Vor kurzem hat Hans-Josef Fell seine Mitgliedschaft im BUND mit sofortiger Wirkung beendet. Klimaretter.Info berichtete im Netz darüber. Als Grund gibt Fell in einem fünfseitigen Schreiben unter anderem an, dass der bayerische Landesverband des BUND den Atomausstieg verzögere und Klimaschutz verhindere. Auch sei die ablehnende Haltung des Landesverbandes zum Netzausbau, insbesondere zum SüdLink nicht hinnehmbar, er wolle diese zunehmend kontraproduktive Arbeit des Verbands nicht mehr mittragen.
Stromautobahn.de berichtete bereits.
Mittlerweile beklagt Fell ein anderes Übel, wie der Solarförderverein e. V. schreibt. Ein Auszug
„In seiner jüngsten Rundmail macht Hans-Josef Fell auf das tragische Sterben der gerade erst im Spessart wieder angesiedelten Schwarzstörche aufmerksam und weist zurecht darauf hin, dass die wirkliche Bedrohung der Tierwelt nicht im Bau von Windrädern liegt, sondern gerade in deren Verhinderung, welche dem Klimawandel Vorschub leistet. Die Bekämpfung der Erderwärmung kann aber nur mit dem massiven Ausbau der emissionsfreien Erneuerbaren Energien erfolgen, auch in den bayerischen Naturparks.. Diese kann man mit guten Zonierungskonzepten so aufbauen, dass auch Brutgebiete von seltenen Arten und Natur- und Landschaftsbereiche geschützt werden (weiterlesen unter https://www.facebook.com/sfv.de?fref=photo)
Da bin ich ganz bei Ihnen, Herr Fell, nur müssen Sie das auch den Windkraftgegnern erzählen, die wollen so etwas nicht glauben.
Eine Meldung aus Hessen dreht sich um Tarek Al Wazir, den grünen Wirtschaftsminister. Was hat das mit der Aussage und dem Austritt von Fell zu tun?
Es geht auch hier um Klimaschutz und die Bedrohung der Tierwelt durch Windräder, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Al Wazir kriegt es nicht geregelt mit dem Ausbau der Windkraft in Hessen, will er doch tatsächlich in den windhöffigsten Gebieten des Westerwalds (ja, über dessen Höhen der Wind so kalt bläst) und des Vogelsbergs alte WKA nicht ertüchtigen (repowern), sondern ganz abbauen.
Er begründet das mit dem Vogelschutz, der Rotmilan sei gefährdet. Aktuell gibt es dort aber eine gute Rotmilan-Population, obwohl die Windräder schon seit Jahren dort stehen Repowerte WEA mit neuer Technik gefährden die Tiere auch weniger, wie die FR meint. Ein weiterer Grund mag auch die Teilregionalplanung Mittelhessen sein, das lässt Al Wazir aber nicht gelten, noch liege man über dem Soll mit dem Windenergieausbau.
Dr. Werner Neumann vom BUND Hessen kritisiert die Planung von Al Wazir „Sie dient weder dem Naturschutz, noch dem Klimaschutz“.
Ja, Herr Fell, schauen Sie doch mal über den Tellerrand, was so bei Ihrer Partei in Hessen los ist. Dort verhalten sich die Grünen, als wollten sie die Windenergie und damit die Energiewende ausbremsen. Wenn Sie bei Ihrer Partei dieselben Maßstäbe anlegen wie beim BN in Bayern, müssten Sie eigentlich auch die Grünen verlassen.
Oder denken Sie, wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Gleiche?