Kul­main – Fami­li­en­tag im Rah­men des tras­sen­wei­ten Aktionstages

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Der Akti­ons­tag der Bür­ger­initia­ti­ve „Kulmain/Immenreuth sagt NEIN… zur Mons­ter­tras­se“ am Sonn­tag, den 29.06.2014 war, trotz des schlech­ten Wet­ters, ein vol­ler Erfolg. Auf­grund der schlech­ten Wit­te­rung wur­de die Ver­an­stal­tung kur­zer­hand vom Schul­hof in den Saal im Haus des Gas­tes ver­legt. Dem Besu­cher­an­drang am Nach­mit­tag tat dies kei­nen Abbruch. Vie­le Kul­mai­ner, Immenreu­ther und eben­so­vie­le wei­ter ange­reis­ten Gäs­te nutz­ten die Gele­gen­heit um sich an den Aktio­nen zu Betei­li­gen und den Pro­test der Bür­ger­initia­ti­ve zu unter­stüt­zen. Der Spre­cher der BI Diet­mar Sche­rer begrüß­te zu Beginn des Fami­li­en­nach­mit­ta­ges alle Besu­cher und wies auf die geplan­ten Aktio­nen hin. Am Info­stand konn­te man sich über die bis­her geleis­te­te Arbeit der Bür­ger­initia­ti­ve und natür­lich über die geplan­te Süd-Ost-Pas­sa­ge infor­mie­ren. Mit ver­schie­de­nen Aktio­nen hat die Initia­ti­ve ver­schie­de­nen Bevöl­ke­rungs­schich­ten und alle Gene­ra­tio­nen in den Pro­test mit ein­ge­bun­den. Hier soll­te auch immer wie­der auf die min­des­tens 75m hohen Mons­ter­mas­ten Bezug genom­men werden.

Auf­tatkt der Ver­an­stal­tung bil­de­te die Prä­sen­ta­ti­on der Schal-Strick­ak­ti­on „Ampri­on muss sich warm anzie­hen!“. In den ver­gan­gen Wochen strick­ten und häckel­ten vie­le fleis­si­ge Hän­de Schals, die durch die BI Kulmain/Immenreuth zu zwei Schals mit ins­ge­samt 120 Meter Län­ge zusam­men­ge­näht wur­den. Der eine Schal stellt mit ca. 90 Meter Län­ge die Höhe und der ande­re mit ca. 30 Meter Län­ge die Brei­te der geplan­ten Mas­ten dar.

Die Schals wur­den im Saal des Haus des Gas­tes kom­plett aus­ge­rollt und von allen Gäs­ten gehal­ten und getra­gen. Die­ses Gemein­schafts­werk wird bei nächs­ter Gele­gen­heit wie­der prä­sen­tiert werden.

An den Wän­den des Haus des Gas­tes wur­den die bereits von den Kin­dern in den Schu­len und in den Kin­der­gär­ten von Immenreuth und Kul­main gemal­ten Tras­sen­bil­der bewun­dert wer­den. Am Nach­mit­tag konn­ten die Kin­der wei­te­re Bil­der malen. „Wie stell ich mir die Mas­ten in unse­rer Gemein­de vor? Was kön­nen die­se Mas­ten in der Natur zer­stö­ren? und Wie stel­le ich mir die Mas­ten als Mons­ter vor?“ lau­te­ten die The­men der Bil­der. Über 240 Bil­der kamen zustan­de und erga­ben an einer Schnur anein­an­der gereiht über 80 Meter Trassenbilder.

Für die Kin­der wur­de eine Luft­bal­lon­ak­ti­on unter dem Mot­to „Wir tra­gen unse­ren Pro­test wei­ter!“ durch­ge­führt. Vie­le Kin­der und auch Erwach­se­ne nutz­ten die Gele­gen­heit und füll­ten die Kar­ten aus, um damit für den Pro­test zu wer­ben und sich gegen die Zer­stö­rung der Hei­mat aus­zu­spre­chen. Vie­le Luft­bal­lons konn­te man am Nach­mit­tag in den Him­mel stei­gen sehen.

2014-06-29 00-00-00_Kulmain_008In den Regen­pau­sen konn­ten sich die Besu­cher ein Bild über die Grö­ße der Mas­ten machen. Im Schul­hof hat­te die Hel­fer der Bür­ger­initia­ti­ve einen Fuß der geplan­ten Mas­ten mit den Abmes­sun­gen 10 x 10 Meter auf­ge­baut. Der geplan­te Bal­lon mit einem Durch­mes­ser von ca. 1,20 Meter konn­te auf­grund der Wit­te­rungs­be­din­gun­gen nur ein­mal auf eine Höhe von ca. 50 Meter gebracht wer­den. Die­ser muss­te dann auf­grund der Regen- und Wind­be­din­gun­gen ein­ge­holt und konn­te nur auf eine Höhe von ca. 6m gehal­ten werden.

 Im Foy­er des Haus des Gas­test konn­ten die Besu­cher an der Foto­ak­ti­on „Wir geben dem Pro­test ein Gesicht!“ betei­lig­ten. Jeder, der sein Gesicht für die­se Akti­on zu Ver­fü­gung stell­te wur­de foto­gra­fiert. Aus den vie­len ein­zel­nen Gesich­tern wird ein gro­ßes Trans­pa­rent mit allen Gesich­ter des Pro­tes­tes zusam­men­ge­stellt. Damit soll der Poli­tik, der Bun­des­netz­agen­tur und den Netz­be­trei­bern gezeigt wer­den, dass hin­ter dem Pro­test Men­schen ste­hen, die sich Sor­gen um ihre Hei­mat, die Natur und die Gesund­heit machen.

Zu einer Podi­ums-Gesprächs­run­de stan­den der Spre­cher der Bür­ger­initia­ti­ve Mar­kus König, die Bür­ger­meis­ter Gün­ter Kopp (Kul­main), Wer­ner Nickl (Kem­nath), Josef Hecht (Immenreuth) und der von der Alter­na­tiv­tras­se betrof­fe­ne Bür­ger­meis­ter von Mit­ter­teich Roland Grill­mei­er zur Ver­fü­gung. Ergänzt wur­de die Run­de durch MdL Tobi­as Reiß und MdB Albert Rupprecht.

Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te brach­te sei­ne Aus­sa­gen mit einem kla­ren Satz auf den Punkt“ Ich glau­be Stand heu­te, dass die Tras­se nicht kom­men wird!“. MdL Tobi­as Reiß bekräf­tig­te auch noch ein­mal die Hal­tung der Staats­re­gie­rung zu Ihrem Nein gegen die Süd-Ost-Pas­sa­ge auch über 2018 hin­aus. Die Bür­ger­meis­ter der Nach­bar­ge­mein­den Kem­nath und Immenreuth bekräf­tig­ten eben­falls noch ein­mal ihre Unter­stüt­zung des Pro­tes­tes. Die Regi­on ist durch den Pro­test wie­der ein Stück weit zusam­men­ge­rückt. Roland Grill­mei­er prä­sen­tier­te das ers­te Mit­ter­tei­cher Trans­pa­rent mit dem Logo der Bür­ger­ini­ta­tia­ti­ven und der Auf­schrift „Der Land­kreis Tir­schen­reuth sagt NEIN… zur Mons­ter­tras­se“. Mit Unter­stüt­zung der Bür­ger­initia­ti­ven Kulmain/Immenreuth und Stein­wald soll der Pro­test auf den Land­kreis und die Regi­on noch aus­ge­wei­tet werden.

BI-Spre­cher Mar­kus König berich­te­te von der am Vor­tag statt­ge­fun­de­nen Ver­an­tal­tung in Bonn „Netz­agen­tur trifft Bür­ger­initia­ti­ven“. Die Initia­ti­ven aus ganz Deutsch­land waren zu einem Dia­log mit der Behör­de ein­ge­la­den. Es gab zwar kei­ne neu­en Erkennt­nis­se, jedoch sieht man die­se Ver­an­stal­tung als Beginn von wei­te­ren Gesprä­chen. Sicher ist jeden­falls, dass die Bür­ger­initia­ti­ven Durch­hal­te­ver­mö­gen brau­chen, da die Ver­hin­de­rung der Tras­se noch ein lan­ger Weg sein wird. Er bedank­te sich auch noch ein­mal bei allen Unter­stü­zern für die Mit­wir­kung bei den Aktio­nen bei den Kon­sul­ta­tio­nen zum Netz­ent­wick­lungs­plan 2014 und der sta­tis­ti­schen Umwelt­prü­fung. Eben­so galt sein Dank den kom­mu­na­len und den poli­ti­schen Unter­stüt­zern und Mit­strei­ter. Den flei­ßi­gen Hel­fern an den gan­zen Aktio­nen und bei der Bewir­tung und Mit­hil­fe am Fami­li­en­tag zoll­te er größ­ten Respekt.

Der BI-Spre­cher zei­get auch noch ein­mal die Erfol­ge der Bür­ger­initia­ti­ven auf. Die sind z.B. die Ver­schie­bung der Antrags­stel­lung, die Stel­lung der Staats­re­gie­rung zur Tras­se, die im neu­en EEG-Gesetz auf­ge­nom­me­ne Mög­lich­keit der Teil­ver­ka­be­lung, die 22500 Kon­sul­tai­to­nen zum NEP2014 (im Jahr 2013 nur 500 St.) und die Dis­kus­sio­nen und Gesprä­che mit den Betei­lig­ten und Verantwortlichen.

 Der Schal und die Bil­der wer­den bei wei­te­ren Gele­gen­hei­ten wie­der prä­sen­tiert wer­den. Der, auf­grund der Wit­te­rung­be­din­gun­gen aus­ge­fal­le­ne Flug der Schlepp­ban­ner-Flug­zeu­ge wird an einem der nächs­ten Wochen­en­den nachgeholt.

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