Für viele kam der Entwurf für das EEG sehr gut an, eine teilweise Erdverkabelung für HGÜ-Pilotprojekte wird möglich sein. Diese Euphorie kann man nachvollziehen, keiner will eine Zerstörung der Natur mit monströsen, 80 Meter hohen Strommasten. Aber was heißt das genau? Die Euphorie wird sicher gedämmt, wenn man sich mehr Gedanken über den Satz macht. Es bedeutet, dass eine unnötige Stromtrasse trotzdem gebaut werden soll, dass auch hier nur die Übertragungsbnetzbetreiber das große Geld wittern und auch, dass
durch eine teilweise Erdverkabelung riesige Flächen Natur zerstört werden. Eine teilweise Erdverkabelung bedeutet das die Trasse nur an neuralgischen Punkten in die Erde verlegt wird. Man muss sich das folgendermaßen vorstellen:
Eine Trasse mit 80 Meter hohen Masten verläuft wie bisher über große Felder und Wiesen, trifft die Trasse auf einen Ort, wird eine riesige Übergabestation (Freileitung zu Erdkabel) errichtet. Es wird der Ort mit einem Erdkabel untergraben und auf der anderen Seite entsteht wieder eine Übergabestation (Erdkabel zu Freileitung). Also immer dann, wenn ein Sprung von Erdkabel zu Freileitung erfolg entsteht eine solche Übergabestation. Die Leitung kann nicht einfach aus dem Boden kommen und an den Mast gehängt werden.
Die Größe einer solchen Kabelübergabestation (KÜS) kann dabei mit der einer 380kV-Drehstromleitung verglichen werden. Die Fläche die eine solche KÜS beansprucht, wird mehr als ein halbes Fussballfeld groß sein nämlich etwa 50 mal 80 Meter (= 4000m²) und eine Höhe von 14 Meter + 5 Meter Erdspitze (Blitzableiter) erreichen. Natürlich wird ein Strommast in voller Höhe direkt daneben stehen. Die teilweise Erdverkabelung eine gute Option, ein richtiges Signal aber mehr auch nicht.
Bilder: © WoGi – Fotolia.com
Nichts gut!
Hauptziel: keine Trasse
Alternative: nur Kabel
Was theoretisch bei Offshore-Anlagen geht, muss auch onshore möglich sein.
Überhaupt keine neue Trasse weder über noch unter der Erde
durch Bayern . Warum! Die Stilllegung angeblicher unrentabler
Kraftwerke hat momentan Hochkonjunktur, der Bundesnetzagentur liegen Ende July 2014 47 Anträge zur vorläufigen oder endgültigen Abschaltung von Kraftwerken die vor der angeblichen Energiewende rentabel waren vor.
Auffällig gut 4,5 Gigawatt sollen davon in Süddeutschland abgeschaltet werden. Fast exakt die gleiche Menge wollen die uns jetzt wieder mit der Monstertrasse durch Bayern jagen,
und uns erzählen wollen in Bayern geht sonst das Licht aus.
Also Fazit: wir brauchen diese Trasse nicht. Weiterkämpfen.