Koh­le­kraft­wer­ke und die Radioaktivität

In einem Punkt sind sich alle einig. Atom­kraft­wer­ke abschal­ten.  Das will die Bun­des­re­gie­rung bis 2022 schaf­fen.  War­um wol­len wir das? Klar, Kern­kraft­wer­ke ber­gen von sich aus schon die Gefahr eines radio­ak­ti­ven Zwi­schen­falls. Aber auch der anfal­len­de Atom­müll muss irgend­wo zwi­schen­ge­la­gert wer­den. Der Atom­müll, der von Deutsch­land durch aus­ge­brann­te Brenn­ele­men­te ent­steht beträgt ca. 450 Ton­nen im Jahr (Quel­le: Wiki­pe­dia). “Dann haben wir ab 2022 ja kei­nen neu­en Atom­müll mehr” könn­te man den­ken. So ein­fach ist das aber nicht, denn wir haben ja noch die Braun­koh­le­kraft­wer­ke und die ver­ur­sa­chen indi­rekt mehr Atom­müll als die Atom­kraft­wer­ke selbst. Wie kann das sein?

© claffra - Fotolia.com
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Die Braun­koh­le für die Koh­le­kraft­wer­ke muss abge­baut wer­den. Das pas­siert unter ande­rem im Tage­bau Ham­bach. Ham­bach liegt im Rhei­ni­schen Braun­koh­le­re­vier, west­lich von Köln (zur Kar­te).  Allein in Ham­bach wer­den jähr­lich 248 Ton­nen Uran bewegt (Quel­le: Blog Ham­ba­cher Forst)!!! Radio­ak­ti­vi­tät tritt in klei­nen natür­li­chen Men­gen über­all aus der Erde aus. Im nie­der­hei­ni­schen Boden kom­men natür­li­che radio­ak­ti­ve Metal­le vor, davon im Mit­tel  2–3 Gramm Uran und 12–15 Gramm Tho­ri­um pro Tonne. 

In Ham­bach wer­den jedes Jahr etwa 290 Mio. Ton­nen bewegt, davon sind 40 Mio. Ton­ne Braun­koh­le und 250 Mio. soge­nann­ter Abraum (Quel­le: RWE). 

pixelio.de / HChiros
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Die 40 Mio. Ton­nen Braun­koh­le, die in Ham­bach geför­dert wer­den, wer­den zum größ­ten Teil zum Kraft­werk Nie­der­au­ßem gebracht. Das Kraft­werk Nie­der­au­ßem hat den  zweit­höchs­ten Koh­len­di­oxid-Aus­stoß in Euro­pa (Quel­le: Wiki­pe­dia).

Der Abbau fin­det auf einer Flä­che von 5500 Hekt­ar statt. Dör­fer und Städ­te wur­den und wer­den umge­sie­delt. Die Auto­bahn A4 und eine Zug­stre­cke müs­sen für den wei­te­ren Abbau ver­legt wer­den. Ein Loch mit einer Tie­fe von 400 Metern ist bereits ent­stan­den. Wenn die Braun­koh­le kom­plett abge­tra­gen ist, soll das ent­stan­de­ne rie­si­ge Loch zu einem künst­li­chen See umge­wan­delt wer­den. Der See wäre an Fas­sungs­ver­mö­gen und Tie­fe,  Deutsch­lands zweit­größ­ter See nach dem  Bodensee.

Aus die­sem Grund muss es umso mehr unser Bestre­ben sein, für eine nach­hal­ti­ge Ener­gie­wen­de zu kämpfen! 

 

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