Das Bundeskabinett hat am Mittwoch beschlossen, dass eine Erdverkabelung der geplanten Stromtrassen vorrangig zur Anwendung kommen soll. Man erhofft sich dadurch, die Akzeptanz der geplanten HGÜ-Trassen zu erhöhen.
Die Stromtrassen werden bei einer Erdverkabelung teurer, das ist kein Geheimnis. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erwartet, dass sich die streckenweise Erdverkabelung die Kosten für die beiden Gleichstrom-Trassen um drei bis acht Milliarden Euro erhöht. Diese Kosten werden auf die Netzentgelte umgelegt. Diese Preiserhöhung wird vor allem die privaten Stromabnehmer treffen, denn die bezahlen den größten Anteil pro Kilowattstunde Strom.
Im Klartext bedeutet das, der Stromkunde wird mit einer Strompreiserhöhung zur Kasse gebeten und das für eine Stromtrasse, die vollkommen überflüssig ist.
Es wird nun nicht lange dauern, bis von den Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) ein schneller Ausbau gefordert wird. Denn durch die schwankende Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom steigen die Ausgaben für den Redispatch (Eingriffe um das Stromnetz zu stabilisieren).
Die Ausgaben für Redispatch-Maßnahmen sind sicher nicht der einzige Grund, warum ein schneller Ausbau gefordert wird. Sollten die Stromtrassen nicht vor 2022 fertig werden, werden die Stromkunden merken, dass es trotz Abschaltung aller Atomkraftwerke in Deutschland keinen Energieengpass geben wird. Ein weiterer Grund ist sicherlich, mehr eingesetztes Kapital bedeutet höhere Rendite.
Das mit den Kosten für den Redispatch ist doch auch übertrieben. Prof. v. Hirschhausen hat gezeigt, dass er im Jahr 2013 drei Promille betragen hat, ein enormer Anteil an den Stromkosten. Redispatch heißt auch, dass die mit dem Regulieren der Stromflüsse Beschäftigten arbeiten müssen. Mit durchlaufenden Atom- und Kohlekraftwerken und nur wenig Erneuerbaren war dieser Arbeitsaufwand natürlich verschwindend gering, lag wahrscheinlich auch im Promillebereich.
Ein erstaunlicher Fehler hat sich in der Presse in den letzten Tagen eingeschlichen, der auch heute wieder die Runde machte.
Erdverkabelung wird 3 bis 8 Mrd. teurer? Ich kannte die 3 bis 8 nur bislang als den Faktor, der Erdverkabelung teurer als Freiluft ist.
Zudem hatte Aigner nach dem 01.07. von 11 Mrd. Mehrkosten gesprochen. Bei 22 Mrd., die alle HGÜs in Freilufterstellung kosten, gerade mal 50 Prozent mehr. Das reicht bei dem niedrigsten Faktor 3 für Erdkabel angesetzt für 1/6 der Strecke.
Und die genannten 3 Mrd., die heute an Mehrkosten (unterste Spanne) genannt wurden reichen gerade mal für den Wahlkreis vom Kohle-Siggi.
Also entweder sind unsere Politiker ein wenig doof und verwechseln das Vielfache mit Mrd. oder wir werden wieder einmal eingelullt. Was solche Großprojekte dann tatsächlich kosten, zeigt uns Stuttgart21 oder der BER.
Egal, der Steuerzahler und Stromkunde wird zum Wohle der Investorenrendite bluten müssen. Die Politiker lernen eben nichts aus der Vergangenheit und hören nicht auf die Bürger.
Da können sie einen Energie- und Bürgerdialog nach dem anderen abhalten, überzeugen und befrieden werden sie uns damit nicht.
Wenn man selber nicht die richtigen Zahlen weiß, sollte man den Mund nicht so voll nehmen.
Die von Herrn Galozy angesprochenen 22 Mrd. sind die ursprünglich geplanten Gesamtkosten für den Ausbau des Übertragungsnetzes in den nächsten 10 Jahren. Da sind noch einige Dutzend 380-KV-Wechselstromleitungen drin und nicht nur die drei HGÜs.
Trotzdem sind die Mehrkosten von 3 bis 8 Mrd. ärgerlich. Vor allem weil meiner Meinung nach mit der Verkabelung nix gewonnen ist. Ich warne nur vor den Baumaßnahmen! Mir persönlich wäre da eine Freileitung lieber gewesen, als eine 80 Meter breite Baustraße, mit Abholzungen, Bauverkehr etc.
Oh weia, jetzt hat’s mich erwischt. Der Rudi Solfanger rüffelt mich. Dann muss ich jetzt wohl mein Repertoire auspacken. Die 22 Mrd. wurden von u.a. von Herrn Strecker (TenneT), Herrn Barth (Amprion) und Herrn Doll (Bundesnetzagentur) beim Energiedialog als Kosten für alle HGÜs in Freiluftbauweise genannt. Ein Referent vom Ökoinstitut hat stets die Kostenangabe verweigert, bei dem haben die HGÜs immer nix gekostet, was mich dazu verleitet hat, zu fragen, ob wir denn die HGÜs im Lotto gewonnen hätten?
Nun aber wieder ernsthaft. Auch Frau Aigner sprach nach dem Energiegipfel am 02.07. von 11 Mrd. Mehrkosten für Erdverkabelung, was 50% Aufschlag auf die HGÜs Suedlink und Süd-Ost bedeutet (Ultranet hat sie mal weggelassen, wahrscheinlich im Lotto gewonnen). Also auch hier die Ausgangsbasis 22 Mrd. Siehe auch folgenden Link und dort der letzte Satz:
http://www.br.de/nachrichten/energiewende-bayern-strom-106.html
Also Herr Solfanger, suchen Sie sich lieber einen geeigneten Sparingspartner. Ich bin mehrere Nummern zu groß für Sie. Vielleicht finden Sie jemanden im Sandkasten, der mit Ihnen spielen möchte.
Ausserdem haben Sie deutliche Defizite in Schreib- und Lesekompetenz und ein bedenkliches Sozialverhalten. MIr wären gar keine unnötigen HGÜ-Leitungen am liebsten. Sie warnen lediglich vor den Baumaßnahmen für Erdverkabelung? Ja, was meinen Sie, wie die Masten in die Landschaft kommen? Das geht ohne “breite Baustraße, mit Abholzungen, Bauverkehr etc. “? Sicher nicht! Und wenn Sie die 3 – 8 Mrd. Mehrkosten ärgern, haben Sie meinen Inhalt im Kommentar oben nicht umrissen! (Beweis für fehlende Lesekompentenz!) Es geht nicht um 3 bis 8 Mrd. mehr sondern um das 3 bis 8‑fache mehr!
Wie dann die Kosten schon eher aussehen können, rechnet Ihnen der Grünen “Experte” Janecek und 50Hertz in folgendem Artikel vor (aber Achtung, auch da ist ein Rechenfehler im Text eingebaut, ich bin mir sicher, dass der Ihnen aber nicht weiter auffällt):
http://www.ovb-online.de/politik/gruene-warnen-kostenlawine-stromtrassen-5524842.html
Und jetzt husch, husch, wieder zurück in Ihre anderen Foren, wo Sie sonst noch so unterwegs sind. Vielleicht passt da Ihr Niveau besser dazu. Hier sind Sie völlig überfordert.
Warum denn so scharf Herr Galozy? Gerade dieser ruppige Ton hat meiner unmaßgeblichen Meinung nach dazu geführt, dass wir in der HGÜ-Debatte einen eingekesselten Kreis von Leitungsgegnern haben und wir außerhalb kaum ernst genommen werden.
Sind es denn nun 22 Mrd für die HGÜ oder doch weniger?
Wie Sie schon schreiben: das ist Ihre unmaßgebliche Meinung. Meine ist, ein schärferes Auftreten hätte uns gut getan. Auch beim Energiedialog. Und das Problem in der öffentlichen Wahrnehmung sind Parteien wie die Grünen, die ihre Werte an die Wirtschaftslobbyisten verkauft haben. Wir haben nicht wirklich politische Unterstützung. Ich denke dennoch, dass sich viele Bürger gegen die Zerstörung ihrer Umwelt wehren werden. Warten wir nur die Festlegung des genauen Verlaufs der Trassen ab, dann geht’s wieder los, da bin ich ganz sicher.
Zu den 22 Mrd. habe ich alles geschrieben. Bitte einfach lesen.