Am 28.04.2018 kam in Eichstätt ein starkes Bündnis von Befürwortern der dezentralen Energiewende zusammen. Bemerkenswert war, dass die Demo von besonders vielen Trassengegnern gestützt wurde. Mit dabei auch viele BI-Mitglieder, die nicht mehr aktuell vom Verlauf einer Megatrasse betroffen sind – ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass Solidarität und der Kampf gegen den überdimensionierten Netzausbau auch ohne direkte Betroffenheit an vielen Stellen in Bayern weitergeführt wird.
Das Thema Netzausbau und Dezentralität wurde in fast allen Ansprachen thematisiert; auch von Hubert Weiger, der sich völlig ungerührt von den Protesten einiger Windkraftgegner zeigte, die vor allem auch gegen seine Person gerichtet waren.
Auf Seiten der Energiewende-Befürworter dabei waren Vertreter von Parteien wie der LINKEN (Dominik Eigner), den Piraten (Reinhold Deuter), MUT (Christine Deutschmann), SPD (Sven John, ein erklärter Trassengegner, leider nicht selbstverständlich bei der SPD), den Grünen (mit Ludwig Hartmann, der wohl ein wenig verwundert war, dass der überdimensionierte Netzausbau doch nicht der Energiewende nützt), dem SFV, dem BAAK und Greenpeace. Professionell organisiert wurde die Veranstaltung vom Energiebündel Eichstätt e.V., Trassengegner der ersten Stunde und mit dem Aktionsbündnis bestens vernetzt.
Die Energiewende-Gegner hatten ebenfalls zum Protest aufgerufen. Hier waren es deutlich weniger Teilnehmer, geschätztes Verhältnis der Veranstalter: 60 Windkraft-Gegner vs. 200 Energiewende-Befürworter.
“Anstand verlangt Abstand”, forderten die Windkraftgegner auf einem Transparent. Diese Forderung entbehrt nicht einer gewissen Komik – wie so einiges andere auch in der Argumentation -, denn sie selbst ließen diesen Anstand leider vermissen. Mit unglaublicher Penetranz rückten sie den Delegierten des BN auf die Pelle, indem sie sich direkt vor dem Eingangsbereich des Alten Stadttheaters aufpflanzten. Dass dies von den Behörden tatsächlich so geplant und zugelassen wurde, ist unverständlich. Im Gegensatz zu den Energiewende-Befürwortern waren die Vertreter der „Wirrkraft“ recht schnell mit ihren Argumenten am Ende, Reden gab es dort wenig, die Zeit vertrieb man sich mit Pfeifen. Was die Pro-Energiewende-Demo nicht weiter beeinträchtigte, denn die Beschallung war professionell und durchschlagend.
Die BR-Rundschau berichtete zur Demo und zum Wechsel an der Spitze des BUND Naturschutz. Das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse dankt Hubert Weiger ganz herzlich für seine Unterstützung und freut sich auf eine weitere Zusammenarbeit, speziell auch mit Richard Mergner.
Im Eichstätter Kurier gibt es einen ausführlichen Bericht zur Demo. Interessant ist vor allem auch die Fotostrecke.
Köstlich, diese beiden Bilder mit dem überraschten Ludwig Hartmann!