Am Freitag, den 16.11.18, kommt Bundeswirtschaftsminister Altmaier nach Nordbayern. Dabei werden nicht die Betroffenen des Südostlink, der P44mod und der Juraleitung berücksichtigt.
Am 22. März gab Minister Altmaier (CDU) im Bundestag per Regierungserklärung zu Protokoll: „Ich verspreche Ihnen: Wenn ich ein halbes Jahr im Amt bin, werde ich jede problematische Leitung persönlich kennen und besucht haben.“ Dieses Versprechen wird nicht eingelöst.
Deshalb sollten möglichst viele Vertreterinnen und Vertreter von Bürgerinitiativen entlang der bayerischen Trassen von Minister Altmaier die Einhaltung des Versprechens persönlich einfordern.
Der Ablauf des Besuches am Freitag, 16. November 2018:
Freitag 16.11.2018, 10.00:
Gemeinsame Kundgebung von BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Lichtenfels, BUND Naturschutz in Bayern e.V., Landesverband Bayern und
Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost Trasse.
Wo: Redwitz an der Rodach, Landkreis Lichtenfels. Feuerwehrhaus Redwitz, An der Kläranlage 1, 96257 Redwitz an der Rodach
11:00 bis 13:00 Uhr
Feuerwehrhaus Redwitz, An der Kläranlage 1, 96257 Redwitz an der Rodach: Bundesminister Altmaier will laut Ankündigung mit uns über Netzausbauprojekte in der Region sprechen, hier ist nur das Vorhaben “Ostbayernring” genannt. Wir wollen mit ihm aber auch über die Sackgasse HGÜ Südostlink sprechen.
15 Uhr
Besichtigung Umspannwerk Bergrheinfeld West, kleines Zelt, Gesprächstermin Minister Altmaier mit Abgeordneten aus der Region, Landrat und Bürgermeister. Südlink und vor allem das Thema weitere geplante Stromtrassen (P43, P44).
ca. 16.30 Uhr Kurzbesuch im KKG Grafenrheinfeld geplant
18 Uhr
öffentliche Veranstaltung in der Kulturhalle in Grafenrheinfeld, Protestgruppen können sich vor dem Haupteingang positionieren. Der Minister will auf die Teilnehmer zugehen.
Das Monster Ostbayernring steht anscheinend überhaupt nicht auf der Agenda, obwohl er direkt vor Ort in Redwitz beginnt. Der Ersatzneubau Ostbayernring ist eine rein bayrische Leitung, er überschreitet also nicht die Landesgrenze, zuständig für sämtliche Verfahren sind die Regierungsbezirke Oberfranken und die Oberpfalz. Was sagen dazu die Freien Wähler???
Wieso entscheidet hier die Bundesnetzagentur für die Notwendigkeit?
Dieser Ostbayernring der den Strom von 3 Atomkraftwerken fördern kann, wird entscheiden welchen politischen Weg in der Energieversorgung Deutschland einschlagen wird.
Geplant ist, dass wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint der zur Versorgung Ostbayerns notwendige Strom aus den geplanten tschechischen Atomkraftwerken kommt.
So besteht ein Zusammenhang zwischen dem Ersatzneubau des Ostbayernrings mit den geplanten Atomreaktoren in Tschechien, eines ohne das andere wird es nicht geben.
Aber auch die Überschüsse die durch Fehlplanung in der Leitung dann vorhanden sind, sollen nach Tschechien fließen.
Warum Fehlplanung? Weil in der Leitung weiterhin wie bisher der grundlastdeckende Kohlestrom fließt. Wird nun zusätzlich der fluktuierende Strom (also unregelmäßig vorhandene) Wind- und Photovoltaikstrom eingespeist, dann ergibt sich überschüssiger Strom der in der Region also im regionalen Verteilernetz nicht mehr genutzt werden kann und darum hochtransformiert wird bis zur obersten Spannungsebene, das ist in diesem Fall dann der Ostbayernring, in ihm fließt nun der Kohlestrom und zusätzlich dient er als Sammelschiene für den überschüssigen Wind- und PV-Strom. Mit immer mehr Ausbau der Erneuerbaren kommt nun die heutige Leitung an ihre Grenzen. Das ist auch das was Tennet behauptet.
Tennet sagt also nichts Falsches, aber leider immer nur die Hälfte, das Wichtigste lassen sie weg. Denn würde man diesen Kohlestrom der in der Leitung fließt in der gleichen Menge wie die Erneuerbaren Anlagen einspeisen vom Netz nehmen, so gäbe es mit dem jetzigen Ostbayernring überhaupt kein Problem der Überlastung. Aber Kohlekraftwerke sind nicht flexibel, sie können nicht in hundertstel Sekunden reagieren, es dauert Tage bis sie rauf und runter gefahren sind. Deshalb lässt man sie durchlaufen.
Nun würde es die Möglichkeit geben ein Gaskraftwerk zu bauen, denn Gaskraftwerke sind in der Lage schnell rauf und runter zu fahren, also der Strom aus Wind- und PV- Anlagen wird ergänzt durch den Strom aus dem Gaskraftwerk, zusammen ergibt das einen lastdeckenden Strom der die Region sicher versorgen kann. Allerdings müsste die Menge an Kohlstrom nun vom Netz, die durch dieses Kombikraftwerk erzeugt wird, denn 1x lastdeckend reicht.
Wegen dieser Alternative stellte ich nun vor 2 Jahren in einem Telefongespräch den Pressesprecher von Tennet, Herrn Lieberknecht die Frage: „und wie wäre es, wenn nun in Arzberg ein Gaskraftwerk gebaut würde durch das der fluktuierende Strom von Wind- und PV- Anlagen geregelt werden kann, bräuchten wir dann trotzdem den Ausbau?“ „Dann nicht“, gab er mir zur Antwort.
Also lieber bauen wir eine solch teure Leitung, zerstören einen riesigen CO2 Speicher und unzählige Naturschutzgebiete, machen die Bevölkerung zu Versuchskaninchen, als dass wir ein günstiges Gaskraftwerk bauen.
Das alles nur weil die europäische Kommission bestimmen will wie in dem neuen europäischen System geregelt wird und wer die Regelenergie liefert.
So ergibt sich dann als Gesamtplanung, dass Deutschland aus der Kernenergie aussteigt, dann Monstertrassen baut, um über diese transeuropäischen Leitungen den Atomstrom wieder ins Land zu holen. Wie bei den Schildbürgern.
Wenn der Strom der sich auf der untersten bzw. mittleren Spannungsebene befindet und von dort vom Verbraucher gleich wieder entnommen werden könnte, nun erst hochtransformiert werden muss, um sich dann in dem sogenannten Stromsee mit dem europäischen Gepansche zu vereinigen um dadurch u.a. auch geregelt zu werden. Von dieser Höchstspannungsebene muss der Strom dann wieder runtertransformiert werden bis zur Nieder- bzw. Mittelspannungsebene also dahin wo er schon einmal war. Das bedeutet Verluste und noch mal Verluste.
Und dann wird behauptet, dass dieser Strom billiger sei, und die Regierung samt Industrie glaubt es.
Ich aber sage, dass der Strom durch unsere kostenlosen Überschüsse die sich durch das verkorkste Verteilersystem das nicht zu den Erneuerbaren passt, zwar in den Nachbarländern verbilligt, aber nicht in Deutschland, denn wir müssen mit dem Strompreis auch die Netznutzungskosten der obersten Spannungsebene bezahlen und dann noch die Verluste durch das unnötige rauf- und runter transformieren.
Tennet soll das mit dem Strompreis einmal öffentlich und nachvollziehbar vorrechnen. So lange das nicht passiert glaube ich, dass der deutsche Stromkunde immer mehr über den Tisch gezogen wird. Immer mit der wunderbaren Ausrede „Ihr wolltet ja die Energiewende.“ Aber wir wollten nicht das Deckmäntelchen sein um den europäischen Binnenmarkt zu erweitern, wo der deutsche Stromkunde die Rechnung zahlt.