AG 2 des Energiedialoges, “Speichertechologien” war schon in seiner 1. Sitzung zu dem Ergebnis gekommen (Zitat aus dem Protokoll zur 1. Sitzung):
“Teilnehmer halten es nicht für möglich, dass Speichertechnologien unter den aktuellen Rahmenbedingungen in 2023 schon substanziell einen Beitrag leisten können, um eine Dunkelflaute zu überbrücken. Speicher stellen insbesondere Systemdienstleistungen zur Verfügung.”
Und das änderte sich auch bis zur letzten Sitzung nicht mehr. Zum Abschluss des E‑Dialogs kommt AG 2 zusammenfassend zu der Erkenntnis:
- “Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe halten es nicht für möglich, dass Speichertechnologien unter den aktuellen Rahmenbedingungen in 2023 schon substanziell einen Beitrag leisten können, um eine Dunkelflaute zu überbrücken. Die Speicher können keinen großen Beitrag zur Schließung der Deckungslücke bei der erzeugten Strommenge von ca. 40 TWh leisten. Speicher können nur etwas speichern, was bereits erzeugt wurde!
- Nach Aussage von Experten sind Speicher kein vollständiger Ersatz für den in der Diskussion befindlichen Übertragungsnetzausbau.
- Das Stromsystem hat aufgrund des Zubaus an EE einen wachsenden Bedarf an Flexibilisierung. Speicher stellen dafür eine Option unter mehreren dar. Ziel muss eine technologieneutrale und kostenoptimierte Erschließung
dieser Potentiale im gegenseitigen Wettbewerb sein.”
(Zitat Ende)
Kurzum: AG 2 stellt fest: Stromspeicher bieten KEINE Alternative zu den Trassen! Und sie werden bis 2023 (die nächsten 8 Jahre!) nicht in der Lage sein, einen wesentlichen Beitrag zu leisten.
Und das stellen sie am 23.1.2015 fest.
Und jetzt – nach gerade mal 3 Monaten – straft die Realität diese Aussagen Lüge.
“quer” vom 7.5.2015 fast die aktuell vorhandenen Möglichkeiten von Stromspeichern sehr anschaulich zusammen und startet seinen Beitrag mit der Aussage (Zitat):
“Es sieht derzeit so aus, als ob ein Märchen wahr werden könnte ….”
Teslas jüngst vorgestellte Batterielösung – günstig und effizient – wird gezeigt. Ebenso die Eigenbau-Lösung der Familie Zeller aus dem Allgäu.
Und die Speichermodule der Firma “Sonnenbatterie” aus Wildpoltsried, die ebenfalls leistungsfähige Speichermodule baut und daraus “virtuelle Schwarmkraftwerke” entwirft.
Zitat des Geschäftsführers: “Damit kann man die Investition für Stromtrassen signifikant reduzieren…”
Hier der Beitrag von “quer” vom 7.5.15:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/150507-quer-stromspeicher-100.html#&time=
Kein Wunder, dass die ÜNB eine schnelle Entscheidung fordern. Schnell, bevor die möglichen Alternativen zu den Monstertrassen der breiten Öffentlichkeit durchgehend bekannt werden.
Lieber Jürgen, du sagst es: Da fehlte beim Energiedialog eindeutig der Weitblick im Ministerium. Das ist aber sicher nicht allein Ilse Aigner geschuldet, sondern auch den verschiedenen “Fachleuten” in diesem Ministerium, die den Energiedialog maßgebend begleiteten. Auf diese ist eine Ministerin/ein Minister leider auch angewiesen, denn Aigner trägt die politische Verantwortung, Staatssekretäre u. A. die fachliche Verantwortung. Da liegt der Hase im Pfeffer.