Es geht um das in Ludersheim geplante Umspannwerk und den Netzausbau.
Die Nürnberger Nachrichten (am 2./3.4.2022) berichteten, dass neben zwei Standorten in Ludersheim, nun der Netzausbauer auch in Winkelhaid einen Standort mit in die Auswahl genommen hat. Es geht um ein etwa 8 Hektar großes Gebiet am nördlichen Waldrand Winkelhaids, parallel zur Autobahn: das Ameisenloch.
Hintergrund
Letzter Stand war der im Juli 2021 veröffentlichte Netzentwicklungsplan. Er wird im Auftrag der Bundesnetzagentur und der Firma Tennet in Bayreuth jeweils mit Neuerungen regelmäßig neu veröffentlicht.
In diesen Plänen sind unter anderem Ersatzleitungen für die großen Gleichstromleitungen in Ostbayern enthalten. Die P53, genannt Juraleitung soll neu gebaut und auf 380kV aufgerüstet werden.
Bisher war – bei Onlineveranstaltungen von Tennet – Ludersheim als neuer Netzknotenpunkt für diverse neue Hochspannungsleitungen geplant, als Standort für ein neues Umspannwerk. Der Sinn dieses großzügigen Stromnetzausbau-Plans wird von Fachleuten in vielerlei Hinsicht angezweifelt.
Die Frage der Gefährdung der Bürger
wird nicht geklärt
Wie nun die Winkelhaider Bürger und ihr Bürgermeister dieses Ansinnen aufnehmen werden, wird spannend.
Die gesundheitlichen Risiken sind unabschätzbar.
Die Beweispflicht, dass Bürger nicht gefährdet werden, haben gemäß des Europäischem Vorsorgeprinzip Tennet und der politische Auftraggeber in Berlin. Unverständlich in diesem Zusammenhang ist auch, dass im Zuge der Corona-Maßnahmen zahlreiche Forschungsprojekte zu „Gesundheitsrisiken für Bürger“ eingestampft worden sind. Sind die Bürger nun schutzlos den Risiken ausgesetzt?
Der Wert des Bannwaldes
Bei einer Umsetzung dieses Vorhabens sind folgende Konsequenzen zu erwarten: Bei allen Standortvarianten werden große Flächen geschützten Bannwalds fallen. Es wird jahrelange Baustellen geben, die Wälder werden durchzogen von Wegen für den Baumaschinenverkehr, Zwischenlagerflächen für Baumaterial werden angelegt.
Abgesehen vom Verkehrs- und Lärmaufkommen wird hektarweise alter Baumbestand gerodet. Angesichts unserer Klimaziele ist jede Rodung im Nürnberger Bannwald inakzeptabel.
Wie sieht die Zukunft für die Dörfer in Nachbarschaft eines Umspannwerkes aus?
Ein Umspannwerk diesen Ausmaßes zieht Kreise. Als zukünftiger Netzknotenpunkt geplant, bedeutet es, dass weitere Stromleitungen mit mindestens 380kV dort zusammenlaufen würden. Prackenfels und Weinhof sind von der Juraleitung direkt betroffen. Der Osten Altdorfs, Unterrieden, Ziegelhütte, Röthenbach, durch deren Gebiete wohl die Anbindung zum Ostbayernring geplant wird, wäre ebenso betroffen.
Gegen die Bürger?
Ein Großprojekt mit solch immensen Nebenschäden, gesundheitlichen Risiken und zu einem solchen Preis kann durchaus von Anliegern akzeptiert werden.
Dazu allerdings müssten die Pläne nachvollziehbar und sinnvoll sein. Seit 8 Jahren bemühen sich Bürgerinitiativen darum, ihre Bedenken zu Gehör zu bringen. Diese Bemühungen werden seitdem unentwegt von den fahrlässigen Behauptungen des beauftragten Konzerns – mit Rückendeckung der Bundesnetzagentur torpediert.
Wie soll es also mit diesem Netzausbau weitergehen?
Die Bürgerinitativen fordern die Ausbaupläne sofort zu stoppen und neu zu bewerten.
Beitragsbild: Karte openstreetmap.org / bearbeitet