Käse aus Holland

von Hubert Galo­zy

Im Video sieht man Lex Hart­man, hol­län­di­scher Chef des Über­tra­gungs­netz­be­trei­bers Ten­neT, deut­lich die Panik an sei­ne fet­te Pro­vi­si­on flö­ten gehen zu sehen. Kein Mil­li­ar­den­bau des Sued Links, kein Geld von der Bun­des­netz­agen­tur. Scha­de, muss er doch wie­der in Hol­land zur Arbeit gehen. Und er hat­te sich schon so gefreut die Bay­ern mit dem Mär­chen von “BMW = Bre­mer Moto­ren Wer­ke” und unter­schied­li­chen Strom­preis­zo­nen ver­dum­men zu kön­nen und sozia­len Unfrie­den zu stiften.

Bre­mer Moto­ren Wer­ke”, ha ha ha, was haben wir gelacht. So ein Gau­di Bursch, mein­te wohl die Bre­mer Stadt­mu­si­kan­ten.
Als ener­gie­in­ten­si­ves Unter­neh­men zahlt BMW sowie­so schon recht wenig für Strom und Bay­ern hat auch kein Ver­sor­gungs­pro­blem, denn, Poli­ti­ker und Bun­des­netz­agen­tur bit­te zuhö­ren und lesen, Lex Hart­man sagt uns sel­ber, dass es auch ohne Tras­sen geht.

War­um suchen wir dann immer noch faden­schei­ni­ge Argu­men­te, dass die gewal­ti­ge Umwelt­zer­stö­rung und Gesund­heits­ge­fähr­dung etwas mit der Ver­sor­gungs­si­cher­heit in Bay­ern und der Ener­gie­wen­de zu tun hat? Es geht um den inter­na­tio­na­len Strom­han­del und den lukra­ti­ven Netz­neu­bau (9,05% Ren­di­te). Ver­ges­sen Sie’s Herr Hart­man, wir sind schon ein wenig auf­ge­klär­ter als Sie glau­ben. Punk­ten kön­nen Sie so nur an den dun­kels­ten Stamm­ti­schen. Viel Spass dabei.

Wer sich auch an Ten­neT, bzw. Lex Hart­man wen­den und sei­ne Mei­nung kund­tun möchte:

 
E‑Mail:  info@tennet.eu
 
Post­weg:  Ten­neT TSO GmbH
                 Geschäfts­lei­tung
                 Ber­ne­cker­str. 70
                 95448 Bayreuth

5 Gedanken zu „Käse aus Holland“

  1. In unse­rer Zei­tung war ein ähn­li­cher Bericht. Ich hal­te die Aus­sa­gen von Herrn Hart­mann eben­falls für frag­wür­dig, zumal es immer mehr Fir­men gibt, die selbst Ener­gie und Strom erzeu­gen und nut­zen. Mir ist eben­falls auf­ge­fal­len, dass in dem Arti­kel kein Wort von den 9 % Ren­di­te für die Netz­be­trei­ber war.

  2. Fol­gen­den Leser­brief habe ich auf­grund der Aus­sa­gen von Herrn Hart­mann an die Zei­tung geschickt:

    Strom­spei­cher statt Stromtrassen!
    Dass man nicht ein­fach nur sagen kann “Strom­tras­sen ade”, das dürf­te wohl inzwi­schen klar sein.
    Und dass im Nor­den viel zu viel Wind­strom vor­han­den sein wird, wenn die Lei­tun­gen für die Anla­gen denn mal da sind, davon kann man auch ausgehen.
    Was mich aber an die­ser gan­zen Dis­kus­si­on enorm stört ist, daß man nun ver­sucht über den Geld­beu­tel der Men­schen Angst zu erzeugen.
    Es wird ja gera­de so getan, als ob es außer Strom­tras­sen kei­ne ande­ren Mög­lich­kei­ten gäbe.
    Liegt es viel­leicht dar­an, daß das The­ma Strom­spei­cher mit kei­nem Wort erwähnt wird, daß die Inves­to­ren für die Strom­tras­sen 9,02% Ren­di­te zuge­si­chert bekom­men haben und sie jetzt Angst um ihren eige­nen Geld­beu­tel haben?
    Ich fin­de es ist an der Zeit , daß man end­lich auch ein­mal ande­re Kon­zep­te mit Spei­cher­mög­lich­kei­ten ehr­lich auf den Tisch legt und dar­über diskutiert.
    Wo ein Wil­le ist, ist auch ein Weg!

    1. Ganz genau, hier emp­feh­le ich den Arti­kel im Spie­gel Zitat:“Das End­spiel … die gro­ßen Ener­gie­ver­sor­ger kämp­fen ums Über­le­ben” … wir müs­sen wei­ter­ma­chen und die Kon­zep­te zur Dezen­tra­li­sie­rung der Ener­gie­ver­sor­gung unter­stüt­zen … nur so kann (viel­leicht?) der trans­eu­ro­päi­sche Strom­trans­fer ver­hin­dert werden …

  3. Hubert ich bin genau Dei­ner Mei­nung. Es läuft ja seit meh­re­ren Tagen eine geziel­te Volks­ver­dum­mungs­ka­ma­gne in der Pres­se, sie­he Quer und Rund­schau, die sich eben­falls dafür benut­zen las­sen und sich nicht schä­men mit Strom­preis­er­hö­hun­gen in Bay­ern und bösem Rus­sen­gas für die Kraft­wer­ke die Men­schen auf­zu­het­zen. So was von lächer­lich. Wir haben auch schon meh­re­re Leser­brie­fe geschrieben.
    Das ist wohl die Vor­be­rei­tung auf den DIALOG!

    1. Sehr gut … es gibt übri­gens im skan­di­na­vi­schen Raum die Erfah­rung mit – von den Regie­run­gen – gezielt gesteu­er­ten Strom­preis­zo­nen, wel­che sehr erfolg­reich zur Begren­zung des Ener­gie­ver­brauchs geführt haben …
      Ten­net betreibt hier feder­füh­rend die Panik­ma­che, dass das Licht aus­ge­he und die Indus­trie abwan­de­re … Lex Hart­mann “Wovor sol­len wir Angst haben? … Wir sind Mono­po­list!” [Zitat aus Münch­ner Run­de, März 2014]

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