Die Juraleitung befindet sich bereits jetzt in zeitlichen Verzögerungen. Der Firma Tennet ist deshalb offensichtlich jedes Mittel recht, um den Betroffenen fälschlicherweise zu suggerieren, dass Widerstand gegen die neue Leitung zwecklos und die Trasse so gut wie gebaut sei.
Damit ist Tennet in der Tageszeitung zum “Flop der Woche” geworden.
zum Artikel “So sieht die Juraleitung künftig aus“ im Boten vom 19.12.2024
Ach, was las ich da im Feuchter Boten? Es gibt jetzt schicke Visualisierungen der Firma Tennet, wie die Strommasten sich toll in die Landschaft einfügen. Das ist wohl eine Art Bürger-Monolog, den Tennet hier vorführt.
Aber warum machte man sich die Arbeit, zu zeigen, wie unsere Dörfer mit den Masten aussehen würden? Nichtssagende Aufnahmen mit oder ohne ein paar filigrane, blasse Strommasten. Ein Umspannwerk, dass wie ein etwas groß geratener Gemüsegarten mit Heckenumrandung wirkt. Ist das etwa ein wichtiges Thema?
Wir finden das nicht.
Wir finden zum Beispiel die drohenden Waldrodungen (auch bei der hier geplanten Waldüberspannung) unerträglich. Weder sie, noch die Schäden, die durch die jahrelangen Baustellen der Juraleitung entstehen würden, sind auf den tollen Visualisierungen zu sehen. Und nicht nur die Rodungen, die wertvolle junge und alte Mischwälder, Krötenpopulationen und unsere Umgebung zerstören würden, fehlen. Ebenso fehlen die weiteren neuen Leitungen, die gebaut und im Umspannwerk gebündelt würden.
Wir fürchten die Magnetfelder, die von Stromleitungen und Strommasten in konzentrischen Kreisen ausgehen. Vielleicht hat der eine oder andere schon mal davon gehört: in diesem Magnetfeld lebt es sich ungesund. Das weiß auch das Bundesamt für Strahlenschutz. Daraus resultieren Vorgaben für Abstände von Strommasten und Umspannwerken zu Wohnhäusern. Auch Grenzwerte, die die Belastung für Menschen in Grenzen halten sollen, sind deshalb festgelegt worden. Dass selbst diese (viel zu niedrig angesetzten) Grenzwerte und Mindestabstände erheblich über- bzw. unterschritten würden, scheint keinem bewußt zu sein.
Die Masten-Visualisierungen sind zusammengeschusterte Bilder, auf denen wirkliche Information fehlt.
Sie erscheinen mir als Teil einer massiven Stimmungsmache, um das Projekt gegen jegliche Zweifel durchzupeitschen.
Beitragsfoto “Abstand zwischen Ludersheim und dem geplanten Umspannwerk”
entnommen aus den 3D-Visualisierungen der Firma Tennet