver­an­stal­tung und die Kos­ten für Ben­zin, U‑Bahn und Park­haus, man könn­te die Ver­an­stal­tung und die Grü­nen in Mün­chen sofort vergessen.

2 Gedanken zu „Die Grü­nen und der G7 Gipfel“

  1. Kein Wun­der, dass das Inter­es­se nicht grö­ßer war. Ich habe die­se tol­len “Volks­ver­tre­ter” letz­ten Som­mer in Nürn­berg live erlebt. Für Argu­men­te wie, dass es in Deutsch­land noch immer kei­ne Vor­sor­ge­wer­te für elek­tro­ma­gne­ti­sche Fel­der gibt, obwohl dies die EU seit 2001 oder 2002 vor­schreibt, war die­se “Gesundheits”-Partei über­haupt nicht zugäng­lich. Die Bevöl­ke­rung nicht vor die­sen wirk­li­chen Gefah­ren schüt­zen wol­len, aber einen Veggie-Day for­dern, ist typisch für die­se Par­tei. Und: Haupt­sa­che, ihr schö­nes Ober­bay­ern bleibt frei von allem – Wind­rä­der, Strom­tras­sen, Atom­end­la­ger (auch die Ober­bay­ern haben ein schö­nes Gra­nit­ge­bir­ge …). Ich habe mit den Grü­nen abge­schlos­sen – auf Lan­des- und Bun­des­ebe­ne han­deln sie an den Inter­es­sen der Bevöl­ke­rung vorbei.

  2. Etwas ver­spä­tet durch Urlaub heu­te erst mei­ne Gedan­ken: Nach über einem Jahr Wider­stand müss­ten wir Anhän­ger der dezen­tra­len Ener­gie­wen­de es eigent­lich ver­stan­den haben, dass auf die aller­meis­ten Poli­ti­ker kein Ver­lass ist, egal, ob sie einer Regie­rung ange­hö­ren oder nicht. Aus­nah­men bestä­ti­gen hier die­se Regel. Auch wenn es kei­ner mehr liest oder hören mag, die Beschwer­de beim Aar­hus Komi­tee in Genf zu die­ser Pro­ble­ma­tik ist für mich der ein­zig gang­ba­re Weg, hier zum Erfolg zu gelan­gen. Hier müs­sen wir unse­re Kräf­te bün­deln und die Aar­hus Initia­ti­ve unter­stüt­zen. Mehr zu die­sem The­ma folgt in Kürze,

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