Am 03.07.19 fand im Bayerischen Wirtschaftsministerium die dritte und letzte Arbeitssitzung der AG4 beim Energiegipfel statt.
Inhaltlich kann ich nicht mehr viel zu den beiden Berichten der vorherigen Treffen ergänzen. Es gibt einfach nichts. Es stand schon vorher, bei der Zusammensetzung der Gruppe, fest, wie die Frage nach dem überdimensionierten Trassenbau beantwortet werden wird. Alle geplanten HGÜ-Trassen werden natürlich benötigt, auch der Kohleausstieg ist schon im Szenariorahmen berücksichtigt und ändert nichts daran, und überhaupt, Speicher wie Power-to-Gas sind frühestens 2030 marktreif. Stromsparen geht auch nicht mehr und der Ausbau der Erneuerbaren stockt. Ja, leider, alles keine guten Nachrichten.
Das man da nicht depressiv wird im Bayerischen Wirtschaftsministerium ist ein Wunder. Leider hört man auch vermehrt kritische Stimmen vom zuständigen Minister zur angeblichen Deckungslücke und damit Versorgungssicherheit. Arbeitsplatzabwanderung (nach China?) wegen hoher Strompreise stehen auch wieder auf der Tagesordnung. China, das Land der unbegrenzten Meinungsfreiheit! Wer geht da nicht gerne hin als Unternehmer? Da können wir auch gleich die Technik und die Stromnetze dorthin verkaufen. Das kommt aufs Gleiche raus.
Die Bürger im Aktionsbündnis hatten mal die Idee einer dezentralen Wertschöpfung vor Ort. Eine Bürgerenergiewende, bei der Akzeptanz durch eigne Partizipation geschaffen wird. Bei der man seine Heimat noch erhalten kann für die nachfolgenden Generationen. Und das man auf Milliardengräber und Umweltzerstörung verzichtet.
Mit dieser Hoffnung haben wir an den Sitzungen im Bayerischen Wirtschaftsministerium teilgenommen. Leider hört man nur noch „Erdverkabelung zur Akzeptanzsteigerung“, nun auch im Wechselstrombereich. Koste es was es wolle. Diese Akzeptanzsteigerung wird aber nicht erfolgen, denn der Grund für den Übertragungsleitungsbau wird nicht akzeptiert: Europäischer Stromhandel mit Atom- und Kohlestrom. Nein danke!
Schade, eine Chance vertan. Wir sind gespannt, wie das nicht vorhandene Ergebnis bei der Abschlusssitzung aller Arbeitsgruppen, voraussichtlich im September, schöngeredet werden wird.
Schön war nur die Aussicht aus dem 2. Stock beim Energiegipfel.