Ten­net ver­wei­gert Infos und über­lässt Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner das Feld – Bericht zur Mahn­wa­che und Bull­dog-Pro­test am 13.06.24 vor dem Info­markt von Tennet 

Besu­cher unwill­kom­men – Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber (ÜNB) Ten­net ver­an­stal­tet einen “Info­markt” im haus­ei­ge­nen Büro und infor­miert in zwei Ver­an­stal­tun­gen gera­de mal ins­ge­samt rund 20 Per­so­nen – ein Vier­tel der Anzahl, die laut vor­he­ri­ger Zei­tungs­an­non­ce der ÜNB eigent­lich ange­setzt war. Zwei der vier Ver­an­stal­tun­gen wer­den kurz­fris­tig abge­sagt, Teil­neh­mer ausgeladen. 
Des­halb über­nimmt das Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner kur­zer­hand die Öffent­lich­keits­ar­beit zum The­ma Jura­lei­tung – sozu­sa­gen vom Bull­dog aus.
Wäh­rend sich die Ten­net-Ver­tre­ter im Büro ver­schanzt hat­ten, fand direkt davor, auf dem Markt­platz von Alt­dorf, die eigent­li­che Info­ver­an­stal­tung statt. Mit rund 100 Teil­neh­men­den war der kurz­fris­tig ange­setz­te Pro­test ein vol­ler Erfolg. Neben laut­star­kem Pro­test gab es Infor­ma­tio­nen und Reden zum The­ma Netz­aus­bau und war­um die Jura­lei­tung weder für die Ver­sor­gungs­si­cher­heit noch für die Ener­gie­wen­de ein Gewinn ist. Ein hal­bes Dut­zend Bull­dogs run­de­ten das Bild der Men­ge in leuch­ten­dem Gelb ab.

Ver­tre­ter aller im Aldor­fer Stadt­rat ver­tre­te­nen Frak­tio­nen unter­stütz­ten die Ver­an­stal­tung mit ihrer Anwe­sen­heit. Auch Bür­ger­meis­ter Mar­tin Tabor und Stadt­rat Horst Gru­ber hiel­ten Reden und unter­stri­chen, dass die Pla­nun­gen von Ten­net nicht akzep­ta­bel sei­en. Es sei erfreu­lich, dass der Wider­stand und Zusam­men­halt der Betrof­fe­nen sicht­bar sei, dar­über waren sich alle Red­ner einig.

380kV-Lei­tun­gen nur 100 Meter von der Wohn­be­bau­ung entfernt

Eigent­lich waren die Infos der Fir­ma Ten­net wich­tig: Es ging dar­um, sich erklä­ren zu las­sen, wo neue Strom­lei­tun­gen künf­tig im Raum Alt­dorf – Luders­heim – Wein­hof – Win­kel­haid ver­lau­fen und wie die Betrof­fen­hei­ten aus­se­hen. Was gesagt wer­den kann: Schlim­mer und acht­lo­ser gegen­über den Bewoh­nern könn­te eine Pla­nung nicht aus­se­hen. Mit neu­en Strom­mas­ten, die gera­de mal rund 100 Meter von der Wohn­be­bau­ung ste­hen sol­len, gedenkt die Fir­ma Ten­net ins Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren zu gehen.

Kom­mu­ni­ka­to­ren von Ten­net  ver­hal­ten sich unangemessen

Direkt vom Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber hören woll­te das aber fast nie­mand aus der Bevöl­ke­rung. Zu unat­trak­tiv und über­grif­fig waren die Vor­ga­ben Ten­nets für die Teil­nah­me: Ohne Anga­be von Mail­adres­se oder Tele­fon­num­mer war die­se nicht mög­lich. So stan­den die Refe­ren­ten für “Bür­ger­be­tei­li­gung” vor klei­nen Grup­pen von Ver­tre­tern der Bür­ger­initia­ti­ven, die Gesprä­che gestal­te­ten sich schwie­rig. Wäh­rend der zwei­ten Ver­an­stal­tung ver­lie­ßen eini­ge der Teil­neh­mer aus Ärger über den Zynis­mus der Ten­net-Ver­tre­te­rin das Büro. Die Berufs­grup­pe der Kom­mu­ni­ka­to­ren fiel wie­der ein­mal durch Arbeits­ver­wei­ge­rung auf und könn­te des­halb bei Ten­net ohne wei­te­res abge­schafft wer­den. Viel­leicht spa­ren wir Strom­kun­den uns wenigs­tens auf die­sem Weg ein paar Euro an Netzentgelten.
Fotos © privat
Gro­ßen Dank an unse­re soli­da­ri­schen Bür­ger­initia­tiv-Kol­le­gin­nen und Kollegen.

Schreibe einen Kommentar