Bau­ern­ver­band gegen Ersatz­neu­bau der Jura­lei­tung und neu­es Umspannwerk

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Pres­se­mit­tei­lung des BBV Mit­tel­fran­ken vom 27.09.2022
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Bau­ern­ver­band, Bür­ger­initia­ti­ve und Kom­mu­ne weh­ren sich gegen Ersatz­neu­bau der Jura­lei­tung und neu­es Umspann­werk Ludersheim 
Bau­ern­ver­band Mit­tel­fran­ken dis­ku­tiert mit allen Beteiligten

Luders­heim (bbv) – Der Baye­ri­sche Bau­ern­ver­band (BBV) Mit­tel­fran­ken hat kürz­lich zu einer gemein­sa­men Ver­an­stal­tung mit betrof­fe­nen Land­wir­ten, Ver­tre­tern der Bür­ger­initia­ti­ve Luders­heim vom Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner und Ver­tre­tern der Stadt Alt­dorf ein­ge­la­den. Über die Posi­ti­on des Bau­ern­ver­ban­des gegen­über des Pla­nungs­ver­fah­rens hat Lui­sa Zwöl­fer, BBV Haupt­ge­schäfts­stel­le Mit­tel­fran­ken, refe­riert. Die recht­li­chen Belan­ge wur­den von Herrn Rechts­an­walt Jür­gen Kraft, Fach­an­walt für Agrar­recht, Ans­bach, näher beleuchtet.

Der geplan­te Ersatz­neu­bau der Jura­lei­tung, mit Auf­rüs­tung von 220 kV auf 380 kV, sorgt vor allem bei den mög­li­cher­wei­se betrof­fe­nen Grund­stücks­be­sit­zern, Flä­chen­be­wirt­schaf­tern, sowie bei Anwoh­nern für gro­ße Beden­ken, Sor­gen und Dis­kus­sio­nen. Alle Betei­lig­ten sind sich einig, dass das geplan­te Vor­ha­ben abzu­leh­nen ist.

Bau­ern­ver­band, Bür­ger­initia­ti­ve und die Stadt Alt­dorf arbei­ten in die­sem Pla­nungs­ver­fah­ren zusam­men und for­dern statt­des­sen den Aus­bau der regio­na­len und dezen­tra­len Ener­gie­er­zeu­gung über erneu­er­ba­re Ener­gien. Hier­für ist drin­gend der Aus­bau der Ver­teil­net­ze not­wen­dig. Die Jura­lei­tung gehört zum Über­tra­gungs­netz und soll­te viel­mehr auf der aktu­el­len Span­nungs­ebe­ne wei­ter­hin gepflegt wer­den. „So wür­de auch kein neu­er immenser Flä­chen­ver­brauch durch ein zwei­tes Umspann­werk in Luders­heim ent­ste­hen“, betont Gün­ther Felß­ner, BBV Bezirks­prä­si­dent Mit­tel­fran­ken und Kreis­ob­mann. „Der Ersatz­neu­bau der Jura­lei­tung mit Auf­rüs­tung auf 380 kV wür­de die Ener­gie­wen­de mit Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien auf lan­ge Sicht hem­men oder sogar stoppen“.

Für die Land­wir­te ist der Grund und Boden mit der wich­tigs­te Pro­duk­ti­ons­fak­tor, der in Bay­ern durch diver­se Infra­struk­tur­pro­jek­te, Gewer­be­ge­biets­aus­wei­sun­gen und wei­te­re Maß­nah­men tag­täg­lich in Gefahr ist. „Der Flä­chen­ver­brauch, der mit der Pla­nung ein­her geht, ist kaum abschätz­bar. Für neue Strom­mas­ten, Kabel­über­gangs­an­la­gen und Umspann­wer­ke, sowie ent­spre­chen­de Aus­gleichs- und Ersatz­maß­nah­men, wür­de der Land­wirt­schaft erneut Flä­che ent­zo­gen wer­den“, so Lui­sa Zwöl­fer. Gera­de im Hin­blick auf die der­zei­ti­ge glo­ba­le Situa­ti­on wer­den land­wirt­schaft­li­che Flä­chen für die Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on, sowie erneu­er­ba­re Ener­gien, die regio­nal erzeugt wer­den, wich­ti­ger denn je.

Der BBV spricht sich seit Jah­ren gegen über­di­men­sio­nier­te Pla­nun­gen mit unnö­ti­gem Flä­chen­ver­brauch aus. Die­se Vor­ha­ben rich­ten sich schluss­end­lich gegen Land­wirt­schaft, Natur und Land­schaft, sowie auch gegen den Men­schen“, ver­deut­licht Felßner.

Rechts­an­walt Kraft ruft Grund­stücks­ei­gen­tü­mer und Land­wirts­fa­mi­li­en daher auf, nicht vor­ei­lig Flä­chen für das Pro­jekt bereit­zu­stel­len oder vor­schnel­le Unter­schrif­ten für Grund­er­werb, Dienst­bar­kei­ten oder sons­ti­ge Bau­erlaub­nis­se zu leis­ten. So könn­ten dau­er­haft Tat­sa­chen geschaf­fen wer­den, die die berech­tig­ten Anlie­gen der Land­wir­te unterlaufen.

Der BBV unter­stützt und berät sei­ne Mit­glie­der in die­ser Sache und gibt fach­li­che, sowie recht­li­che Hil­fe­stel­lung und Handlungsempfehlungen.

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