Alt­dor­fer Stadt­rat beschließt Reso­lu­ti­on zu Gleichstromtrasse

Beden­ken und Erwei­te­run­gen durch GRÜNE.

In sei­ner Sit­zung am 27.2.2014 stimm­te der  Alt­dor­fer Stadt­rat einer gemein­sa­men  Reso­lu­ti­on der Bür­ger­meis­ter aus dem Land­kreis Nürn­ber­ger Land gegen die geplan­te Gleich­strom­tras­se ein­stim­mig zu.  (Down­load am Ende des Artikels)

Sie ent­hält 3 Punkte:

1.Ableh­nung des Strom­tras­sen­plans mit der Begrün­dung, dass die Tras­se für die betrof­fe­nen Regio­nen kei­nen Nut­zen habe und Bay­ern „bereits einen ent­schei­den­den Bei­trag zur Ener­gie­wen­de geleis­tet“ habe.

2.Eine Auf­for­de­rung an die Bun­des­re­gie­rung, Bun­des­netz­agen­tur und Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung, die Not­wen­dig­keit der Tras­se erneut zu prü­fen und die Pla­nun­gen sofort zu stop­pen, sowie die For­de­rung, die not­wen­di­gen Reser­ve­leis­tun­gen vor Ort, d.h. als regio­na­le Ein­nah­me­quel­le, zu installieren.

3.Eine Auf­for­de­rung an Ampri­on, bis zur erfolg­ten Prü­fung kei­nen Antrag bei der Bun­des­netz­agen­tur zu stellen.
und die Kri­tik über  man­geln­de Trans­pa­renz, ins­be­son­de­re man­geln­de Infor­ma­ti­on der poli­ti­schen Man­dats­trä­ger über die Trassenplanung

Vor der Abstim­mung wur­den aus­führ­li­che­re, auch kri­ti­sche Hin­wei­se und Beden­ken zum vor­ge­leg­ten Reso­lu­ti­ons­ent­wurf  von der Frak­ti­on der GRÜNEN und der FW / UNA  vorgetragen:

zu 1.: Der Bei­trag Bay­erns ist bis­her kei­nes­wegs aus­rei­chend ; kri­ti­siert wur­de vor allem die geplan­te Abstands­er­hö­hung für Wind­rä­der (10-H-Rege­lung)  (FW / UNA und Grüne)

zu 3.: Da Ampri­on  dem Bun­des­be­darfs­plan­ge­setz fol­gend beauf­tragt wur­de, muss der Gesetz­ge­ber Adres­sat von Ver­än­de­rungs­for­de­run­gen sein. (Das Gesetz wur­de im April 2013 von CDU/CSU und FDP beschlos­sen.) Nach 2 Jah­ren Beschäf­ti­gung mit dem Netz­aus­bau und einer offe­nen Abstim­mung war eine Infor­ma­ti­on der Abge­ord­ne­ten gege­ben, zudem hät­te die Zustim­mung zum Gesetz ver­wei­gert wer­den kön­nen. Allein die Trans­pa­renz gegen­über der Bevöl­ke­rung erfolg­te erst nach der Bundestagswahl.

Prof. Dr. Hubert Wei­ger vom BN leg­te bereits vor Inkraft­tre­ten des Bun­des­be­darfs­plan­ge­set­zes (im Juli 2013) bei der  EU Beschwer­de ein.

Da die im Stadt­rat vor­ge­leg­te Reso­lu­ti­ons­fas­sung bereits mit den ande­ren Bür­ger­meis­tern im Nürn­ber­ger Land abge­stimmt war, ging man auf Alter­na­ti­ven und Erwei­te­run­gen nicht wei­ter ein. Wich­tig wären dem­nach im Sin­ne einer „nach­hal­ti­gen Ener­gie­wen­de“, wie sie auch die BI gegen die Strom­tras­se for­dert, wei­ter­hin inten­si­ve Bemü­hun­gen, die Ver­sor­gung mit Erneu­er­ba­ren Ener­gien in Bay­ern vor­an­zu­brin­gen; denn für ein Gelin­gen der Ener­gie­wen­de müs­sen allein in Bay­ern noch etwa 1500 Wind­rä­der gebaut wer­den – was durch die 10-H-Rege­lung ver­hin­dert wür­de. Im Alter­na­tiv­ent­wurf der GRÜNEN sind außer­dem wei­te­re wich­ti­ge For­de­run­gen ent­hal­ten: Der Gesetz­ge­ber muss auf­ge­for­dert wer­den,  Abstands­re­ge­lun­gen für Strom­mas­ten zu schaf­fen und die Grenz­wer­te für elek­tro­ma­gne­ti­sche  Strah­len deut­lich zu sen­ken. Wei­ter muss  schnells­tens ein natio­na­ler Aus­stiegs­plan aus der Koh­le­kraft auf den Weg gebracht wer­den. Der Ein­satz von Erd­ka­beln ist zwin­gend vor­zu­schrei­ben, falls HGÜ- Lei­tun­gen  nach ein­ge­hen­den Über­prü­fun­gen den­noch not­wen­dig sein soll­ten. Drei inter­na­tio­nal aner­kann­te Wis­sen­schaft­ler hal­ten die­se Tech­no­lo­gie jedoch nicht für erfor­der­lich, vor allem nicht für eine dezen­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung mit Erneu­er­ba­ren Ener­gien.

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