Auf diversen Veranstaltungen hatte Horst Seehofer den Gegnern der Strompassage Süd-Ost versprochen, das es mit ihm keine Trasse geben wird. Jetzt scheint sich dieses Versprechen in Luft auzulösen. Denn Bayern erklärt zur Bedingung für den Bau, das nur Strom aus erneuerbaren Energien über die Trasse geleitet wird und kein Braunkohlestrom aus Mitteldeutschland.
Nach einem Bericht der Augsburger Allgemeinen Zeitung ändert die Bayerische Staatsregierung nun – wie von vielen für die Zeit nach den Wahlen befürchtet – offiziell die Strategie bzgl. der Monstertrasse Süd-Ost. Von einer kategorischen Ablehnung der Trasse, wie von Ministerpräsident Seehofer jüngst bei mehreren öffentlichen Auftritten betont, ist nun plötzlich keine Rede mehr. Die Chefin der Staatskanzlei, Christine Haderthauer, spricht jetzt lediglich noch davon, dass die Notwendigkeit der Trasse überprüft werden müsse und dass „tatsächlich Windenergie transportiert wird“. Die Sachlage lässt sich natürlich so hindrehen, wenn man einfach den ganzen Windstrom Ostdeutschlands rechnerisch über die Trasse leitet und den dort erzeugten Braunkohlestrom rechnerisch in Ostdeutschland oder an anderen außerbayerischen Orten verbraucht. Dass das technisch unmöglich und bestenfalls Schönfärberei ist, wissen alle und wird auch von der Bundesnetzagentur bestätigt, aber politisch wird diese Argumentation gebraucht werden. Dazu dann noch die Feigenblatt-Scheinleitung zur Ostsee und fertig ist das Wind-Mogelpaket. Es ist zu befürchten, dass sich unser Ministerpräsident in Berlin nicht durchsetzen konnte und nun nach einem Ausweg sucht. Oder hat er uns vor der Wahl gar wissentlich belogen? Darauf und auf sein Versprechen die Trasse zu verhindern sollten wir ihn und unsere Abgeordneten vor Ort ansprechen!
Horst halt Wort! Das waren die Rufe vieler Trassengegner. Dieser Ruf sollte nach dieser Meldung lauter werden!
Selber Schuld wer geglaubt hat, dass Seehofer damit durchkommt. Es war ein plumper Wählerfang-trick, der bei der Kommunalwahl ja auch noch geklappt hat und bei der Europawahl schon wieder weg war.
Wenn der Stromtrassenwiderstand noch erfolgreich sein will, dann muss er inhaltlich fundierter werden und weniger mit (falschen) Emotionen arbeiten (ich sage nur “Mördertrasse”)