Brief an Bun­des­tags- und Landttagsabgeordnete

Die BI Lein­burg hat den fol­gen­den Brief am 16.03.14 an Mar­le­ne Mor­tler, MdB, Cor­ne­lia Trinkl, Nobert Dün­kel, MdL und Albert Für­a­cker, MdL ver­sen­det. Die BI hat­te die Gele­gen­heit, im Rah­men einer klei­nen, nicht öffent­li­chen CSU-Ver­an­stal­tung mit den Poli­ti­kern aus­führ­lich zu spre­chen. Die rund 9 Pro­zent Inves­ti­ti­ons­ren­di­te für Ampri­on und die betei­lig­ten Fir­men war unse­ren Gesprächs­part­nern nach eige­ner Aus­sa­ge nicht bekannt.

Die Ver­mu­tung, dass die geplan­te Süd-Ost-Tras­se auch des­halb nicht als Erd­ver­ka­be­lung geplant ist, weil sie so auch als Lei­tung für Wech­sel­strom die­nen könn­te, wur­de an Alo­is Karl, MdB, her­an­ge­tra­gen. Er woll­te bei einem Gespräch mit Ampri­on der Fra­ge nach­ge­hen, ob dies bestä­tigt wer­den könne.

 Der BI Lein­burg lie­gen bis jetzt kei­ne Ant­wor­ten vor.


Lein­burg, 16.03.2014

Unser Gespräch über die HGÜ Süd-Ost am Sonn­tag, den 23.02.2014, in Lauf

 Sehr geehr­te Frau Mortler,

 bei unse­rem Tref­fen im Tech­ni­schen Hilfs­werk Lauf am Sonn­tag, den 23.02.14 um 14.30 Uhr, hat­ten Sie freund­li­cher­wei­se ein offe­nes Ohr für die Sor­gen betrof­fe­ner Bür­ger wegen der Strom­tras­se Süd-Ost (Bad Lauch­städt – Meitingen).

Wäh­rend des Gesprä­ches, das wir mit Ihnen vor und nach der Ver­an­stal­tung füh­ren durf­ten, kam auch die Spra­che auf die Art der Finan­zie­rung der HGÜ-Strom­tras­se und Sie baten uns dabei um die Anga­be unse­rer Quel­len. In die­sem Schrei­ben möch­ten wir uns auf die Pres­se­mit­tei­lung der Bun­des­netz­agen­tur bezie­hen, da in ihr das Wich­tigs­te zusam­men­ge­fasst ist.

In der Pres­se­mit­tei­lung der Bun­des­netz­agen­tur vom 02.11.2011 heißt es: „Wir brau­chen Anrei­ze, die den Netz­aus­bau auch bei der Finan­zie­rung beschleu­ni­gen“. Aus die­sem Grund wur­den ab dem 1. Janu­ar 2014 die Zins­sät­ze für Strom­netz­be­trei­ber beson­ders loh­nend gestal­tet, wonach die Eigen­ka­pi­tal­ren­di­te jetzt 9,05 Pro­zent vor Kör­per­schafts­steu­er beträgt (Sie­he http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2011/111102EigenkapitalrenditeInvestitionsStromGas.html)

Wir sind der Auf­fas­sung, dass die­se Art der Finan­zie­rung der Tras­sen eine ver­steck­te Sub­ven­ti­on dar­stellt, die Len­kungs­funk­ti­on von Ren­di­ten ist an die­ser Stel­le völ­lig aus dem Ruder gelau­fen. Aus die­sem Grund bezwei­feln wir die Not­wen­dig­keit der Strom­tras­se, die in ihren völ­lig über­di­men­sio­nier­ten Aus­ma­ßen zwar den Inves­to­ren Nut­zen brin­gen mag, den Bür­gern in den betrof­fe­nen Gebie­ten jedoch gleich­zei­tig in unzu­mut­ba­rer Wei­se Scha­den zufügt. Wie in unse­rem Gespräch in Lauf eben­falls erwähnt, gibt es schon jetzt Pro­ble­me in unse­rer Gemein­de – und sicher nicht nur hier – Immo­bi­li­en zu ver­kau­fen. Mit zuneh­men­dem Pro­blem­be­wusst­sein in der Bevöl­ke­rung wer­den Inves­ti­tio­nen aller Art im länd­li­chen Raum mit gro­ßer Sicher­heit wei­ter sinken.

Lei­der ist von Sei­ten der aus­füh­ren­den Betrei­ber­fir­men kein Pla­nungs­stopp erkenn­bar. Bür­ger­meis­ter Lang von der Gemein­de Lein­burg wird am 25. März 2014 an einem Semi­nar der Kom­mu­nal­werk­statt teil­neh­men, bei dem es expli­zit auch um die HGÜ-Tras­se Bad Lauch­städt – Meit­in­gen gehen wird (Sie­he bei­gefüg­tes Schrei­ben Kommunalwerkstatt).

Zudem stellt sich uns die Fra­ge, war­um die Strom­mas­ten so hoch sein müs­sen. In Nami­bia, wo es schon Gleich­strom­tras­sen gibt, sind die­se wesent­lich nied­ri­ger. Kann es sein, dass die Mas­ten zusätz­lich auch dazu die­nen sol­len, Wech­sel­strom zu trans­por­tie­ren? So wür­de man mit Hybrid­mas­ten meh­re­re Strom­for­men gleich­zei­tig über­tra­gen, die alle Arten von Elek­tro­smog ver­ei­nen. Die gesund­heit­li­chen Belas­tun­gen für die Bevöl­ke­rung wären in die­sem Fall noch verheerender.

Wir bit­ten Sie des­halb ein­dring­lich, sich wei­ter für die Inter­es­sen der betrof­fe­nen Bevöl­ke­rung ein­zu­set­zen. Die Ener­gie­wen­de, die wir alle unter­stüt­zen, darf nicht dazu füh­ren, dass gan­zen Land­stri­chen in Bay­ern immenser Scha­den zuge­fügt wird. Es kann nicht sein, dass ande­re wich­ti­ge Lan­des­ent­wick­lungs­zie­le Bay­erns wie Bau­kul­tur, demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung, Tou­ris­mus und Denk­mal­schutz den wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen von Fir­men hint­an­ge­stellt wer­den, die im gro­ßen Stil durch ganz Euro­pa Strom „ver­schie­ben“.

Minis­ter­prä­si­dent See­ho­fer beton­te bei einem kur­zen Gespräch in Fürth am 28.02.14 auf unse­re Fra­ge, in wel­chem Zeit­raum die betrof­fe­nen Gemein­den noch in die­sem wirt­schaft­lich ungüns­ti­gen War­te­zu­stand ver­brin­gen müs­sen, es sei kei­ne Ange­le­gen­heit von Jah­ren, son­dern es gäbe noch im ers­ten Halb­jahr 2014 eine Ent­schei­dung. Er ver­sprach uns, sich dafür ein­zu­set­zen, dass die Tras­se nicht kommt.

Auch Sie kön­nen als unse­re regio­na­le Ver­tre­te­rin viel dazu bei­tra­gen. Dafür herz­li­chen Dank!

Mit freund­li­chen Grüßen

Dör­te Hamann                                               Moni­ka Müller
Alex­an­dra Schwab                                        Mari­on Trisl

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