Der 1. Entwurf des neuen Netzentwicklungsplans 2037/2045 (2023) stellt die Energiewende auf den Kopf. Statt dezentral mit PV-Anlagen, Windrädern, etc. vor Ort eine sichere Energieversorgung aufzubauen, möchten die vier alten fossilen Stromkonzerne das zentralistisch organisierte System erhalten und weiter ausbauen.
Spannend, lesenswert und lehrreich
Klar ist, mit diesen Planungen wäre die Energiewende gestorben. Auch der Klimaschutz würde damit in weite Ferne rücken. Entsprechend spannend, lesenswert und vielfach ablehnend fallen eingereichte Stellungnahmen aus, deren Abgabe bis zum 25. April 2023 möglich war.
Fünf dieser Konsultationen stehen zur Ansicht zur Verfügung:
Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND):
Der 1. Entwurf des Netzentwicklungsplans 2037/2045 (2023) erfüllt die Anforderungen zur Minimierung der Umweltauswirkungen nicht. Es fehlt ein systematischer Vergleich mit Alternativen.
Stellungnahme von Ralph Lenkert, MdB Die Linke, Mitglied im Beirat der Bundesnetzagentur:
Die Ergebnisse der Marktsimulation in Verbindung mit den Annahmen über handelbare Energieaustauschkapazitäten mit dem Ausland und die aus Speichern verfügbare Stromarbeit sind nicht plausibel.
Stellungnahme des Bundesverbands Bürgerinitiativen Südlink:
Als Treiber für den Übertragungsnetzausbau gilt vorrangig der europäische Stromhandel, der immer weiter zunehmen wird, solange es Stromtransport zum Nulltarif ohne z.B. Netzknotenbepreisung gibt.
Stellungnahme des Aktionsbündnis Trassengegner:
Der von den Übertragungsnetzbetreibern am 24. März 2023 veröffentlichte Netzentwicklungsplan wirkt insgesamt wie ein Brandbeschleuniger. Die Pläne für noch mehr neue Stromleitungen werden in vielen Regionen nicht auf Akzeptanz, sondern auf Widerstand stoßen. Und das aus gutem Grund: Es ist erkennbar, dass die Planungen der Übertragungsnetzbetreiber kontraproduktiv sind für Energiewende, Klimaschutz und eine sozial gerechte Energieversorgung.
Stellungnahme Bürgerinitiative Leinburg:
Erkennbar ist die Absicht, mit der Offshore-Windenergie, zusammen mit einem europaweiten Stromhandel, ein neues zentrales Versorgungsmodell aufzubauen. Eine Energiewende, die sich dezentral organisiert, lässt sich jedoch nicht mehr zurückdrängen.
Dieser Netzentwicklungsplan ist in zahlreichen Passagen untragbar und wird deshalb von uns komplett abgelehnt.
Sämtliche veröffentlichten Stellungnahmen sind hier einzusehen
Der 1. Entwurf dieses Netzentwicklungsplans kann hier aufgerufen werden:
Netzentwicklungsplan Strom