Die ÜNB sind knapp bei Kasse

Von: Mat­thi­as Groble­ben (grobleben@t‑online.de)

Eine hoch inter­es­san­ter Arti­kel der Süd­deut­schen Zei­tung über die Finanz­kraft der ÜNBs kann hier nach­ge­le­sen werden:

http://www.sueddeutsche.de/wirt­schaf­t/rueck­bau-der-kern­kraft­wer­ke-atom-rueck­stel­lun­gen-von-eon-und-rwe-in-gefahr‑1.2585422

Was vie­le schon ver­mu­tet haben, die ÜNBs haben nicht genug Geld um die abge­schal­te­ten Atom­kraft­wer­ke abzu­bau­en!
Es besteht nun die aku­te Gefahr, dass die Ver­brau­cher nun zum 3. Mal zur Kas­se gebe­ten wer­den.
1) Sub­ven­ti­on der Erneu­er­ba­ren Ener­gien
2) Finan­zie­rung der Rück­la­gen für den AK-Abbau
3) Wegen nicht gebil­de­ter Rück­la­gen nun noch­ma­li­ge Zah­lung für den AK-Abbau.

Mein Vor­schlag:
Da die ÜNBs auch kei­ne gro­ßen geschäft­li­chen Alter­na­ti­ven haben, muss nun unver­züg­lich mit dem Bau der HGÜ-Tras­sen begon­nen wer­den, damit die Kon­zer­ne wenigs­tens an den Lei­tun­gen und dem inves­tier­ten Kapi­tal ver­die­nen.
Ich mache auch den Vor­schlag dass noch min­des­tens 2 HGÜ-Lei­tun­gen zusätz­lich gebaut wer­den, damit das ein­ge­nom­me­ne Geld auch wirk­lich aus­reicht um die Gehäl­ter der Vor­stän­de wei­ter Zah­len zu können.

Wir leben doch in einer wirk­lich herr­li­chen Republik!

10 Gedanken zu „Die ÜNB sind knapp bei Kasse“

  1. Ja, die Iro­nie ist schon ein fei­nes Instru­ment, wenn man einen Sach­ver­halt prä­zi­se und deut­lich bis etwas über­spitzt aus­drü­cken will. Wie­der ein­mal gut gelun­gen, Herr Groble­ben. Sie sind ja ein Schelm…

  2. Auf der ande­ren Sei­te soll­te man Iro­nie auch nur dann ein­set­zen, wenn man zumin­dest ein Min­dest­maß von Sach­kennt­nis und Hin­ter­grund­wis­sen mitbringt. 

    Ansons­ten macht sich der Schelm schnell lächer­lich. E.ON und RWE sind kei­ne ÜNBs son­dern Ener­gie­ver­sor­ger und haben nichts mit dem Netz­aus­bau zu tun. Die vier ÜNBs (Ampri­on, 50Hertz, Trans­net und Ten­neT) haben nichts mit den AKWs und deren Rück­bau zu tun. 

    Wer also sol­che Vor­schlä­ge wie im Bei­trag von sich gibt, schreibt auch Beschwer­de­mails an den Kun­den­ser­vice von VW, Audi und BMW, weil er mal wie­der im Feri­en­stau auf der Auto­bahn steht. 

    In die­sem Sin­ne: Nicht jeder, der schon ein­mal erfolg­reich eine Glüh­bir­ne gewech­selt hat, soll­te sich zu solch recht kom­ple­xen Fra­gen wie Ener­gie­wen­de und Netz­aus­bau äußern!

    1. Da muss ich Sie kor­ri­gie­ren, RWE besitzt noch einen Anteil an Ampri­on in Höhe von 25,1%, eine Sperr­mi­no­ri­tät also. Bei der letz­ten Haupt­ver­samm­lung von RWE hat Ralf Schmitz auf die Fra­ge nach dem Zweck der über­bor­den­den Image­kam­pa­gne pro Tras­sen geant­wor­tet, dass der Netz­aus­bau ein Stand­bein von RWE ist. Die Tras­sen wer­den für Koh­lestrom und spä­ter Atom­strom aus Polen, sie­he Sze­na­rio­rah­men 2025, gebaut. Man will sich alle Optio­nen offen hal­ten. Und RWE ent­sand­te 2011 zwei Vor­stän­de zu Ampri­on, die len­ken heu­te noch die Geschi­cke des Unter­neh­mens. Erzäh­len Sie mir doch nicht, dass die Ener­gie­kon­zer­ne sich nicht mehr mit den ÜNB ver­bun­den füh­len. Es gibt Ver­bin­dun­gen über den DEBRIV, die offen­lie­gen. Wir beschäf­ti­gen uns seit mehr als 18 Mona­ten mit der Ener­gie­wen­de und den Tras­sen auf die­ser Platt­form, uns hat man schon alle Mär­chen erzählt.

    2. Oh, ein neu­er Exper­te auf unse­rer Sei­te. Herz­lich will­kom­men. Lei­der schrei­ben Sie einen hane­bü­che­nen Unsinn. Wenn sich in dem Bei­trag eine Unschär­fe ein­ge­schli­chen hat, dann dür­fen Sie ger­ne dar­auf hin­wei­sen. Pole­misch mit Blöd­sinn zu kom­men, dis­kre­diert Sie aller­dings wie­der ziem­lich schnell. 

      Bis vor rund 4 Jah­ren hat­te jeder Enier­gie­groß­kon­zern sei­nen haus­ei­ge­nen Netzbetreiber.
      E.ON – Tennet
      Vat­ten­fall – 50Hertz
      EnBW – TansnetBW
      RWE – Amprion

      Bei Ampri­on ist RWE bis heu­te mit 25,1% dabei und wird von den glei­chen Köp­fen gelei­tet wie schon zuvor. Dr. Brick und Dr. Kleinekorte. 

      Wenn Sie jetzt mei­nen, dass Dr. Brick, Dr. Klei­ne­kor­te oder die ande­ren ÜNB-Geschäfts­füh­rer nicht mehr von den Ener­gie­groß­kon­zer­nen beein­flußt wer­den, so ist das mehr als blau­äu­gig. Die genann­ten ÜNB erhal­ten 9,05% Eigen­ka­pi­tal­ren­di­te auf den Bau der HGÜ-Trassen.
      RWE, E.ON und Co. nut­zen die­se wie­der­um für den Abtrans­port über­schüs­si­gen Koh­le­stroms sowie Atom­strom unse­rer Nach­barn, um den euro­päi­schen Strom­han­del mit dem bil­ligs­ten und dre­ckigs­ten Strom aus­zu­bau­en. Eine her­vor­ra­gen­de Win/­Win-Situa­ti­on.

      Was das mit einer Ener­gie­wen­de zu tun haben soll, ver­ste­he ich nicht. Es scheint bei Ihnen aber gut funk­tio­niert zu haben. Fach­leu­te Ihres Kali­bers hel­fen den Wirt­schafts­lob­by­is­ten, ihr Green­wa­sching zu betrei­ben. Wahr­schein­lich wäh­len Sie auch Grü­ne, wol­len den Atom­aus­stieg nicht gefähr­den, die CO2- Emis­sio­nen redu­zie­ren und sind des­halb für HGÜ-Trassen 🙂

      Gleich­falls in die­sem Sin­ne: Wis­sen ist eine Hol­schuld und kei­ne Bringschuld

      1. Vie­les was auf die­ser Sei­te geschrie­ben wird, ist im Kern noch nicht­mal falsch. Aller­dings wird dabei auch bei­na­he an jedem ent­schei­den­den Punkt zu kurz gesprun­gen und ein stark ver­zerr­tes Bild der Rea­li­tät gezeichnet.

        So ist es rich­tig, dass RWE noch mit 25,1% an Ampri­on betei­ligt ist. Ande­re Inves­to­ren sind z.B. Ver­si­che­rer und Ver­sor­gungs­kas­sen. Da war es beim Unbund­ling natür­lich fol­ge­rich­tig, dass die ein­zi­gen Leu­ten mit Erfah­rung in der Strom­wirt­schaft auch Geschäfts­füh­rer wer­den. Und bis­her haben die Her­ren (und alle ande­ren Geschäfts­füh­rer der rest­li­chen ÜNBs) ihren Job ja nicht all­zu schlecht gemacht. Oder wann gab es das letz­te Mal in Deutsch­land einen groß­flä­chi­gen Strom­aus­fall? Die obers­te Auf­ga­be der ÜNBs konn­te somit zwar unter gro­ßen täg­li­chen Anstren­gun­gen erfüllt wer­den. Wie­so dann die Geschäfts­füh­rung austauschen? 

        Die ÜNB habe dar­über hin­aus die Ver­pflich­tung das Netz dis­kri­mi­nie­rungs­frei zur Ver­fü­gung zu stel­len. Sofern die Anla­ge gewis­se tech­ni­sche Vor­aus­set­zun­gen erfüllt muss die Anla­ge ans Netz ange­schlos­sen wer­den. Dem ÜNB ist es dabei voll­kom­men egal wor­aus der Strom gemacht wer­den. Das ist Gesetz, da kann sich die RWE auf den Kopf stel­len und wird dar­an nichts ändern.

        So ist auch die The­se, dass über die HGÜ nur Koh­lestrom trans­por­tiert wer­den soll eher popu­lär­wis­sen­schaft­li­cher Natur. Das Über­tra­gungs­netz funk­tio­niert nach den Geset­zen der Elek­tro­tech­nik. So sucht sich der Strom stets den Weg des gerings­ten Wider­stan­des. Und die­ser Weg kann sich je nach Netz­si­tua­ti­on auch ger­ne im Mil­li­se­kun­den­be­reich ändern. Es lässt sich also mit kei­ner Metho­dik fest­stel­len ob das Elek­tron nun aus Wind, Koh­le, Luft oder Lie­be kommt. Soll­ten Sie eine belast­ba­re Metho­de zum “Elek­tro­nen-Tre­cking” ent­wi­ckelt haben, so kön­nen sie der Ener­gie­wen­de einen gro­ßen Dienst erwei­sen und die­ses Tool den Netz­pla­nern zur Ver­fü­gung stel­len. Damit wür­de vie­les ein­fa­cher werden.

        A pro­pos Ener­gie­wen­de, die ich eben­falls unter­stüt­ze. Aber auch hier blei­ben mir auf ihrer Sei­te eini­ge Fra­gen teil­wei­se nur halb bzw. gänz­lich unbeantwortet:
        1.) Wie wol­len sie die immer grö­ßer wer­den­de räum­li­che Dif­fe­renz zwi­schen Erzeu­gung und Ver­brauch über­brü­cken wenn nicht mit Netzausbau?
        2.) Wie wol­len Sie die an die EE-Anla­gen­be­trei­ber zu zah­len­den Ent­schä­di­gungs­leis­tun­gen finan­zie­ren, die die Betrei­ber bekom­men, wenn sie auf­grund von Eng­päs­sen nicht ins Netz ein­spei­sen dürfen?
        3.) Wel­che Kraft­wer­ke sol­len zur Bereit­stel­lung der Regel­en­er­gie zum Aus­gleich der Dif­fe­renz von Erzeu­gung und Ver­brauch ver­wen­det wer­den, wenn nicht Gas (teu­er), Koh­le (tech­nisch nicht sinn­voll) oder das Aus­land (Gas, Koh­le, unter Umstän­den auch Atom­kraft in Frank­reich, Tsche­chi­en und Polen)?
        4.) Kön­nen Sie sich damit abfin­den, dass der Strom auch län­ge­re Zeit mal weg ist, weil die Ein­spei­sung aus Erneu­er­ba­ren Ener­gien vor­ne und hin­ten nicht reicht (z.B. an einem wind­stil­len 21.12.)?
        5.) Sind sie bereit, dass sich der Strom­preis den­noch erhö­hen könn­te (Stich­wort: stei­gen­der Reser­ver­ener­gie­be­zug aus dem Aus­land, die uns den Strom wahr­lich nicht schen­ken werden)?

        Fra­gen über Fra­gen also, die zuge­ge­be­ner­ma­ßen nicht so tri­vi­al zu beant­wor­ten sind. Das habe ich in über 5 Jah­ren Erfah­rung im Über­tra­gungs­netz ler­nen dür­fen. Auch dass sol­che Dis­kus­sio­nen nie auf­hö­ren wer­den. Da kön­ne sich wenigs­tens all die Theo­re­ti­ker von irgend­wel­chen “For­schungs­ein­rich­tun­gen” auf den gan­zen Bür­ger­ver­an­stal­tun­gen fei­ern lassen.

  3. Nun habe ich den Kom­men­tar von Chris Stre etwas spät gele­sen aber dar­auf muss ich noch antworten.
    Fra­gen über Fra­gen steht hier, das betrifft aber den Kom­men­tar Schrei­ber. Bei ihm müss­te man ja wie im Kin­der­gar­ten anfan­gen um Zusam­men­hän­ge zu erklären.
    Wir wis­sen dass Wind und PV-Strom Regel­en­er­gie benö­tigt und dass der unge­re­gel­te Zustand die Pro­ble­me in den Net­zen bereitet.
    Also wenn ein Netz­pla­ner nun weiß das die Netz­sta­bi­li­tät es erfor­dert das bei­des zur Ver­fü­gung ste­hen muss, damit die Ent­nah­me immer abge­si­chert vor­han­den ist, dann soll­te er von vorn­her­ein auch so planen.
    Seit 15 Jah­ren gibt es nun das EEG und seit die­ser Zeit ist man nicht gewillt hier eine Pro­blem­lö­sung hinzubekommen.
    Wel­che Lösung haben sich nun die ÜNB in Zusam­men­ar­beit mit der Regie­rung ein­fal­len las­sen, damit das Pro­blem Regel­en­er­gie bestehen bleibt bzw. sich ver­grö­ßert. Sie haben zur Absi­che­rung der Grund­last Koh­le­kraft­wer­ke bestimmt. Nun sind Koh­le­kraft­wer­ke und auch Atom­kraft­wer­ke nicht geeig­net die­sen fluk­tu­ie­ren­den Strom von Wind und PV Strom zu regeln, da sie nicht schnell genug ein­satz­be­reit sind. Was hat man nun gemacht man hat die Koh­le­kraft­wer­ke durch­lau­fen las­sen auch wenn Wind-und PV-Strom ein­ge­speist wur­den, dadurch hat sich der Strom über­la­gert, war also dop­pelt in den Lei­tun­gen, die Aus­sa­ge des Lei­tungs­ge­set­zes ist aber: Ein­spei­sung und Ent­nah­me müs­sen sich die Waa­ge hal­ten und das wur­de mit die­ser Pla­nung nicht mehr erfüllt. Die Netz­be­trei­ber haben sich mit ihrer eige­nen Pla­nung nun selbst einen Stol­per­stein gelegt, sie hat­ten sehr viel Arbeit damit das Netz durch abre­geln der Erneu­er­ba­ren und Abschie­bung des über­schüs­si­gen Stroms in die Nach­bar­län­der sta­bil zu hal­ten. Da nun ein Gesetz für die Erneu­er­ba­ren geschaf­fen wur­de, dass die­se vor­ran­gig ins Netz ein­spei­sen dür­fen, han­delt es sich bei den mas­sig über­schüs­si­gen Strom um Strom aus den Koh­le­kraft­wer­ken, damit die­ser Strom aus unse­rem sta­bi­len Netz so schnell wie mög­lich ver­schwin­det wur­de er in die Net­ze der Nach­bar­staa­ten zu deren angeb­li­chen Ärger abgeschoben.
    Also war es von Anfang an ein Feh­ler Koh­lestrom als Regel­en­er­gie einzusetzen.
    Man hat gewusst dass Gas­kraft­wer­ke sich schnell rauf und run­ter fah­ren las­sen und sich dar­um wun­der­bar als Regel­en­er­gie eig­nen die nur die Täler die Wind- und PV Strom im Netz hin­ter­las­sen fül­len und zu kei­ner Über­las­tung der Net­ze füh­ren. Die­se Strom­kom­bi­na­ti­on wäre dann in der Lage gewe­sen den Strom der abge­schal­te­ten AKWs zu erset­zen. Die jähr­li­chen Über­schüs­se, die eben ein Hin­weis auf die Über­be­an­spru­chung des Net­zes sind, hät­te es dann nicht gege­ben. Da also das eine Stand­bein Erneu­er­ba­re nicht die gesi­cher­te Strom­ver­sor­gung leis­ten kann und Gas­kraft­wer­ke sich für das 2. Stand­bein anbie­ten, hät­te das Gesetz der vor­ran­gi­gen Ein­spei­sung so lau­ten müs­sen, dass nur der erneu­er­ba­re Strom der durch das 2. Stand­bein „Gas­strom“ abge­si­chert ist ein­spei­sen darf. In dem heu­ti­gen Netz von dem anschei­nend Prof. von Hirsch­hau­sen sag­te, dass es das bes­te und sta­bils­te von Euro­pa ist wäre so das Pro­blem Über­las­tung über­haupt nicht aufgekommen.
    Ich gehe auf Grund der Kennt­nis­se davon aus, dass das Pro­blem Über­las­tung der Lei­tun­gen ein haus­ge­mach­tes Pro­blem der Netz­be­trei­ber in Zusam­men­ar­beit mit der Regie­rung ist. Da durch die­sen euro­pä­isch gewoll­ten Netz­aus­bau eine neue Geld­wirt­schaft ent­ste­hen soll, dass die­se geplan­ten Strom­seen dann so vie­le euro­päi­sche Kraft­wer­ke zum Ein­spei­sen anlo­cken sol­len, wodurch wie­der­um für die Indus­trie der Strom­preis am Strom­markt dann immer bil­li­ger wird. Sicher­lich gibt es auch euro­päi­sche Grün­de war­um so vie­le AKWs auch in unse­ren Nach­bar­län­der wie Polen und Tsche­chi­en geplant sind. Wir stei­gen aus der Kern­ener­gie aus und bau­en dann Strom­seen damit durch die Hin­ter­tür der Atom­strom wie­der ins Land geholt wird. Die Erneu­er­ba­ren dien­ten nur als Deckmäntelchen.
    Wol­len die Poli­ti­ker wirk­lich die Ener­gie­wen­de, dann funk­tio­niert das nie­mals mit­tels die­ses Netzausbaus.
    Wind und PV-Anla­gen sind klei­ne Kraft­wer­ke, die auf der idea­len Mit­tel­span­nungs­ebe­ne 0–50kV ein­spei­sen, ide­al des­we­gen weil es ein kur­zer Weg ist zur Nie­der­span­nungs­ebe­ne bis zum Haus­halts­strom und ein kur­zer Weg zur nächst­hö­he­ren Span­nungs­ebe­ne 110kV dem Indus­trie­strom, trans­eu­ro­päi­sche Lei­tun­gen also ab 380kV benö­ti­gen die­se Klein­kraft­wer­ke über­haupt nicht. Sie sind wie geschaf­fen zur dezen­tra­len Ver­sor­gung nahe am Ver­brau­cher und daher ver­ur­sa­chen sie auch weni­ge Verluste.
    Schon allein dadurch for­dern sie ein ganz ande­res Ver­tei­ler Sys­tem als das jet­zi­ge System.
    Denn die­ses heu­ti­ge Sys­tem sind Groß­kraft­wer­ke wie AKWs und Koh­le­kraft­wer­ke die auf der obers­ten Span­nungs­ebe­ne ein­spei­sen. Von dort aus wird der Strom run­ter trans­for­miert bis er zum Schluss auch beim Haus­halts­strom 230V ankommt.
    Wie sieht nun aber der Plan der Netz­be­trei­ber aus, da soll die­ser Strom der Erneu­er­ba­ren hoch­trans­for­miert wer­den bis auf die obers­te Stu­fe 380kV wo er dann ein wenig mit schwim­men darf zwi­schen Atom- und Koh­lestrom, um dann wie­der run­ter trans­for­miert zu wer­den bis zur Nie­der­span­nungs­ebe­ne, rech­net man hier allein die Ver­lus­te die der deut­sche Strom­kun­de bezah­len muss so ist das ein­fach unak­zep­ta­bel. Anschei­nend mer­ken die Netz­be­trei­ber schon dass sie mit dem alten Sys­tem nun Schwie­rig­kei­ten haben die Erneu­er­ba­ren unter­zu­brin­gen. Dar­um ist auf der Sei­te des BMWi nun schon zu lesen von intel­li­gen­ten Zäh­lern die zur Pflicht gemacht wer­den sol­len, von Block­heiz­kraft­wer­ken also KWK und regel­ba­re Bio­gas­an­la­gen, wo man sich För­der­pro­gram­me über­legt. War­um hat man hier aber zuvor Blo­cka­den ein­ge­rich­tet, dass die­se Regel­mög­lich­kei­ten sich über­haupt nicht par­al­lel als Ergän­zung zu den Erneu­er­ba­ren ent­wi­ckeln konnten.
    Wenn die­ses Gezer­re hin und her so wei­ter geht und nicht der Weg gegan­gen wird den die Erneu­er­ba­ren benö­ti­gen, so ist das das Ende der Ener­gie­wen­de. Denn gar so blöd wer­den die Deut­schen Strom­kun­den doch hof­fent­lich nicht sein, dass sie einen so hohen Strom­preis bezah­len und dadurch nur ermög­li­chen, dass trans­eu­ro­päi­sche Net­ze gebaut wer­den womit der Atom­strom aus den geplan­ten Kern­kraft­wer­ken in Tsche­chi­en, Polen, Slo­wa­kei, usw. wie­der durch die Hin­ter­tür ins Land geholt wer­den kann.

  4. Ob Chris Stre die­se Ant­wort liest, lie­be Fest­stel­lung? Hilf­reich wäre es, denn er beant­wor­tet sei­ne Fra­gen. Was wir aber nicht ver­ges­sen soll­ten, ist der finan­zi­el­le Aspekt, cui bono? Die­se Fra­ge führt meis­tens zu den Grün­den eines Han­delns, und dass ist hier der Pro­fit und die 9,05% Garan­tie­ren­di­te. Der Aus­bau der Ver­teil­net­ze bringt wesent­lich weni­ger. Und wenn ich dann noch den Bedarf selbst fest­stel­len darf: Hur­ra wür­de ich da rufen, eine Rege­lung wie für mich gemacht. Das soll­te Chris Re ganz fest im Auge behal­ten. Sei­ne ande­ren Äuße­run­gen mögen zwar nicht ganz falsch sein, gehen aber an der Kern­aus­sa­ge des Bei­trags von Mat­thi­as Groble­ben vor­bei und sind damit irrelevant.

  5. Natür­lich lese ich die­se Ant­wor­ten mit gro­ßem Inter­es­se, auch wenn Sie auf­grund eher aben­teu­er­li­cher (lies: will­kür­li­cher) Ver­wen­dung von Satz­zei­chen und Groß-/Klein­schrei­bung manch­mal schwe­re Kost sind. Aber auch das ist größ­ten­teils nicht wei­ter tra­gisch, da die Bei­trä­ge bei all die­sen Dis­kus­sio­nen gleich halb­wahr bzw. gänz­lich falsch sind. Aus­nah­men bestä­ti­gen aber die Regel. So ist mir der Begriff des “Strom­sees” in über sechs Jah­ren Tätig­keit in der Ener­gie­wirt­schaft auch noch nicht unter­ge­kom­men. Man lernt nie aus.

    Was ich aber gelernt habe ist, dass sich Tras­sen­be­für­wor­ter- und geg­ner auf ewig unver­söhn­lich gegen­über­ste­hen wer­den. Ich habe mitt­ler­wei­le auch die Hoff­nung auf­ge­ge­ben, dass sich das noch­mal ändern wird. Zu groß ist der Gra­ben zwi­schen den Lagern. Zu kom­plex ist die The­ma­tik, dass man die­se inner­halb kür­zes­ter Zeit voll­um­fäng­lich begrei­fen kann. Ein­zi­ge Gewin­ner die­ser Situa­ti­on sind Wen­de­häl­se wie Hirsch­hau­sen und Co, die stets das erzäh­len was das jewei­li­ge Audi­to­ri­um ger­ne hört. 

    Bür­ger­initia­ti­ven wird es gegen jedes grö­ße­re Infra­struk­tur­pro­jekt geben (Strom­netz, Auto­bahn, Flug­ha­fen, Bahn­hof). Das soll und wird sich auch nie ändern.

    Mei­ne wei­te­re Erfah­rung lehrt mich aber auch dies:
    Die ÜNBs (spe­zi­ell die unzäh­li­gen Bür­ger­re­fe­ren­ten) wer­den sich auch in Zukunft mit die­sen Initia­ti­ven inten­siv aus­ein­an­der set­zen. Egal was die ÜNBs machen, es wird immer gegen sie aus­ge­legt wer­den. Mal machen sie zu viel Lob­by­ar­beit, mal machen sie zu wenig Lob­by­ar­beit (Stich­wort Begren­zung der EE-Ein­spei­sung auf Basis irgend­wel­cher Gas­kraft­wer­ke: Euer ers­tes State­ment wäre gewe­sen, dass die ÜNB die Ener­gie­wen­de blo­ckie­ren!). Wie sie es machen wer­den, machen sie es falsch. Schwer zu begrei­fen: Aber auch das kann das Arbei­ten erleichtern.

    Mit der Zeit wer­den die Tras­sen­plä­ne kon­kre­ter und kon­kre­ter. Je nach Aus­ge­stal­tung der Plä­ne schreit mal die Ober­pfalz, mal Ober­fran­ken, mal sonst­wer am lau­tes­ten. Irgend­wann steht dann eine kon­kre­te Tras­se fest und die ÜNBs kön­nen auf die betrof­fe­nen Grund­stücks­be­sit­zer (in der Regel Bau­ern oder Gemein­den) zuge­hen. Man schaut sich tief in die Augen und einigt sich auf eine ange­mes­se­ne finan­zi­el­le Ent­schä­di­gung für die Grundstücksbesitzer.
    An die­sem Punkt fällt dann auf fast magi­sche Art und Wei­se sämt­li­cher Wider­stand gegen die Tras­se in sich zusam­men und mit Blick auf den neu­en Kon­to­stand ist die Tras­se dann doch ganz in Ord­nung. Und spä­tes­tens an die­sem Punkt wird die wah­re Moti­va­ti­on vie­ler Tras­sen­geg­ner klar.
    Das Schö­ne ist: jeder weiß das und jeder spielt das Spiel mit.
    Der Grund­stücks­be­sit­zer hat eine Viel­fa­ches des ursprüng­li­chen Grund­stücks­wer­tes bekom­men und kann die­ses Grund­stück bei­na­he unein­ge­schränkt wei­ter nut­zen (Aus­nah­me: Schnapps­idee Erdverkabelung).
    Der ÜNB ist zufrie­den, denn die Lei­tung ist gebaut und trägt ihren Teil zur Sys­tem­sta­bi­li­tät bei. Man ist zwar der Böse, aber das kennt man ja mittlerweile.
    Die Poli­tik hält sich da fein zurück, schiebt den schwar­zen Peter an ande­re wei­ter und hat maxi­mal mode­rie­ren­de Funktion.
    Irgend­wo in der Fer­ne pol­tern und schimp­fen noch die ver­spreng­ten Res­te der Bür­ger­initia­ti­ven und erzäh­len sich sel­ber etwas von Dezen­tra­li­sie­rung, Ener­gie­spei­chern und Ver­schwö­rungs­theo­rien. Solan­ge bis sich das nächs­te Pro­jekt von Rele­vanz ankün­digt (Bahn­hof, Brü­cke, Frei­han­dels­ab­kom­men, Fuß­ball-WM) und das Spiel von vorn losgeht.

  6. An Chris Stre
    Es kann schon sein, dass das Trau­er­spiel so endet. Aber was für eine Gesell­schaft die sich zu sol­chen Hand­lun­gen hin­rei­ßen lässt. Schaue ich das Video an von der fort­schrei­ten­den Zer­stö­rung des Renn­steigs, so wird mir übel. Aber nicht nur das Aus­hän­ge­schild des Lan­des Thü­rin­gen wird da zer­stört son­dern auch ein rie­si­ger CO2 Spei­cher. Wo ist da Poli­tik noch glaub­haft, wenn sie einer­seits sol­chen Aktio­nen zustimmt und ande­rer­seits so tut als wäre sie an einer glo­ba­len CO2 Redu­zie­rung inter­es­siert. Aber das was auf dem Video zu sehen ist, das ist nur der Anfang des Cha­os, das auf Deutsch­land zu kommt, denn auf­wa­chen wer­den die meis­ten Bür­ger erst wenn es zu spät ist. Ich hof­fe nur, dass sich das dann poli­tisch aus­wirkt und Par­tei­en wie die Grü­nen ihre Rech­nung erhalten.
    Ich bin immer noch der Mei­nung, dass Sie kei­ne Ahnung von den Zusam­men­hän­gen haben, obwohl ich es ihnen mund­ge­recht erklär­te. Sind Sie ande­rer Mei­nung, dann nen­nen sie Fak­ten und ver­su­chen sie nicht ande­re mit lee­rem Gere­de zu beeinflussen.
    Das Wort Strom­see wird von Herrn Bie­ber­bach von den Stadt­wer­ken Mün­chen ver­wen­det, ich fin­de die­ses Wort tref­fend, dar­um ver­wen­de ich es auch.
    Mit den Kom­mas ste­he ich viel­leicht auf Kriegs­fuß, das fin­de ich jedoch nicht so schlimm, aber wenn einer nichts von Mathe­ma­tik ver­steht und nicht das gerings­te logi­sche Den­ken besitzt und sich dann so wie Sie insze­niert, das fin­de ich schlimm.
    Jemand der sieht wel­che Lawi­ne da auf Deutsch­land zurollt hat es wirk­lich schwer mit Auf­klä­rungs­ar­beit hier noch etwas zu erreichen.
    Ich wür­de Ihnen ja gern per­sön­lich dies alles schrei­ben, denn auf der tol­len Platt­form Strom­au­to­bahn hat das Gezan­ke nichts ver­lo­ren. Dar­um noch ein­mal, nen­nen Sie sach­lich Fak­ten und ver­su­chen sie nicht Men­schen zu mani­pu­lie­ren, denn ihre genann­ten Ein­stel­lun­gen spie­geln deut­lich Ihren Cha­rak­ter, aber sonst haben sie kei­ne fun­da­men­tier­te Aussage.

  7. Die gewünsch­ten Fakten:
    1. Deutsch­land ent­schei­det sich rela­tiv spon­tan für die Ener­gie­wen­de mit recht ambi­tio­nier­ten Zie­len und ver­ab­schie­det ent­spre­chen­de Geset­ze (z.B. EEG mit dem Ein­spei­se­vor­rang für EE)
    2. Es kommt zu einem Wan­del in der Erzeugungsstruktur
    • Anteil der fluk­tu­ie­ren­den Ener­gie­trä­ger an der instal­lier­ten Leis­tung steigt
    • Anteil der kon­ven­tio­nel­len Ener­gie­trä­ger an der instal­lier­ten Leis­tung sinkt
    • räum­li­che Ver­tei­lung der Erzeu­gungs­an­la­gen nicht mehr ver­brauchs­ori­en­tiert, son­dern dar­ge­bots­ab­hän­gig (Wind über­wie­gend im Nor­den, PV im Süden)
    3. Damit ver­än­dern sich Rah­men­be­din­gung für die Infra­struk­tur der Stromübertragung
    • frü­her: kür­ze­re Über­tra­gungs­di­stan­zen, gro­ßer Last­fluss auf Ver­teil­netz­ebe­ne (Über­tra­gungs­netz als Rück­fal­l­e­be­ne und Aus­gleich im euro­päi­schen Verbundnetz)
    • jetzt: län­ge­re Über­tra­gungs­di­stan­zen und immer mehr schwan­ken­de Ein­spei­sung aus unter­la­ger­ten Net­zen in Übertragungsnetz
    • das Über­tra­gungs­netz in der jet­zi­gen Form dafür nicht ausgelegt
    • grö­ße­re und län­ge­re Last­flüs­se füh­ren zu Eng­päs­sen in Netz, d.h. Gefähr­dung des Net­zes und damit der Versorgungssicherheit
    • Eng­päs­se müs­sen durch manu­el­le Ein­grif­fe in die Erzeu­gungs­struk­tur (Anfahren/Absenken von kon­ven­tio­nel­len Erzeu­gern, im Zwei­fels­fall Abre­geln von EE-Anla­gen) besei­tigt wer­den -> gro­ßer tech­ni­scher und finan­zi­el­ler Auf­wand (betrof­fe­ne Anla­gen müs­sen ent­schä­digt werden)

    Und jetzt zu den Schluss­fol­ge­run­gen und zu ergrei­fen­den Maßnahmen
    • Der Regu­la­tor (natio­nal und euro­pä­isch) sagt:
    o gesetz­li­cher Auf­trag der ÜNB zur Sicher­stel­lung eines eng­pass- und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Über­tra­gungs­net­zes und Garan­tie der Ver­sor­gungs­si­cher­heit bleibt bestehen
    o die libe­ra­le Strom­markt (und die Inte­gra­ti­on der Erneu­er­ba­ren) darf durch ein eng­pass­be­haf­te­tes Netz nicht beein­flusst werden
    • Dar­auf­hin führt der ÜNB kom­ple­xe und für euch Lai­en ver­ständ­li­cher­wei­se wenig nach­voll­zieh­ba­re Berech­nun­gen durch und kommt zu den Ergebnissen:
    o um den Geset­zes­auf­trag zu erfül­len muss ich
    a) mein Netz aus­bau­en, um die Eng­päs­se zu beseitigen
    b) muss ich genü­gend Regel­en­er­gie zur Ver­fü­gung haben, um die schwan­ken­de Ein­spei­sung der Erneu­er­ba­ren aus­zu­glei­chen (Ein­spei­sung muss gleich Ver­brauch sein)
    o bin ich mir nicht sicher ob die am Netz ver­blie­be­nen kon­ven­tio­nel­len Kraft­werks­ka­pa­zi­tä­ten die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen im Fal­le eines Fal­les erfül­len kön­nen, d.h. ich brau­che auch noch alte (bereits abge­schrie­be­ne) Kraft­wer­ke als Reservekraftwerke
    • Dar­auf­hin freu­en sich die Kraft­werks­be­trei­ber alter Kraft­wer­ke (Gas und auch in Tei­len Koh­le), denn sie bekom­men nur für die poten­zi­el­le Bereit­stel­lung ihres Kraft­wer­kes Geld
    • Die Kraft­werks­be­trei­ber (z.B. neu­er Gas-Kraft­wer­ke), die durch die Ener­gie­wen­de eigent­lich unwirt­schaft­lich wer­den soll­ten, freu­en sich, denn sie kön­nen teu­re Regel­leis­tung anbie­ten (denen ist es egal, ob sie ihren Jah­res­um­satz in 8760 Stun­den ver­die­nen oder nur in 10 Stunden)
    • Die Indus­trie droht mit dem Abbau von Arbeits­plät­zen soll­te der Strom­preis steigen
    • Die Bür­ger­initia­ti­ven sind gegen Strom­tras­sen und Wind­rä­der. Sie wol­len ihre Ener­gie lie­ber sel­ber vor der Haus­tü­re erzeu­gen und dezen­tral spei­chern. Wie das kon­kret gehen soll, wis­sen vie­le auch noch nicht so rich­tig. Sie wis­sen aber, dass sie Recht haben. Als Beweis zie­hen sie Stu­di­en von „Exper­ten“ mit jah­re­lan­ger „prak­ti­scher“ Erfah­rung aus der Tasche (Hal­lo Hr. Hirsch­hau­sen!). Jeder, der poten­zi­ell gegen die­sen Mas­ter­plan sein könn­te, ist auto­ma­tisch unfä­hig und kor­rupt, hat aber auf jeden Fall das Gro­ße und Gan­ze noch nicht verstanden.
    • Das Aus­land (v.a. Frank­reich, Polen, Tsche­chi­en) schaut amü­siert auf Deutsch­land und baut schon­mal noch das ein oder ande­re AKW, mit dem sie gutes Geld ver­die­nen werden.

    Und jetzt dürft ihr wei­ter an euren Ver­schwö­rungs­theo­rien und Halb­wahr­hei­ten bas­teln. Ich kann es nach die­ser Dis­kus­si­on auf jeden Fall ver­ste­hen, dass euch die Ent­schei­dungs­trä­ger (diplo­ma­tisch aus­ge­drückt) nur noch “zuhö­ren”.

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